Heute morgen bin ich beim zappen auf ARTE hängen geblieben. Dort wurde eine Sendung über den Jazzmusiker Eddi Rozner gezeigt, die mich richtig gefesselt hat. Informationen zu diesem Mann auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Eddie_Rosner

Der Film auf Arte hieß "The Jazzman from the Gulag". Obwohl selbst nie in Amerika, soll Satchmo über ihn gesagt haben, dass er der weiße Louis Armstrong wäre. In Russland wurde er so weit geehrt, dass das Volk in sogar den Zar nannte.

Als Jude aus Deutschland vertrieben, landete er irgendwann in Russland, wo Stalin ihn zunächst wohlwollend aufnahm. In Zuge der Säuberungen wurde er als Spion verurteilt und in ein Gulag verbannt. Da es auch unter den Aufsehern einige gab, die die Musik von Eddi Rozner liebten, durfte er dort ein Orchester gründen und seine geliebte Musik spielen. Nachdem Stalin gestorben war, wurde er entlassen und konnte nochmals eine Karriere starten. Er fesselte die Menschen so sehr, das 100.000 Leute seine Musik in einem Stadion hören wollten. Da er mehr oder weniger weiteren Repressalien ausgesetzt war, wollte er wieder in seine Heimatstadt Berlin. Erst 1973 gelang ihm dieses. Zu diesem Zeitpunkt war er aber schon krank und konnte nichts mehr auf die Beine Stellen. 1976 starb er einsam und verarmt an Herzversagen.

Auf Youtube finden sich zwar einige Aufnahmen, die aber überwiegend aus Russland stammen. Der längste Beitrag über Eddi Rozner ist folgender: http://www.youtube.com/watch?v=-J7awM0t6XU allerdings auch wieder in russischer Sprache. Da Musik aber universell ist, versteht man dieses Video auch ohne deutsche Sprache.

Warum ich das schreibe? Mein Gedanke dabei war, dass wir in WikiMANNia vielleicht eine Seite über große Männer starten, ähnlich wie Frauen in der Wirtschaft. Ein Eddi Rozner würde aus meiner Sicht auf jeden Fall dazu gehören.

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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