Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sultan von Brunei

Melanie Nayyal, Thursday, 28.06.2007, 18:45 (vor 6749 Tagen) @ Bruno Banani

Wie ist es mit dem Prinzen Jefri Bolkiah, der sich schöne Mädchen oder
welche, die er so sieht, in sein Sultanat einlädt? Der Sultan von Brunei,
Hassanal Bolkiah, zahlt gut. 21 000 Dollar die Woche für junge Frauen, die
appetitlich und knackig ausschauen sollen, um die Abendgesellschaften des
Prinzen optisch aufzuwerten und mit zumindest latenter Erotik zu versehen.
Das Risiko, eventuell zu mehr als nur Gesprächen "eingeladen" zu sein,
nehmen die jungen Frauen aus Europa, Amerika, Asien oder Russland
augenscheinlich in Kauf. Es geht ums Geld. Der vermögende Sultan gehört zu
den reichsten Männern der Welt und leistet es sich spielend, bis zu sechzig
junge und von ihm selbst hoch bezahlte Frauen als optische Verschönerung
seines 1778-Zimmer-Palastes parat zu halten. Der Reichtum lockt. Die Moral
- oder tiefer gehängt: das Gefühl der Ungewissheit ob der ethischen Normen
in Brunei - stellt sich bei den jungen Frauen im Alter zwischen 17 und 30
Jahren ohne Probleme darauf ein. Wegen Bewerberinnen-Andrangs gibt es
Wartelisten von bis zu einem dreiviertel Jahr. Das auf qualifizierte
weibliche Dekoration erpichte Sultanat wirbt mit seinen dollarspendablen
Drei-Monats-Deals für hübsche Frauen vor allem in Kalifornien. Dort also
wird Schlange gestanden. Aber doch wohl nicht sklavisch, fremdbestimmt und
passiv, sondern klar opportun und Gewinn kalkulierend. Sowas darf man
berechnend nennen, aber man kann auch sagen: klug eingefädelt. Denn wer
als Frau bereits ausschließlich mit einem gefälligen Äußeren, mit dem
Herzeigen von langem Bein, wohlgeformtem Nacken und gefülltem Wonderbra in
drei Monaten mehr zu verdienen vermag als ein durchschnittlicher
italienischer Familienvater mit beschwerlicher Bandarbeit bei Fiat in
Turin über fünf Jahre hinweg - der wäre doch schön blöd, diese Chance zu
bestens besoldetem luxuriösem Nichtstun auszuschlagen. Oder?

Es geht ums Geld. Die Gewinne der jungen Frauen in Brunei jedenfalls
stimmen: "Zu den vertragsgemäßen Einkünften im sechs- bis siebenstelligen
Bereich - Cash in Singapur-Dollars - gesellten sich für die weiblichen
Gäste so erfreuliche Extras wie Rolex-Uhren und kostbare Juwelen." Bei so
genannten "Shoppingtrips" nach London oder Las Vegas verbraten die sechzig
Damen im Tross mit vierzig Betreuern pro Kopf und Wochenende rund 70 000
Dollar Taschengeld. Das Risiko, dass ein Prinz mal tatsächlich Sex
verlangt, ist da kein Hindernis mehr. Auch nicht die Regel, dass jede Frau
nur einmal die Chance bekommt, ins Sultanat eingeladen zu sein. Eine der
Frauen erinnert: "Meine Freundin Michelle machte den Trip dreimal. Sie
änderte ihre Haarfarbe, den Namen im Pass, ließ sich sogar das Gesicht
operieren. Ich kenne kein Mächen", resümiert sie, "das nicht freiwillig
dorthin zurückkehren würde."

Paul-Hermann Gruner: Frauen und Kinder zuerst - Denkblockade Feminismus

Dieses Geldsystem fördert die Versachlichung von Menschen, besonders der Frau weil das Geld nunmal vor allem in Männerhand ist. Kann man mit Geld alles kaufen? Wenn man diesen Text liest, könnte man das so sehen. Das Handeln dieser Männer und Frauen ist vom puren Egoismus geleitet. Welches Bild sich dadurch ergibt, hat sich wohl noch niemand von denen gefragt?

Melly


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