Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Komisch nur...

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 25.06.2007, 01:10 (vor 6741 Tagen) @ Numes(Nurmalebenso)

Sich an der Namensgleichheit zweier Begriffe aufzuhängen, ohne die
differentiellen Bedeutungen zu erfassen, ist schon ziemlich idiotisch!

Ich hatte aber neben der Namensgleichheit noch ein paar Fakten aus dem Dritten Reich genannt, die mir doch sehr typisch sozialistisch erscheinen. Dir nicht?

Wenn Du das nämlich konsequent fortführen wolltest, dürftest Du auch kaum
etwas gegen den Feminismus haben, denn der definiert sich selber als
Sozialbewegung (für die Gleichberechtigung von Mann und Frau), während er
in Wirklichkeit immer schon eine Ideologie war, die das Weibliche überhöht
und korrelativ dazu das Männliche abwertet, und als Herrschaftsmodell ein
totalitäres Matriarchat anstrebt.
Geh´ aber mal auf die Strasse, und frag´ die Leute, was sie unter
"Feminismus" verstehen. Wenn Du genug Antworten zusammen hast, dann wirst
Du vielleicht auch endlich begreifen, warum eine Radikalisierung
der Männerrechtsbewegung nichts bringt: Der Begriff "Feminismus" ist in
der öffentlichen Wahrnehmung mehrheitlich nämlich (leider) nicht negativ
besetzt!

Das stimmt so nicht. Erinnerst Du Dich noch an die Meldung, daß Feministin auf Schulhöfen bereits als Schimpfwort gebraucht wird?
Die öffentliche Wahrnehmung ist da, wie bei so vielen Dingen, etwas schizophren. Einerseits lacht und spöttelt man über die Femanzen (mit Recht!), hält sie für etwas durchgeknallte und sehr überzogene Vertreterinnen, andererseits gibt es die Wahrnehmung des Feminismus als etwas, das ja doch irgendwie Gutes tut für die benachteiligten Frauen usw. Wohlgemerkt bei ein- und denselben Leuten!

Diese Schizophrenie ergibt sich nach meiner Meinung aus der Differenz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung, ihr Auftreten ist typisch für Systeme mit intensiver propagandistischer Berieselung. Findet man im Dritten Reich ebenso wie in der DDR wieder.

"Heute bezeichnet der Begriff meist die besondere Ideologie Adolf
Hitlers und seiner Gefolgschaft in der NSDAP. Dabei definierte Hitler
die Begriffe Nationalismus und Sozialismus auf ungewöhnliche Art und
Weise, um die sonst unvermeidlichen Widersprüche zwischen beiden zu
umgehen:
Nationalismus nannte er die Hingabe des Individuums für seine
Volksgemeinschaft, während er Sozialismus als Verantwortung der
Volksgemeinschaft für das Individuum definierte. Besonders die
Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die ein Hauptziel originärer
Sozialisten war und ist, lehnte Hitler entschieden ab.
" u.s.w.
(Hervorhebung von mir)

Es stimmt ja eben nicht, was Du da behauptest. Marktwirtschaft und Kapitalismus sind wie Planwirtschaft und Sozialismus nicht unbedingt deckungsgleich. Es gibt/gab sowohl sozialistische Marktwirtschaft als auch Zentralverwaltungswirtschaft mit Privateigentum an Produktionsmitteln. Für Letzteres führt die Wikipedia unter Kapitalismus als Beispiel ausdrücklich die Wirtschaft im Dritten Reich an. Heute könnte man vielleicht China als Beispiel nennen, wenn dort auch die Eingriffe nicht so weitreichend sein dürften.

Es ist keineswegs unbedingt Bestandteil der sozialistischen Lehre, daß Produktionsmittel zwingend verstaatlicht gehören. Dies gilt nur für die klassische marxistische Lehre. Unter dem Eindruck des Versagens der Planwirtschaft gibt es heute viele Sozialisten, die einer Marktwirtschaft mit zentralistischen Eingriffen das Wort reden.

"Sozialistische Positionen betonen besonders die Werte Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität und befürworten mittels staatlicher Eingriffe in die Produktion und Verteilung von Gütern eine Angleichung von Lebenschancen und Lebensqualität. Ursprünglich sahen die sozialistischen Vertreter dazu staatliche Lenkung von Produktionsmitteln als notwendig an.
(...)
Daraus wird in der Theorie des klassischen Sozialismus der Schluss gezogen, dass es notwendig sei, die Produktionsmittel mittels Vergesellschaftung oder Verstaatlichung (beispielsweise von Industrieunternehmen) der Verfügungsgewalt der Klasse der Kapitalisten zu entziehen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

"Ein Beispiel für eine Sozialistische Marktwirtschaft ist das sozialistische Ex-Jugoslawien. Ein Beispiel für "Kapitalismus ohne Markt" beziehungsweise Zentralverwaltungswirtschaft mit Privateigentum an Produktionsmitteln stellt die Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland dar, besonders während der Kriegswirtschaft war der Markt beinahe vollkommen ausgeschaltet, während die meisten Produktionsanlagen weiterhin in Privatbesitz blieben."
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus

Es gab im Dritten Reich, wie schon erwähnt, Fünfjahrpläne, es gab keinen Markt, sondern staatliche Preisfestlegungen und staatlich festgelegte Margen (bei Kriegsgütern sind mir da erwähnte 5% bekannt). Es gab Anweisungen, welcher Betrieb welche Waren zu produzieren hatte, Pläne zum zu erreichenden Ausstoß und dazu Parteifunktionäre in den Betrieben. Wenn das nicht original sozialistisch sein soll, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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