Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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ZDF, Sunday, 11.03.2012, 20:31 (vor 5034 Tagen)

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Mus Lim ⌂, Sunday, 11.03.2012, 20:33 (vor 5034 Tagen) @ ZDF

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Im ZDF-Chat über Frauenquote diskutieren mit Judith Skudelny

ZDFChat, Sunday, 11.03.2012, 20:50 (vor 5034 Tagen) @ ZDF

Judith Skudelny:
Ich persönlich finde ja, dass man für Vereinbarkeit von Beruf und Familie zunächst mal den richtigen mann finden muss. Oder die optimale Kinderbetreuung. Solange es selbstverständlich ist, dass die familiäre Hauptlast bei den Frauen liegt, solange müssen wir an den Grundbedingungen arbeiten. Ohne eine gleichberechtige Familie -der Mann bleibt auch zu Hause wenn die Kinder krank sind etc. - wirds nie richtig funktionieren!

Gast38 (Gast):
Eine Frauenquote ist für mich der Ausdruck das Frauen auf Grund ihrer Fähigkeiten nicht in der Lage sind eine entsprechende Quote auf der Basis ihrer Qualifikation zu erreichen

Gast511 (Gast):
fähige Leute müssen her egal ob Frau oder Mann . Eine Quotetenregelung ist da zusätzlich hinderlich.

Judith Skudelny:
Ich glaube, dass Frauen es überall hin schaffen können - warum auch nicht?! Allerdings braucht es weiblichen Druck von unten. Aber der ist da und wird auch zunehmen durch bessere Betreuung und mehr Frauen die nach oben wollen!

HeCaRe:
Es kann doch unmöglich im Interesse der Frauen sein, Posten per Gesetz zu besetzen. Das kann doch unmöglich funktionieren.

Jacomo:
Es ist richtig, dass Frauen gefördert werden müssen. Allerdings bitte keine M. Thather. Menschen sind frei zu wählen...

Gast124 (Gast):
Die Frauenquote ist so lange nötig, wie es Männerbünde gibt. Da hilft auch die viel beschworene Gleichberechtigung nicht - denn gleichberechtigt sind wir. Gleichgestellt allerdings noch lange nicht

Judith Skudelny:
Ich glaube schon, dass die sog. gläserne Decke mal existiert hat und in manchen Bereichen existiert. Ich hingegen habe eigentlich immer davon profitiert eine qualifizierte Frau zu sein. In einem männerdominierten Beruf (sowohl als Insolvenzverwalter als auch in der Politik im Energiebereich) ist das auch ein Alleinstellungsmerkmal. Heute würde ich sagen sind Vor- und Nachteile ausgegleichen.

Gast213 (Gast):
Als Frau finde ich eine Frauenquote in vielen Berufen angemessen, dann muss es aber auch eine Männerquote geben: in Kindergärten, Grundschulen, beim Pflegepersonal

Berlin direkt:
@svensamesch sagt bei Twitter: Ich finde Frauenquote ist wichtig um endlich die unflexiblen hierarchischen Männernetzwerke abzuschaffen: Was sagen Sie dazu?

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Judith Skudelny:
Ich vermisse an manchen Stellen allerdings auch die qualifizierten Frauenbünde. Männer ziehen nach meiner Erfahrung oft Männer nach, Frauen hingegen fördern verstärkt ebenfalls Männer. Ich halte grundsätzlich nix von Seilschaften, weil sie nicht Qualität fördern. Wenn man aber feststellt, dass sie funktionieren, kann man als Frau ja auch mal gezielt Frauen fördern .

Jacomo:
In der Übergangszeit führt dies dazu, dass Damen in den Vorstand von kommunal Unternehmen gewählt werden, weil es eine Frau sein muss. Wann kommt die Geschlechtsfreie Bewerbung?

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Judith Skudelny:
Wenn die Frauenfrage der Gesellschaft tatsächlich so wichtig ist, warum wissen wir dann alles über Bio-Produkte und woher unsere Baumwolle stammt, kaufen Fair-Trade und achten aber so wenig darauf, wie Familien- und Frauenfreundlich eine Firma ist?!

manuel:
Das sehe ich auch so. Aber das ist ein Problem welches die Familien intern klären müssen. Die Frau wird ja nicht gezwungen zu Hause zu bleiben. Der Mann kann ja auch zu Hause bleiben. Da müssen sich die beiden nur einigen.

Gast27 (Gast):
Muss nicht das Home-Office mehr ausgebaut werden?

Judith Skudelny:
@ manuel: Richtig - deswegen habe ich vorne auch geschrieben - Augen auf bei der Partnerwahl!

Gast226 (Gast):
Warum wird nie eine Quote für Männer gefordert? Etwa da, wo diese bedenklich unterrepräsentiert sind, z.B. an Schulen. Das scheint mir nicht gerecht zu sein.

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Judith Skudelny:
@ Gast27: Grundsätzlich ja, bei vielen Berufen ist es schließlich egal von wo aus sie arbeiten. Allerdings gibt es auch Berufe, wo das schlicht nicht möglich ist - viel auch im Dienstleistungsbereich. Und - wer viel von zu Hause arbeitet verwischt schnell die Grenze zwischen Privaten und Beruf, das ist langfristig nicht gut...

Berlin direkt:
Tobias Heck fragt bei Twitter: In BW sitzen bei der FDP genau 0 Frauen in der LT-Fraktion, im Bund 25 %. Warum so wenig Frau Skudelny?

Im ZDF-Chat über Frauenquote diskutieren mit Judith Skudelny 2

ZDFChat, Sunday, 11.03.2012, 20:53 (vor 5034 Tagen) @ ZDFChat

Judith Skudelny:
@Gast27: Das sind oft Berufe, die ein Mann wegen des Einkommens nicht machen will. Eine Quote ohne geeignetes Personal ist nicht praktizierbar. Gerade im Kindergarten- und Grundschulbereich werden ja händeringend Männer gesucht. Merh Geld dafür will aber niemand ausgeben. Leider, ich finde es wichtig auch in diesen Berichen mehr Männer zu haben.

Gast124 (Gast):
Es ist in unserem Interesse, Frauen auf Stellen mit Führungsverantwortung per Quote zu setzen. Anders kommen sie nicht hin, da nutzt die ganze Qualifikation nichts.

Judith Skudelny:
Das Wahlrecht in BW ist so gestickt, dass diejenigen in den Landtag kommen die proportional am meisten Stimmen bekommen haben. In BW sind das eben leider nur Männer gewesen.

manuel:
Warum müssen Frauen immer gefördert werden? Können Frauen nicht ohne spezielle Förderung Erfolg haben?

tejado:
Was hätte das noch mit Demokratie zu tun ?

Judith Skudelny:
Was ich ganz erstaunlich finde ist, dass Alleinerziehende viel mehr engagement bei ihrer Karriere zeigen. Sie sind härter in den Gehaltsverhandlungen und planen ihren beruflichen werdegang. Ich würde mir wünschen, dass das mehr Frauen - auch die in festen Partnerschaften - machen würden.

Im ZDF-Chat über Frauenquote diskutieren mit Judith Skudelny 3

ZDFChat, Sunday, 11.03.2012, 20:55 (vor 5034 Tagen) @ ZDFChat

Jacomo:
Empirische kann ich bestätigen, dass Frauen für die Karriere nicht alles Aufgeben. Manches ist Männern leichter abzuringen. Prinzipien, Geradlinigkeit und nicht willfährigkeit in Netzwerk. Frauen gehen auch über weniger Leichen, so meine Erfahrung. Meistens

Judith Skudelny:
In Studien hat sich aber auch gezeigt, dass Männer gerne mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen würden. Richtig wäre innerhalt einer Eltern-Familie daher eine gerechtere Verteilung der Einkommensverantwortung.

Michi0815:
War übrigens schön anzusehen, die Troika Merkel, Schröder, Von der Leyen!!! Der Umgang - ohne Worte - ein herrliches BeispiIel, wie sich athmosphärisch Neues entwickelt - ohne Testosteron!

Männerrechtler - WikiMANNia:
In der Sahara muss es auch eine "gläserne Decke" geben ... weil es da so wenig regnet.

Gast531 (Gast):
Wir haben momentan mehr Frauen an den Hochschulen, wie jemals zuvor. Diese Diskrepanz regelt sich von alleine.

Gast232 (Gast):
@svensamesch: Wie wollen Sie die Männernetzwerke abschaffen. Ich bin eine Frau in Führngsposition und erfahre immer wieder wieviele Entscheidungen in Männerrunden, z.B. Lions oder Rotary Club besprochen und verabschiedet werden.

Judith Skudelny:
@Gast531: Sagen wir mal so - um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des einhergehenden Fachkräftemangels unsere sozialen Sicherungssysteme einigermaßen Stabil zu halten brauchen wir die Frauen. Punkt.

Gast27 (Gast):
Warum hat das Antidiskriminierungsgesetz nichts an der Situation geändert?

Im ZDF-Chat über Frauenquote diskutieren mit Judith Skudelny 4

ZDFChat, Sunday, 11.03.2012, 21:02 (vor 5034 Tagen) @ ZDFChat

Gast27 (Gast):
Warum hat das Antidiskriminierungsgesetz nichts an der Situation geändert?

Judith Skudelny:
Nicht nur der Rotary Club. Aber ich bin der Meinung, dass Frauen - wenn es mehr werden als nur ein paar - sich durchaus dagegen wehren können. Es ist übrigens auch nicht jeder Mann im Rotary Club. Diskrimminierung wird man nie ausschließen können - aber minimieren.

Mönig:
Frauen bleiben doch zu Hause, weil sich das Arbeiten gehen nicht lohnt, dank unserer Lohnsteuerregelung. Und dann fehlen später die wichtigen, jungen Berufsjahre, um weiter zu kommen. Es ist meiner Ansicht nach politisch nach wie vor gewünscht, dass Frauen zu Hause bleiben. Und zwar von allen Parteien. Oder gibt es Ansätze, das veraltete Ehegattensplitting in ein modernes Steuermodell zu wandeln?

Judith Skudelny:
@Gast27: Weil es schwierig ist Diskrimminierung nachzuweisen.

breiss:
Ich habe einige Zeit in einem Betrieb gearbeitet in dem alle Chefs Frauen waren. Besser warŽs nicht, erfolgreicher war der betrieb auch nicht (wird ja immer behauptet)Später, in einem anderen Laden gab es schon 2 männliche Chefs, einer schid aus und es mußte eine Frau sein. Das war vielleicht ein Aufstand. Die neue Chefin war leider kein Ruumesblatt für die Quote. Kaum einer der mittleren Eben arbeitet noch dort, denn Führung gehörte nicht gerae zu ihrer stärke.

Gast633 (Gast):
nicht jede Frau möchte so viel Verantwirtung neben Familue und Haushalt haben. Meine Tante die fär die Gleichberechtigungen der Frauen käpft, weigert sich eine Führungsposition anzutreten.

Judith Skudelny:
@Mönig: Richtig - völlig falsche Anreize. Ehegattensplitting und Familienmitversicherung - unabhängig von Kindern - gehören weg (achtung - das ist meine PERSÖNLICHE Meinung)!!

Gast124 (Gast):
Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, dass immer von einer Frauenquote von 30% die Rede ist? Selbst hier stecken Frauen zurück - wir sind immerhin die Hälfte der Menschheit

breiss:
@ Jacomo wo lebst Du denn? Hattest Du noch nie eine Chefin???

breiss:
@manuel Klar können sie das. Wir können auf die qualifizierten Frauen auch nicht verzichten. Erst teuer usbilden und dann hinter den Herd? Das kann es auch ncith sein.

Im ZDF-Chat über Frauenquote diskutieren mit Judith Skudelny 5

ZDFChat, Sunday, 11.03.2012, 21:04 (vor 5034 Tagen) @ ZDFChat

breiss:
@Gast27 Weil sich eben nicht alles mit einem Gesetz regeön läßt.Der Irrglaube, daß man sowas einfach von oben verordnen kann, zeigt sich hier ganz deutlich. Da baut man eher auf die wirtschaftliche Notwendigkeit Frauen einzustellen. Das hat zwar nichts mit Einsicht zu tun, aber es wird wesentlich besser funktionieren.

Judith Skudelny:
Ich glaube die, die für die Quote sind wären schon froh wenn 30% kommen würden. Zudem soll die Quote auch bei den meisten Befürwortern ja eine Krücke sein bis sie sich von alleine erübrigt.

Berlin direkt:
Wir kommen nun zur letzten Frage für heute.

Gast124 (Gast):
Frau Skudelny, etliche weibliche MdBs haben die sog. Berliner Erklärung auf den Weg gebracht. Sind Sie Mitunterzeichnerin?

Es ist jetzt 20:00 Uhr.

Judith Skudelny:
Nach meine Kommentaren hier im Chat wäre es etwas komisch wenn ich dort mit unterzeichnet hätte. Ich bin kein Quotenbefürworter und habe dort daher auch nicht unterschrieben! Es war eine muntere Runde - schönen Abend noch!

Berlin direkt:
Das war es wieder für diese Woche. Leider konnten wir nicht alle der zahlreichen Fragen stellen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, sowie unserer Chatpartnerin und wünschen allen noch einen schönen Rest-Sonntag.

Gegenhalten! Argumentationshoheit nicht überlassen! (kt)

Nemetzki, Sunday, 11.03.2012, 21:17 (vor 5034 Tagen) @ ZDF

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