Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

Rainer ⌂, Friday, 02.03.2012, 10:39 (vor 5043 Tagen)

Das Wahlrecht für Frauen wurde in der Schweiz und Lichtenstein erst recht spät eingeführt. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Stellung dieser Länder? Von einem Hilfspaket für die Schweiz oder Lichtenstein habe ich auf jeden Fall noch nichts gehört.

Rainer

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Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

Politikchecker, Friday, 02.03.2012, 11:11 (vor 5043 Tagen) @ Rainer

Ich glaube, das liegt eher daran, dass es dort keinen Nichtraucherschutz gibt

Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

Manifold ⌂, Friday, 02.03.2012, 12:08 (vor 5043 Tagen) @ Rainer

Das Wahlrecht für Frauen wurde in der Schweiz und Lichtenstein erst recht
spät eingeführt. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang mit der
wirtschaftlichen Stellung dieser Länder? Von einem Hilfspaket für die
Schweiz oder Lichtenstein habe ich auf jeden Fall noch nichts gehört.

Deutschland hat das Frauenwahlrecht gemeinsam mit dem Männerwahlrecht 1919 eingeführt - und ist heute eines der wenigen europäischen Wirtschaften, welche im letzten Jahr mit mehr als 3 % gewachsen ist. Andere EU-Länder dümpeln wirtschaftlich vor sich hin.

Ob es da einen Zusammenhang gibt? Zwischen der gleichzeitigen Einführung des Wahlrechts für beide Geschlechter und einem starken wirtschaftlichen Wachstum?

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

gemelle, Friday, 02.03.2012, 12:48 (vor 5043 Tagen) @ Manifold

Deutschland hat das Frauenwahlrecht gemeinsam mit dem Männerwahlrecht
1919 eingeführt -

Das ist nicht ganz korrekt: Das "Allgemeine Wahlrecht" für Männer ist im Deutschen Reich 1871 eingeführt worden. Das Frauenwahlrecht kam 1918. 1919 waren dann die ersten Wahlen, an denen Frauen wählen konnten. (und dann folgten eigenartigerweise die Weimarer Republik und das Dritte Reich...).

Gruß
gemelle

Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

Manifold ⌂, Friday, 02.03.2012, 12:50 (vor 5043 Tagen) @ gemelle

Das ist nicht ganz korrekt: Das "Allgemeine Wahlrecht" für Männer ist im
Deutschen Reich 1871 eingeführt worden. Das Frauenwahlrecht kam 1918. 1919
waren dann die ersten Wahlen, an denen Frauen wählen konnten. (und dann
folgten eigenartigerweise die Weimarer Republik und das Dritte Reich...).

Dann hatte ich das wohl falsch im Kopf. Dachte, ich hätte das auf Wikipedia so gelesen.

Danke für den Hinweis.

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Wahlrecht für Frauen und solide Wirtschaftspolitik

gemelle, Friday, 02.03.2012, 13:00 (vor 5043 Tagen) @ Manifold

Danke für den Hinweis.

Gern. Hier nich ein Link.

1871
Nach dem Sieg über die französische Armee 1871 wurde das Deutsche Reich ausgerufen und der preußische König zum deutschen Kaiser proklamiert.

Die Verfassung des Norddeutschen Bundes wird ohne substantielle Änderungen auf das Reich übertragen. Damit galt auch hier ein allgemeines, gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht nach dem Mehrheitswahlsystem.

Fast alle deutschen Männer über 25 Jahre besaßen das aktive und das passive Wahlrecht. Frauen blieben weiterhin ausgeschlossen.

1918
Die Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg war Ende 1918 unübersehbar. Im November 1918 übergab der amtierende Reichskanzler Prinz Max von Baden die Regierungsgeschäfte an den Vorsitzenden der SPD, Friedrich Ebert. Gleichzeitig dankte der Kaiser ab. Ebert bildete daraufhin einen Rat der Volksbeauftragten, der paritätisch mit je drei Mitgliedern von SPD und USPD besetzt war.

Ende November 1918 beschloss der Rat der Volksbeauftragten, eine verfassungsgebende Nationalversammlung wählen zu lassen. Am 20. Dezember bestätigte eine Mehrheit auf der Reichskonferenz der Arbeiter- und Soldatenräte diesen Beschluss

Alle Bürger über 20 Jahren erhielten das aktive und passive Wahlrecht, erstmals auch Frauen.

1919
Am 19. Januar 1919 fanden allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlen zur Nationalversammlung statt.
...

Bei wikipedia hört sich das so ähnlich an. Wir kommen dort aber an deutlichen Relativismus-Tendenzen nicht vorbei. Wie's bei wiki eben so ist.

Gruß
gemelle

1871-1914 Parteien, Wahlen und Wahlrecht

Wähler, Friday, 02.03.2012, 13:50 (vor 5043 Tagen) @ gemelle

Auf Reichsebene waren alle Männer ab 25 Jahre wahlberechtigt, wobei das aktive Wahlrecht für Soldaten während des Wehrdienstes ruhte. Ausgeschlossen waren neben Frauen auch Personen, die Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln bezogen und unter Vormundschaft oder in Konkurs standen. Das Wahlrecht war formal gleich, praktisch aber infolge der unveränderlichen Wahlkreiseinteilung ungleich, da die großen Bevölkerungsverschiebungen nicht beachtet wurden: 1869 hatte jeder Wahlkreis eine Bevölkerung von etwa 100.000 Einwohnern, 1912 dagegen wählten in Schaumburg-Lippe zirka 12.000 und in Teltow-Charlottenburg etwa 300.000 Wähler einen Abgeordneten.

Hier gefunden: http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/innenpolitik/parteien/

Ja, ja: WikiPrawda und Herrschaftsinformation für Stimmvieh!

Mus Lim ⌂, Friday, 02.03.2012, 16:34 (vor 5043 Tagen) @ gemelle

http://www.bundestagswahl-bw.de/geschichte_des_wahlrechts.html

Bei wikipedia hört sich das so ähnlich an.

Ja, ja: WikiPrawda und Herrschaftsinformation für Stimmvieh!

Entwicklung in Deutschland

1849 führte Friedrich Wilhelm IV. zur Wahl der zweiten Kammer des Preußischen Landtags, dem Abgeordnetenhaus, ein Dreiklassenwahlrecht ein, das bis 1918 in Kraft blieb. Es handelt sich dabei um eine spezielle Form des Zensuswahlrechts wobei der Name daher rührt, dass der Wähler ein nach Steuerleistung in drei Abteilungen ("Klassen") abgestuftes Stimmengewicht besaß.

1871 wurde dann mit der neuen Reichsverfassung ein Wahlrecht für den Reichstag (das gesamtdeutsche Parlament) eingeführt, wobei Militärangehörige und andere Gruppen ausgeschlossen blieben. Zu berücksichtigen ist auch, dass 1871 noch 34 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung jünger als 15 Jahre alt waren (1933 24 Prozent, Bundesrepublik 1980 18 Prozent). Ein Wahlalter von mindestens 25 Jahren schloss also einen großen Prozentsatz der Bevölkerung aus. So kam es, dass 1871 nur 7,65 Millionen Einwohner, knapp zwanzig Prozent der Gesamtbevölkerung, wählen durften.

WikiMANNia: Wahlrecht

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