Weder rechts, noch links!
Wir wollen weder in einer Ständegesellschaft, noch in einem Kollektiv leben.
Wir wollen weder sklavisch überkommene Normen und Regeln befolgen, noch ohne jede Regel leben.
Wir wollen private Bereiche haben, in denen wir schalten und walten können, wie uns es passt, wir wollen aber nicht, dass der ganze Staat in private Parzellen aufgeteilt ist, denken wir nur an den See, bei dem man nicht mehr ans Ufer kommt, weil der ganze Uferbereich Privateigentum ist.
Wir wollen Familie ohne dass Familie ein Gefängnis ist, ein lebenslanges Schicksal aus dem niemand entkommt. Wir wollen aber auch nicht die absolute Bindungslosigkeit, bei welcher der Mensch auf ein anonymes Kollektiv, letztlich aber eine kalte Bürokratie zurückgeworfen ist.
Zwei Zustände bedrohen die Welt: Ordnung (rechts) und Unordnung (links).
Das Leben findet zwischen diesen Extremen ab, Energieminimum und Entropiemaximum.
Wenn Mutterfixierung rechts ist, warum ist dann Vaterfixierung nicht links.
Warum ist auch die Linke mutterfixiert?
Warum gilt es als rechts, wenn man Männer dazu aufruft, sich von ihrer Frauenfixierung zu lösen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Warum soll der Mann seine ureigenen Interessen aufgeben, um den Interessen von Frauen zu dienen. Ist das links?
Wenn die Familie rechts ist, ist dann die WG links?
Sind Frauen, die sich weigern, Sex dem Kollektiv anzubieten nicht zutiefst rechts.
Sind Männer, die wildes Herumficken mögen dann links?
Lässt sich die sexuelle Orientierung überhaupt in das Schema von rechts und links einordnen.
Ich denke, besser als die Einteilung rechts und links könnte eine Vierfeldermatrix zutreffen, mit den Kategorien Bewahrend - Veränderungen zugeneigt und Privat - Kollektiv.
Viel wichtiger sind Fragen der Fairness, der Ausgewogenheit, der Rechtssicherheit, der Planbarkeit.
Wenn ich Vaterschaft rechtlich definiere, dann kann ein Bastard nicht erbberechtigt sein. Wenn ich Vaterschaft biologisch definiere, dann hat der biologische Vater das Sorgerecht und weitere Elternrechte, ohne wenn und aber.
Was übrigens das Kindswohl betrifft, so ist das nur eine Worthülse, eine leere Phrase. Abgesehen von wenigen, eindeutigen Fällen, wie will ein Gericht das Kindswohl abschätzen? Letztlich urteilt das Gericht im Rahmen der allgemein akzeptierten Vorurteile. Denn wie will das Gericht in die Zukunft schauen.
Was die Männerrechtler betrifft, so ist die Einteilung in rechts und links sowieso idiotisch, weil sich eben weder Männer noch Frauen kollektivieren lassen, Frauen jedenfalls nicht. Ein linker Männerrechtler müsste ja auf das Privateigentum verzichten, d.h. verzichten auf die exklusive Bindung an eine Frau. Wenn eine andere Frau an seinem Sex Anteil haben möchte, müsste der linke Männerrechtler selbstverständlich zustimmen. Außerdem dürfte er keine Eifersucht verspüren, wenn sich seine Frau dem Kollektiv hingibt. Wir sehen, dass Liebespaare klar rechts sind, weil sie nämlich alle anderen vom Genuß ihrer Liebe aussperren. Wenn ich nur Menschen meiner Kultur liebe, bin ich ja ein Nationalist. Und wenn ich nur Menschen meiner Rasse liebe, dann bin ich ein Rassist. Und wenn ich überhaupt nur einen anderen Menschen liebe und dieser nur mich liebt, ja das ist ja noch viel, viel, viel schlimmer!
Bei Männerrechtlern ist eher die Frage, ob er sich um die Belange von Männern kümmert, oder ob er sich bevorzugt um die Belange der Frauen kümmert.
Ich tendiere zur ersten Sorte. Klare Interessenvertretung mit der Bereitschaft zum Kompromiss, aber nicht zum faulen Kompromiss.
Ein Anwalt, der zu sehr die Interessen der Gegenseite wahrt, ist kein guter Anwalt.
DschinDschin
Weder rechts, noch links! Reloaded
Wenn Klassenhass links ist, warum ist dann Frauenhass rechts?
Wenn Männer das meiste Geld verdienen, Frauen aber das meiste Geld ausgeben, wer ist dann der Ausbeuter.
Wenn das Kind der Mehrwert ist und das Kind bevorzugt bei der Mutter bleibt, wer ist dann der Ausbeuter.
Wenn Frauen bevorzugt die Inhaber von Rechten (Renten) sind, Männer aber für diese Rechte (Renten = Unterhalt) arbeiten müssen, wer ist dann der Ausbeuter.
Wenn Frauen letztlich die Ausbeuter/Parasiten sind, warum ist dann der Kampf gegen sie rechts.
Wenn Familie rechts ist, warum ist dann die Warnung vor Familie auch rechts.
Wenn ein Mann fünf Stunden arbeiten muss, damit eine Nutte eine Stunde mit ihm arbeitet, warum ist dann der Mann ein Ausbeuter?
Wenn Sex einen Marktwert hat, warum ist dann Kauf unmoralisch, Verkauf aber nicht? Warum denkt sich niemand etwas dabei, wenn ein Mann seinen Körper verkauft, z.B. durch gefährliche oder stark abnutzende Tätigkeit? Warum gilt es als ehrenvoll für einen Mann, seinen Körper, z.B. als Soldat, zu verkaufen. Warum gilt der Dienstherr, der solches will und zu lässt nicht als Schwein, der Mann, der einer Frau den Körper abkauft aber als solches?
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Du sprichst mir aus der Seele...
...also dankeschön. Denn ich beginne mich hier ziemlich einsam zu fühlen.
Es gibt weder das Eine, noch das Andere. Jeder Aspekt - wenn auch zuweilen bereits entfremdet - ist einer Wahnehmung geschuldet die zwangsläufig berechtigt ist.
Und so ist auch Freiheit nicht nur das Eine oder das Andere, sondern immer die Balance aus den Kräften der Anpassung, und denen der Revolution.
Natürlich sind z.B. die Grünen heute Wertkonservativ im Sinne der Gesellschaftlichen Wahnehmung und werden deswegen von Frauen dominiert. Und natürlich würde eine moderne Revolution männlichen Freiheitswillen re-etablieren.
Also wäre das Aufbrechen der neo-traditionellen Verhältnisse im Grunde genau so ´Links´ wie die Anarchisten unter den Roten im Grunde ´rechte´ Individualisten waren die keine Staatliche Kontrolle duldeten.
Eine Re-Volution ist immer auch ein Zurückdrehen entarteter, entfremdeter und verkrusteter gesellschaftlicher Zustände...
Gruß,
rexxer