Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kempers Vortrag an der Uni Bern - mit maskulistischer Kommentierung

Manifold ⌂, Friday, 16.03.2012, 00:45 (vor 5030 Tagen)

Vor einigen Wochen habe ich gehört, dass Andreas Kemper, ein berüchtigter Pudel, am 13. März einen Vortrag mit dem Titel "Maskulismus' - Abwehrmechanismen komplizenhafter Männlichkeit" an der Universität Bern am dortigen "Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung" hält. Und da Bern nicht allzu weit weg ist und weil dieser profeministische Ideologe mit notorischer Blockwart-Mentalität uns schon mehrmals über den Weg gelaufen ist, habe ich mich dazu entschieden, diesem Vortrag beizuwohnen.

Hier geht's weiter:

http://sonsofperseus.blogspot.com/2012/03/kempers-vortrag-der-uni-bern-mit.html

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Kempers Vortrag an der Uni Bern - mit maskulistischer Kommentierung

Detektor, Friday, 16.03.2012, 03:18 (vor 5029 Tagen) @ Manifold

Gut zu lesen, aber ich frage mich, ob die nicht in Zukunft mal Gesichtskontrolle einführen werden, schließlich könnte der nette Sitznachbar ja ein böser Masku-Maulwurf sein ;)

Und noch was ernsteres: ich frage mich wirklich beklommen, wie es solche Gestalten bloß geschafft haben, dass wir uns mit ihnen tatsächlich auseinandersetzen müssen, weil sie zu weiten Teilen das staatliche Denken dominieren. Die Warn- und Schutzfunktionen einer aufgeklärt-wehrhaft-demokratischen Gesellschaft haben in den letzten 40 Jahren in dieser Hinsicht jedenfalls gründlich versagt. Hätten sie es nicht, wären diese Krakehler nämlich über ihr dumpfes Palaver in "Workshops" in zugigen Abbruchhäusern und rumpligen Alternativ-Szene-Kneipen nicht hinausgekommen.

Frag mich nicht

Sitznachbar, Friday, 16.03.2012, 03:38 (vor 5029 Tagen) @ Detektor

Und noch was ernsteres: ich frage mich wirklich beklommen, wie es solche Gestalten bloß geschafft haben, dass wir uns mit ihnen tatsächlich auseinandersetzen müssen, weil sie zu weiten Teilen das staatliche Denken dominieren. Die Warn- und Schutzfunktionen einer aufgeklärt-wehrhaft-demokratischen Gesellschaft haben in den letzten 40 Jahren in dieser Hinsicht jedenfalls gründlich versagt.

Die demokratische Gesellschaft hatte doch auch vor fast 80 Jahren auch versagt. Wir haben es doch weiterhin mit demselben Menschenmaterial zu tun. Darüber hinaus braucht es keine Schreihälse wie Hitler mehr, die Methoden sind viel subtiler geworden. Da kommt der neue Faschismus schon mal als Antifaschismus daher. Dasselbe Geldsystem, dieselbe Bürokratie, dieselben Machtspielchen, per Globalisierung ist nur einiges etwas größer und monströser geworden als noch vor 80 Jahren. Propaganda als vierte Waffengattung hat man perfektioniert. Nur der Durchschnittsbürger ist nicht weisentlich klüger als zuvor.

Verschwörungstheoretiker gibt es heute wie damals. In einer Doku wurde mal dargestellt, von welchen Okkulten, Esoterikern und Schamanen die NS-Organisation beeinflusst wurde. Die abstruse Idee vom arischen Menschen hat die NS-Spitze ja nicht selbst erfunden und die jüdische Verschwörung wurde durch die islamische Verschwörung ersetzt. Die Rassenideologie wurde durch die Genderideologie ersetzt. Aber im Groben hat sich weniger geändert, als man zugeben will.

Hätten sie es nicht, wären diese Krakehler nämlich über ihr dumpfes Palaver in "Workshops" in zugigen Abbruchhäusern und rumpligen Alternativ-Szene-Kneipen nicht hinausgekommen.

"Hätte", "wäre", wenn nur diese kleinen bösartigen Wörtchen nicht wären ...

Frag mich nicht

Detektor, Friday, 16.03.2012, 03:53 (vor 5029 Tagen) @ Sitznachbar

Dem Ganzen kann man im Wesentlichen wohl nur zustimmen. Leider.

Die Frage ist dann, was man für Schlüsse aus der ganzen Schose zieht bzw. wie man da am besten wieder rauskommt; sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich.

Nüchtern bleiben

Sitznachbar, Friday, 16.03.2012, 04:24 (vor 5029 Tagen) @ Detektor

Die Frage ist dann, was man für Schlüsse aus der ganzen Schose zieht

Zumindest sollte man nüchtern bleiben.

Es gibt den neuen Sowjetmenschen genauso wenig wie es den neuen Gendermenschen geben wird. Auch den Homo democraticus gibt es nicht.

Sicherlich haben wir naturwissenschaftlich und technisch einige Fortschritte gemacht, aber der Mensch als solches hat sich die letzten paar tausend Jahre kaum entwickelt.

Spätenstens wenn du einer Frau gegenüberstehst, die wegen Eifersucht rumzickt, weißt du, dass die vermeindlich zivilisatorische oder kulturelle Schicht ganz schnell weg ist.

Ein Machtmensch heute ist genauso skrupellos wie einst im antiken Athen.
Es macht kaum einen Unterschied, ob heute die USA wegen Öl in den Irak einfällt oder dereinst Spanien wegen Gold ins Inka- oder Azteken-Reich.

Ob einer Voodoo-Priesterin singt und tanzt, oder eine Betroffenheits- bzw. Frauenbeauftragte das Hohe Lied der Frauenunterdrückung anstimmt, setzt dieselbe gläubige Extase ein.

Wir haben nur wegen hochentwickelter Technik und Organisation mit dem damit verbundenen Wohlstand einige existentielle Sorgen weniger als früher. Aber das bringt seine eigenen Probleme und Krankheiten mit sich.

Es kann von Vorteil sein, wenn man auf dem Boden der Tatsachen bleibt, anstatt sich in illusorischen Tagträumen zu verlieren.

Moderne Menschenformer

Rainer ⌂, Friday, 16.03.2012, 10:04 (vor 5029 Tagen) @ Sitznachbar

Es gibt den neuen Sowjetmenschen genauso wenig wie es den neuen
Gendermenschen geben wird. Auch den Homo democraticus gibt es nicht.

Dennoch wird versucht den neuen Gendamenschen zu formen. Da helfen auch keine Hinweise, dass alle Versuche den Menschen zu formen gescheitert sind.

Mag die Idee, die am Ende der Revolution hatte stehen sollen, groß und edel gewesen sein, größer und grausiger waren die Ströme von Blut, in denen sie unterging. Am Ende der bolschewistischen Revolution, schrieb Trotzki 1923, werde der "neue Mensch" stehen, nicht nur unvergleichlich "viel klüger und feiner" als der seiner Zeit.
Der Körper harmonischer, die Bewegungen rhythmischer, die Stimme musikalischer – was der Intellektuelle unter der bolschewistischen Führern da prophezeite, nahm, auf seine Art, die These heutiger amerikanischer Forscher vorweg, der Mensch habe als einziges Lebewesen auf Erden die Fähigkeit, seine eigene Evolution durch selektive Gentechnik zu steuern: "Unter seinen eigenen Händen" werde der alte, erstarrte homo sapiens "radikal umgearbeitet", so Trotzki.

http://www.welt.de/kultur/history/article13885068/Stalin-und-der-sadistische-Macho-Kult-des-Toetens.html

Rainer

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[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Transformers

James T. Kirk ⌂, Alphamädchen-Quadrant, Friday, 16.03.2012, 22:40 (vor 5029 Tagen) @ Rainer

Dennoch wird versucht den neuen Gendamenschen zu formen. Da helfen auch
keine Hinweise, dass alle Versuche den Menschen zu formen gescheitert
sind.

Die helfen eben doch.

Nicht direkt. Aber es ist nun mal Tatsache, daß Lügensysteme kurze Beine haben.

Die sind schlicht nicht lebensfähig und werden nur von einer kleinen Gruppe getragen.

Der normale Mensch weiß doch von all dem Müll gar nichts.

Meine weiblichen Bekannten sprechen sich in aller Regel auch negativ über den Feminismus aus. Sie machen nur halt nicht mehr. Und das ist auch okay.

Aus meiner Sicht haben wir das Schlimmste schon hinter uns.

Wir sind da vielleicht etwas subjektiv beschränkt. Weil wir uns so viel mit dem Thema beschäftigen. Es liegt in der Natur solcher Lügensysteme, daß sie unmerklich mit der Zeit einfach verschwinden.

Es wird da keinen Hauruck geben.

In 20 oder 30 Jahren wird man nur etwas ungläubig zurückschauen, was es für krude Ansichten einmal gab. Das ist ja teilweise jetzt schon so.

Irgendwann ist einfach eine "Post-Ära" angebrochen, wo das jeweilige System einfach nur noch Schrott ist. Ein gutes Beispiel ist der Kommunismus.

Genauso wird es mit dem Feminismus laufen, auch mit dem Neoliberalismus und der Ideologie des reinen Marktes und der Konkurrenz.

Diese Dinge vollziehen sich implizit und unmerklich.

Aber unser Aussprechen der Wahrheit beschleunigt diesen Prozeß.

Ich möchte deshalb immer für Lockerheit plädieren. Diese Ideologien haben sowieso keinen Platz im Normalmenschen.

--
Allianz der Vernunft

Transformers

roser parks, Friday, 16.03.2012, 23:42 (vor 5029 Tagen) @ James T. Kirk

Nichts ist vorbei!

Wie die Konstruktion des menschlichen Körpers den Klimawandel bekämpfen könnte

Von Medikamenten zur Vermeidung von Fleisch zu essen, zu gentechnisch veränderten Katzenaugen, den Bedarf an Beleuchtung, ein wildes Interview über Veränderungen beim Menschen, sich selbst zu kämpfen Klimawandel könnte zu reduzieren.

http://translate.google.de/translate?sl=en&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eot...

Moderne Menschenformer

Detektor, Saturday, 17.03.2012, 03:16 (vor 5028 Tagen) @ Rainer

Dennoch wird versucht den neuen Gendamenschen zu formen. Da helfen auch
keine Hinweise, dass alle Versuche den Menschen zu formen gescheitert
sind.

Allgemeine Anmerkung:
Gänzliche Umbauten tragen wohl den Kern des Scheiterns in sich. Aber Formungen an sich werden ja schon praktiziert. Nennt sich Erziehung. Und selbst das Christentum will ja formen: es verpönt bestimmte menschliche Regungen wie etwa den Neid und verurteilt ihn.

Und das finde ich noch nicht falsch, sondern richtig.

Pudels Vortrag

Sitznachbar, Friday, 16.03.2012, 10:04 (vor 5029 Tagen) @ Detektor

Die Pudel gehen nun zu recht davon aus, dass in jeder Veranstaltung wenigstens ein Maulwurf dabei ist.

Sie auch www.NUlb.de/Rosenbrock

Dort hatten sie so viel Schiss vor kritischen Äußerungen, dass sie die Persos kontrolliert haben und der SS engagiert war.

Pudels Vortrag

Manifold ⌂, Friday, 16.03.2012, 10:53 (vor 5029 Tagen) @ Sitznachbar

Die Pudel gehen nun zu recht davon aus, dass in jeder Veranstaltung
wenigstens ein Maulwurf dabei ist.
Sie auch www.NUlb.de/Rosenbrock
Dort hatten sie so viel Schiss vor kritischen Äußerungen, dass sie die
Persos kontrolliert haben und der SS engagiert war.

"Vor dem Veranstaltungsraum saßen an drei Tischen Kontrolleure mit ausgedruckten Listen (nach Alphabet getrennt). An Hand derer wurde geprüft, ob man angemeldet war. Wer eine Anmeldebestätigung vorlegte, musste sich dennoch mit dem Personalausweis legitimieren, damit Name und Anschrift überprüft werden konnten, die ja schon bei der Anmeldung abgegeben worden waren. Über all dem wachten zwei schwarz gekleidete Männer (Schwarz gekleidet? Treten so nicht immer die Rechtsradikalen auf? Waren die etwa mit dem Saalschutz betraut? Die guckten aber so streng, dass ich mich nicht zu fragen traute). Das Wachpersonal hielt sich bis zum Ende der Veranstaltung an der Eingangstür auf."

Krass ^^ ... da hat wohl jemand tatsächlich Angst vor uns.

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Angst? Vor was?

Sitznachbar noch mal der von links, Friday, 16.03.2012, 12:55 (vor 5029 Tagen) @ Manifold

Krass ^^ ... da hat wohl jemand tatsächlich Angst vor uns.

Nein , die haben keine Angst vor uns.
Die haben Angst vor unseren Argumenten. Das ist für die viel schlimmer.

Pudels Vortrag

Sigmundus Alkus @, Friday, 16.03.2012, 22:06 (vor 5029 Tagen) @ Manifold

Krass ^^ ... da hat wohl jemand tatsächlich Angst vor uns.

Die werden schon wissen warum. Das schöne an solchen Veranstaltungen ist, dass (noch) hinterher Fragen gestellt werden dürfen, auf die sich der Vortragende nicht einrichten konnte. Häufig offenbart sich hier die völlige Ahnungslosigkeit dieser Pseudowissenschaftler. Das war bei Rosenbrock schon so und nach Deiner Schilderung war es bei Kemper genauso (wobei sich Kemper schon dadurch disqualifiziert, dass er jegliche Diskriminierung von Männern bestreitet).

Obwohl ich es mir bei Kemper ausgesprochen schwierig vorstelle, diesem längere Zeit ruhig zuzuhören (meinen Respekt an dieser Stelle), sollten wir vielleicht derartige Veranstaltung zukünftig regelmäßig besuchen.

Pudels Kern

DvB, Saturday, 17.03.2012, 00:07 (vor 5029 Tagen) @ Sitznachbar

Dort hatten sie so viel Schiss vor kritischen Äußerungen, dass sie die
Persos kontrolliert haben und der SS engagiert war.

Als der SS noch die SS war, hats sowas nicht gegeben.

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Kemper & Co spielt echt mit dem Feuer!

Nemetzki, Friday, 16.03.2012, 11:11 (vor 5029 Tagen) @ Detektor

Und noch was ernsteres: ich frage mich wirklich beklommen, wie es solche
Gestalten bloß geschafft haben, dass wir uns mit ihnen tatsächlich
auseinandersetzen müssen, weil sie zu weiten Teilen das staatliche Denken
dominieren. Die Warn- und Schutzfunktionen einer
aufgeklärt-wehrhaft-demokratischen Gesellschaft haben in den letzten 40
Jahren in dieser Hinsicht jedenfalls gründlich versagt.

Das hast du richtig erkannt. Vermutlich wurde diese Schutzfunktion in dieser Diktatur subtil abgeschafft. Die Frau Kuby sagt dazu in ihrem Video etwas sehr interessantes: http://www.wertepolitik.de/?p=1736

Sie sieht dieses Problem aus Sicht der Verbreitung des GM. Staatlich unterdrückt wird offensichtlich jedwede Kritik, selbst Stimmen aus der Wissenschaft und Fachwelt werden regelrecht totgemacht. Sie beschreibt, dass jeder der Kritik wagt, als homophob beschimpft wird. Gegen sowas muss man sich wehren. Kemper, Gesterkrampf und Rosenbrock machen nichts anderes als diese "Totschlagschiene" zu befahren.

Das Problem für die und unsere gesamte Gesellschaft könnte aber werden, wenn die Masse des Volkes erkennt, dass die Männerrechtler keine "rechten Kerle" im Sinne der Argumentation des Staatsfeminismus sind, dass sich dann das Image der Neo-Nazis automatisch relativiert und dieses Gedankengut gesellschaftsfähig wird. Insofern spielt Kemper & Co echt mit dem Feuer.

Danke

Diskriminierter, Friday, 16.03.2012, 10:42 (vor 5029 Tagen) @ Manifold

Besten Dank. War sehr interessant.

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