Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

"Das Feminismus-Moratorium - Wir brauchen Männer-Manifeste"

Hinweis, Wednesday, 07.03.2012, 23:22 (vor 5038 Tagen)

Ein Essay aus der SZ von Ralf Bönt, Autor des Buches "Krise der Männlichkeit", zu dem Arne Hoffmann schon einen Artikel geschrieben hat, der hier auch herzhaft diskutiert wurde. Eventuell waren die Reaktionen auf seinen davor geschriebenen Beitrag in der Süddeutschen seine Initialzündung:

Junge Frauen wollen schon seit einiger Zeit immer weniger vom Feminismus hören, weshalb viele ältere umso lauter vom ihm reden. Die Publizistin Ursula März hat jetzt im Feuilleton der "Zeit" unter dem Titel "Lasst mich in Ruhe!" ein zweijähriges Redemoratorium bezüglich der Emanzipation vorgeschlagen. Sie begründet diesen Wunsch mit dem Dauerdruck und der ständigen Beobachtung, unter der sie als Frau in steht. Sie fühlt sich gegängelt und bevormundet. "Diese Hysterie unfreier und unfreiwilliger Lebensplanwirtschaft," ruft Frau März, "kann mit Feminismus ja wohl nicht gemeint gewesen sein."

Was für eine Rede! Die Forderung schafft ein Vakuum, Platz für neue Töne. Sie ist eine Niederlage für Feministinnen, denen die Debattenhoheit schon lange wichtiger als der Fortschritt ist. Die nicht einsehen wollen, dass der Feminismus, statt sich unter Revolutionshüterinnen zu konservieren, wie jede Sozialbewegung gerade das Gegenteil zum Ziel haben müsste: die Selbstabschaffung durch Beseitigung ihres Grundes.

Ja, ich weiß auch, dass die Gleichberechtigung verdammt noch mal noch lange nicht erreicht ist. Aber erinnern wir uns einmal, aus welcher Situation gestartet wurde: Frauen hatten nicht nur kein Wahlrecht, sie wurden so wenig nach ihrer Meinung gefragt wie ein Schwarzer auf der Straße nach dem Weg. Ada Lovelace, die berühmte Mathematikerin des 19. Jahrhunderts, hatte keinen Zutritt zu den Bibliotheken Londons. Ihr Mann schickte Kopisten zum Abschreiben der neuesten Artikel, usw. usf.

Der Feminismus hat das korrigiert. Man kann ihm zwar mit rigoroser Kritik entgegen treten: Er ist selbst sexistisch, da er ein Geschlecht bevorzugt, und daher nicht einmal kompatibel mit den Menschenrechten ist. Er ist nicht nur männer- sondern auch lust- und also lebensfeindlich. Er stilisiert Frauen zu Opfern, macht sie also abermals zu Unterdrückten und zum Futter seines eigenen Systems. Der Feminismus ist sogar Gewalt verherrlichend gewesen, als er "Schnipp-schnapp Schwanz ab" forderte. Erinnert sich noch jemand an die Buttons? Sie kamen als Spaß daher, waren aber wahrlich nicht so gemeint.

Weiter lesen?
Hier: http://www.boent.eu/maerzmoratorium.html

Korrektur: Das Buch heißt natürlich "Das entehrte Geschlecht" /kT

Hinweis, Wednesday, 07.03.2012, 23:41 (vor 5038 Tagen) @ Hinweis

- kein Text -

"Das Feminismus-Moratorium - Wir brauchen Männer-Manifeste"

roser parks, Wednesday, 07.03.2012, 23:42 (vor 5038 Tagen) @ Hinweis

Straße nach dem Weg. Ada Lovelace, die berühmte Mathematikerin des 19.
Jahrhunderts, hatte keinen Zutritt zu den Bibliotheken Londons. Ihr Mann
schickte Kopisten zum Abschreiben der neuesten Artikel, usw. usf.

Wieviel Prozent der Männer von den Männern, sind den in dieser Bibliothek in London verkehrt?

"Das Feminismus-Moratorium - Wir brauchen Männer-Manifeste"

Nachfrager, Thursday, 08.03.2012, 00:34 (vor 5038 Tagen) @ roser parks

Wieviel Prozent der Männer von den Männern, sind den in
dieser Bibliothek in London verkehrt?

Sollte das ein Argument werden?

powered by my little forum