Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Warum ein Familiengericht Familientherapie vermeiden sollte.

Yussuf K ⌂ @, Ankara, Tuesday, 20.03.2012, 21:29 (vor 5024 Tagen)

Ich habe keine Ahnung, von wem das ist, aber ich finde es immer wieder so treffend:

"Warum ein Familiengericht Familientherapie vermeiden sollte.

Die Antwort würde vielleicht lauten, weil dann das Familiengericht über kurz oder lang für die streitenden Eltern überflüssig würde, weil viele Gutachter und Verfahrenspfleger dann arbeitslos werden könnten, weil Rechtsanwälte mangels streitwütiger Mandanten ihre Kanzleien schließen müssten, weil es den Kindern dann gut gehen könnte, was keiner ernsthaft wollen kann, wenn er an die vielen, dann arbeitslos werdenden Kindertherapeuten und Kinderpsychoanalytiker denken würde und, sobald die Kinder erwachsen geworden sind, auch noch an die Alkohol- und Pharmaindustrie und die Psychiater, denken würde, die sich alle darum bemühen, ihre Klienten und sich irgendwie über Wasser zu halten. Da dies alles nicht sein darf, man denke nur an die möglichen katastrophalen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die Steuereinnahmen des Bundesfinanzministers, das Nachlassen der Konjunktur usw. usf., muss sich ein Familiengericht darum bemühen, alles zu vermeiden, was den Konflikt der Verfahrensbeteiligten lösen könnte. Um dies zu erreichen oder zu sichern, ist der Einsatz von sogenannten Gutachtern ein Mittel der ersten Wahl. Gutachter haben enorme Vorteile für alle die vom Streit der Eltern und vom Unglück der Kinder leben. Gutachter lösen in der Regel keine Konflikte, sie helfen durch ihre betont langsame "wissenschaftliche" Arbeitsweise, Verfahren durch reinen Zeitablauf zu beenden oder aber umgekehrt für lange Zeit am Leben zu erhalten, sie kosten die Verfahrensbeteiligten und die Steuerzahler/innen viel Geld und sie bestätigen schließlich, dass was man schon vorher vermutete, dass die Eltern sich streiten und sich nicht einigen wollen. Schließlich verkünden sie auch noch selbstbewusst, sie wüssten, was die Wahrheit und was richtig wäre und der Richter nun tun sollte und der Richter tut ihnen meist noch den Gefallen und macht das was der Gutachter meint oder versieht die Meinung des Gutachters mit dem Stempel richterlicher Autorität.

Das ist so ähnlich, als wenn Sie ein Haus haben und es regnet rein. Der deutschen Wirtschaft würde großer Schaden zugefügt, wenn Sie nun einfach einen Dachdecker bestellen würden, damit dieser das Dach repariert. Das würde ja höchstens 500 Euro kosten, bei den paar Dachziegeln, die locker geworden sind. Nein, Sie bestellen natürlich im Interesse der deutschen Wirtschaft einen Baugutachter, der das Dach mit dem Ziel untersuchen soll, festzustellen, wo es reinregnet, wie es reinregnet und warum es eigentlich rein regnet, ob es gut für die Bewohner des Hauses ist, wenn es reinregnet und was die Folge davon sein kann, wenn es reinregnet. Außerdem wird gleich noch mituntersucht, wie oft es in der Gegend regnet, wie es regnet und wie viel es regnet. Die Nachbarn werden auch gleich noch gefragt, was sie dazu meinen, dass es bei Ihnen durchs Dach regnet und ob sie beobachtet haben, wie Sie sich in der Vergangenheit verhalten haben, wenn es geregnet hat oder nicht geregnet hat. Damit Sie auch sicher gehen, dass das keine zufällige, den strengen Kriterien der Wissenschaft nicht entsprechende Untersuchung ist, bestellen Sie den Baugutachter jeden Monat ein Mal zu Ihrem Haus und das ein ganzes Jahr lang, so kann er gleich auch noch die Tatsache des Reinregnens in verschiedenen Jahreszeiten studieren, ja im Winter kann er sogar beobachten, wie es schneit und welche Folgen dass für die Nässe im Haus hat.

Wenn Sie den Baugutachter fragen, was man machen könnte, damit es nicht mehr reinregnet, dann verletzen Sie allerdings schon die ungeschriebenen Regeln, die da lauten, es geht nicht darum, etwas zu heilen, zu reparieren, zu helfen oder zu lösen, sondern es geht darum zu verstehen und festzustellen, warum es reinregnet, wie viel reinregnet, wie oft es reinregnet und ob es nicht sinnvoll sein könnte, Wassereimer unter das durchlässige Dach zu stellen, auf das sich das reintropfende Wasser dort sammelt oder was schon fast nobelpreisverdächtig wäre über das Dach eine große Plane zu legen und festzubinden, so dass der Regen das Dach gar nicht erst erreichen kann. Wenn Sie solcherart ihr Leben meistern, dann kann Ihnen die Begegnung mit einem Gutachter im familiengerichtlichen Verfahren nichts mehr anhaben. Im Gegenteil, Sie werden ihn fragen, ob er einen Kaffee trinken will und Sie werden ihn bitten, sich nicht zu übereilen, denn Sie wüssten ja ohnehin schon, dass so oder so nichts vernünftiges bei seiner Arbeit herauskommt."

www.vaeterentsorgung.de.vu

vorher vermutete, dass die Eltern sich streiten und sich nicht einigen wollen.

Torsten, Wednesday, 21.03.2012, 00:13 (vor 5024 Tagen) @ Yussuf K

So ist das. Hinzukommt ja nach der großen und höchstwissenschaftlichem Erkenntnis noch unverschämter Weise die Anmerkung der Eltern: Öhm, genau deswegen sind WIR ja hier!!!

So als wäre die wichtigste Aussage des Baugutachter: Ich habe festgestellt, es regnet durch das Dach.

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