Kapitalismus senkt männliche Lebenserwartung...
Eine Studie zur Sterblichkeit nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zeigt: Frauen haben den Wechsel zum Kapitalismus besser verkraftet als die Männer.
Laut einer Studie der Universität von Michigan ist die Lebenserwartung der Männer in Osteuropa in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion um sechs Jahre gesunken. Die der Frauen hingegen zeigte zwischen 1991 und 1994 kaum auffällige Ausschläge.
Frauen haben den Wechsel zum Kapitalismus demnach gesundheitlich offenbar besser verkraftet als die Männer.
Die Autoren der in der Zeitschrift Evolutionary Psychology veröffentlichten Studie vermuten, dass die im Kapitalismus üblichen Ungleichgewichte im sozialen Status Männer viel stärker stressten als Frauen....
http://www.sueddeutsche.de/,ra17m3/gesundheit/artikel/533/121374/
Kapitalismus senkt männliche Lebenserwartung...
Hi Swen,
der Inhalt des Artikels scheint mir im großen und ganzen durchaus glaubhaft. Lediglich die Überschrift ist reichlich blöd (genauer: irreführend) gewählt.
Der Wechsel zu einer ziemlich chaotischen Form von Kapitalismus trifft Männer offensichtlich härter, so steht es auch deutlich im Artikel (da haben die OpferfrauInnen noch viel Propagandaarbeit vor sich, um diese unerhörte Behauptung zu "widerlegen" :- ).
In erfolgreichen kapitalistischen Ländern ist dagegen natürlich auch die Lebenserwartung von Männern deutlich höher als in den meisten anderen Teilen der Welt, oder las früher im sozialistischen Ostblock.
Gruß Ralf
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*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***
Kein Problem
Lieber 70 Jahre als Mann leben, als 77 Jahre als Frau.
Cheers!
Kapitalismus senkt männliche Lebenserwartung...
Hallo Ralf!
In erfolgreichen kapitalistischen Ländern ist dagegen natürlich auch die Lebenserwartung von Männern deutlich höher als in den meisten anderen Teilen der Welt, oder las früher im sozialistischen Ostblock.
Das hängt davon ab, was du unter "erfolgreich" verstehst.
"Erfolg" ist aber prinzipiell ein gutes Stichwort. Wir leben heute nämlich in einer Erfolgsgesellschaft, nicht in einer Leistungsgesellschaft. Der Unterschied ist folgender:
In einer Leistungsgesellschaft wird derjenige die größte Anerkennung finden, der effektiv am meisten leistet. Üblicherweise wird sich diese Anerkennung auch materiell positiv auswirken.
In einer Erfolgsgesellschaft bekommt dagegen derjenige die größte Anerkennung, der am erfolgreichsten dabei ist, möglichst viel Besitz anzusammeln. Wie er zu diesem Besitz gekommen ist, ist dabei absolut irrelevant. Der Besitz muß also nicht zwangsläufig auf eigener Leistung beruhen, sondern er kann durchaus auch durch Leistung anderer erwirtschaftet worden sein. Diese anderen bekommen dann keine Anerkennung, weil sie mit ihrer Arbeit nicht materiell erfolgreich sind. Auch das ist völlig unabhängig davon, wieviel sie effektiv leisten.
So wird es in einer Erfolgsgesellschaft immer so laufen, daß viele Menschen viel leisten, um wenigen Menschen, die effektiv wenig bis gar nichts leisten, exorbitant hohe Einkommen zu verschaffen. Das hat dann natürlich den Effekt, daß die Leistungsträger ein geringes Lebensalter erreichen - zum einen, weil sie ihre Gesundheit durch übermäßiges berufliches Engagement ruinieren, zum anderen aber auch, weil ihnen - da Leistung eben nicht wirklich zählt - keine entsprechende Bezahlung zuteil wird und sie sich so manchmal auch nicht die ideale medizinische Versorgung leisten und erst recht nicht aus der beruflichen Tretmühle aussteigen können.
Freundliche Grüße
von Garfield