Kazims Tagebuch
08.07.2007
Am Freitag, den 06.07.2007 fand nach fast 8 Jahren im Landesverwaltungsamt von Sachsen-Anhalt ein erstes Gespräch zwischen Jugendamt, Vormund und Kazim statt. Bisher hatten die verantwortlichen Behörden Gesprächs- und Hilfeangebote für Kazim immer wieder verweigert.
Kazim wurde von seiner Ehefrau und Dietmar-Nikolai Webel, vom Väteraufbruch für Kinder e.V., unterstützt.
Neben allgemeinen Sach- und Maßnahmefragen wurde von allen Beteiligten bestätigt, dass die Hilfeplangespräche mit dem Langzeitziel einer Familienzusammenführung von Christofer und Kazim geführt werden. Das Jugendamt wird die Pflegeeltern entsprechend informieren und schulen, damit sie in die Lage versetzt werden Christofer bei diesem Prozess zu begleiten.
Kazim hat einen ausführlichen Hilfeplanentwurf vorgelegt. Der Vormund erklärte, dass nur er und die Pflegeeltern den Pflegevertrag unterschreiben und Kazim eigentlich rechtlich nicht gehört werden muss. Man versicherte aber, dass seine Wünsche und Vorstellungen im Kollektiv beraten werden und eventuell Berücksichtigung finden.
Sollte das der Fall sein, dürfte es zwischen Pflegeeltern und Vormund keinen Dauerpflegevertrag geben, sondern nur einen befristeten Pflegevertrag. Da Christofer bis heute ohne Pflegevertrag bei den Pflegeeltern untergebracht ist, kann man über das Ergebnis unseres ersten Hilfeplangespräches gespannt sein.
In der Gesprächsrunde wurde auch sehr deutlich, dass die Mitarbeiterin vom Jugendamt Wittenberg in Unkenntnis der gewachsenen und stabilen Bindungen zwischen Kazim, seinem Sohn und unserer Familie war. Dies rührt offensichtlich von den jahrelang einseitigen Kontakten zu den Pflegeeltern her. Die Mitarbeiterin vom Jugendamt wollte nach 2 Jahren Umgangskontakten erst einmal einen Beziehungsaufbau zwischen Kazim und seinem Sohn Christofer. Der Vormund, der regelmäßig mit Christofer spricht, bestätigte jedoch, das Christofer sehr enge Bindungen zu Kazim eingegangen ist.
Kazim hatte die Bitte geäußert, dass bei Gesprächen mit Christofer nicht mehr nur von Kazim, sondern von Christofers Papa Kazim gesprochen wird, da in Christofers Umgebung die Existenz von seinem Vater immer noch verleugnet wird. Nach Kazims Auffassung ist diese Abspalten seiner Existenz, durch das Verhalten der Erwachsenen verursacht, nicht gut für Christofers Entwicklung.
Im Ergebnis war dieses Hilfegespräch ein erster Anfang aufeinander zuzugehen. Es sollen weitere Gespräche folgen, die aus der Sicht von Kazim nur dann einen Sinn haben, wenn er als leiblicher Vater von Christofer auch gleichberechtigt an der Planung der einzelnen
Maßnahmen für die Familienzusammenführung beteiligt wird.
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Odin statt Jesus!
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