Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Zum WFT: "Wenn Frauen zu Zombies werden"

Leser, DFR (Deutsche Femokratische Republik), Thursday, 08.03.2012, 20:47 (vor 5037 Tagen)

.
WFT = Weltfrauentag. Das Akronym klingt ja fast wie WTF ;-)

Und, wie sich das für heute gehört, ist von einer "Autorin von Welt".
Durchaus nett zu lesen, übrigens:

H&M verkauft Designermode für wenig Geld. Und alle wollen sie haben. Die Autorin auch. Sie hat sich bei der Jagd sogar ein bisschen vorgedrängelt. Und wurde dafür mit dem Tod bedroht.

... Kurz vor der Glastür des H&M-Ladens ist es soweit. Ich werde gestellt. Die Gemeinschaft bestraft mein asoziales Verhalten. Eine dicke Blondine baut sich vor mir auf. Sie schnaubt, sie stampft, rollt mit den Augen: „Du hast dich vorgepfuscht. Wir haben das alle gesehen. Niemand von uns hat Zeit. Ich wollte das nur sagen, wegen dem schlechten Gewissen.“ Kurz zuvor hatte sie ihrem Arbeitgeber am Telefon noch gesagt, sie sei beim Arzt. Ob sie deshalb so unter Druck steht? Oder ob auch sie dem fiesen Haben-Wollen-Gefühl erlegen ist und sich die gleiche Panik wie bei mir in ihr breit macht? Hinter ihr stimmen eine Reihe Mädchen in den Anklage-Chor mit ein. Vorher hatten sie sich nicht getraut, etwas zu sagen.

... Dann geht der Blick wieder nach vorn. Der Wachmann winkt uns heran. Er zählt die Köpfe: 18, 19, 20. „Du kommst noch rein“, sagt er und zeigt auf mich. Da kennt der Hexenchor hinter mir kein Halten mehr: „War ja klar, dass die reinkommt!“ – „Das glaub ich nicht, das darf doch nicht wahr sein.“ Man wünscht mir den Tod: „Hoffentlich erstickt sie an den Kleidern.“

... Ich habe Angst, einen Kugelschreiber oder eine Nagelfeile in den Rücken gestochen zu bekommen. Und das alles für ein paar Fetzen Stoff. Man möchte sich gar nicht ausmalen, was bei der Verteilung von Nahrungsmitteln passieren würde. Nachdem sich der Hass allmählich legt, tritt die Phase der Solidarität ein. „Ach, das gibt doch nur schlechtes Karma“, versichert man sich gegenseitig. Auch das noch. Dann verbündet man sich mit dem Sicherheitsmann, verwickelt ihn in ein Gespräch. Die Blondinen rasen weiter. Muss ich jetzt Sorge haben, vom Sicherheitsmann zu Boden geworfen zu werden? Das Thema Hausverbot wird diskutiert.

http://www.welt.de/lifestyle/article13910874/Wenn-Frauen-zu-Zombies-im-Marni-Kaufhaus-werden.html

Weitaus spektakulärer ging es im Bundestag zu. Furien- und IrgendwasmitflotterKurzhaarfrisurundHornbrille gingen aufeinander los bzw. kürten den einzig logisch denkenden Redner des Tages zum "Macho" (Patrick Döring, FDP)

Am Frauentag flogen im Bundestag die Zicken-Fetzen

...2011 sei ein "wichtiges Jahr" für die Frauen in Deutschland gewesen, sagte Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) bei ihrem Auftritt. Allein durch die geführten Debatten habe sich bei der Frauenförderung vieles in den Unternehmen getan. Die eigenen Zielmarken, die sich die Dax-30-Unternehmen 2011 gegeben hätten, seien "ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu fairen Chancen". Indirekt bekräftigte Schröder damit noch einmal ihre Ablehnung einer gesetzlich festgelegten Quote: "Ich denke, die unterschiedlichen Positionen dabei sind klar."

... Die Vizechefin der SPD-Fraktion, Dagmar Ziegler, warf Schröder "Realitätsverlust" und "politische Fehlentscheidungen" wie das Betreuungsgeld vor. Auch stimmten die "Rahmenbedingungen für Frauen" nicht. Diese seien strukturell benachteiligt, auch in Führungspositionen. Vor diesem Hintergrund kündigten die Sozialdemokraten einen eigenen Gesetzentwurf für eine verbindliche Frauenquote an.

... In einem ersten Schritt sollen Betriebe nach dem Willen der Grünen nachweisen, dass Entgelte diskriminierungsfrei geregelt sind. Der Frauenministerin attestierte Künast, eine "bemerkenswert schlechte Rede" gehalten zu haben. Die Unionsabgeordnete Nadine Schön hielt den Rednerinnen der Opposition vor, ihre Kritik an Schröder sei "diffamierend".

... Von der Linksfraktion waren nur Frauen zur Debatte erschienen. Das hatte einen besonderen Grund: Die Männer machten an dem Tag ein Praktikum in so genannten Frauenberufen. So war Fraktionschef Gregor Gysi in einer Berliner Kindertagesstätte im Einsatz, wo er die Gelegenheit zu politischen Vergleichen nutzte. "Das ist ähnlich wie die Arbeit in der Fraktion: Wenn die durchdrehen, bleibe ich ruhig – wenn die ruhig sind, drehe ich durch", sagte der Vater von zwei erwachsenen Söhnen.

... Auch die Grünen hatten sich zum Weltfrauentag etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Sie starteten am Donnerstag eine Kampagne mit selbstironischen Sprüchen, um den Frauenanteil in der Partei zu erhöhen. Derzeit sind nur 38 Prozent der rund 59.000 Mitglieder weiblich. (Anm., wurde hier ja schon diskutiert)

Heidenei, was für ein Tag. Hier übrigens die Inhalte des "Quotenmanns" Döring:

Der einzige männliche Redner in der Debatte, FDP-Generalsekretär Patrick Döring, forderte die Opposition auf, der jungen Generation mehr zuzutrauen. Auch würden die Unternehmensführungen nicht mehr in den "antiquierten" Rollenbildern denken, die ihnen unterstellt würden.

Dafür wird man gesteinigt, eh, zum Macho gekürt.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13911285/Am-Frauentag-flogen-im-Bundestag-die-Zicken-Fetzen.html

--
Eine bestimmte Sorte Mensch (meist weiblich) hat mir den Krieg erklärt
- und ich gehe da jetzt hin
zusammen mit "Sunzi" (500 ante Christum natum)


gesamter Thread:

 

powered by my little forum