Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Die Zwangsdienste "Wehrpflicht / Zivildienst" wurde nicht von irgendwelchen linken Parteien ausgesetzt

Bero, Thursday, 12.04.2012, 00:29 (vor 5002 Tagen) @ georg

Letztlich war die Aussetzung ein reiner Glücksfall, und ohne Guttenberg
wäre immer noch alles beim alten.

Ja, der pure Glücksfall eines in ein Amt gestolperten Parvenüs. Der für nichts als gegeltes Haar und eine bildhübsche, fotogene Frau Beliebtheit beim Volk generieren und darum etwas Macht ausüben konnte. Nur mit dem fadenscheinigen (und natürlich unhaltbaren) Versprechen von immensen Kosteneinsparungen konnte die Aussetzung der Wehrpflicht ja durchgesetzt werden.

Inzwischen ist es den Eliten, auch bei immensen Mehrkosten, durchaus recht. Der Bürger in Uniform, die innere Führung, die im Volk verwurzelte und volksnahe, demokratische Armee, als die die Bundeswehr einst konzipiert wurde, kann den heutigen Polit-Eliten für ihre Zwecke nicht mehr recht sein. Heute geht es um out-of-area-Einsätze ohne nationales Interesse, im besten (will heißen legitimsten) Falle noch zur Rohstoffsicherung, mittelfristig aber allemal um den Einsatz gegen das eigene Volk. Da ist eine Söldnertruppe natürlich viel besser geeignet.

Das deckt sich dummerweise vordergründig mit dem Gleichheitsinteresse mancher Männerrechtler. Es gibt eben nicht nur Siege, sondern auch Pyrrhus-Siege. Bei der Aussetzung der Wehrpflicht bin ich mir fast sicher, dass sie denen, die sie einst gefordert und bejubelt haben, noch sehr, sehr böse aufstossen wird.

Es ist halt nicht damit getan nur zu fordern, nicht mehr als die Weiber zu müssen (und die müssen heute eigentlich gar nichts). Gleichstellung oder wahre Gleichberechtigung ist keine Lösung. Irgendjemand muss das Gemeinwesen ja auch am Laufen halten.

Wäre der Skandal um ihn nur wenige
Monate früher losgebrochen, dann würden immer noch Männer
zwangsversklavt. Und solange der Schandparagraph noch im GG steht, kann er
sofort wieder angewendet werden.

Es gab Zeiten, da wurde diese "Schande" als Ehre angesehen. Es verband sich damit ganz unmittelbar eine Verantwortung und eine darauf aufbauende Bevorrechtigung. Natürlich hatte ein Soldat in Ostpreußen 1945 die Pflicht, den Abzug von Kindern, Weibern und Greisen vor den mordenden asiatischen Barbarenhorden aus Asien bis zum letzten Blutstropfen zu decken. Natürlich wurden Verräter in dieser Lage hemmungslos gehenkt, was denn sonst? Natürlich hatten diese Leute mehr zu sagen als ihre Schützlinge, insbesondere im Rahmen ihrer Aufgabe.

Genau das ist die männliche Rolle im "Patriarchat", und sie ist unveränderlich. Ob bei Nazis, bei Demokraten, im Mittelalter, in der Antike oder bei den Bolschewiken. Jeder Versuch, das zu ändern, ist erbärmlich gescheitert. Jeder künftige wird es auch. Wenn Männer keine Verantwortung mehr übernehmen wollen, werden das nicht etwa Weiber machen (das können sie gar nicht), sondern es wird eben keiner mehr machen. Auf diese anarchistische Lebensform gehen wir zu. Die Schande von Magdeburg wird sich umschauen. :o)


gesamter Thread:

 

powered by my little forum