Ich höre auch auf Frauen ......
Prof. Barbara Kirchner Lehrstuhl für Theoretische Chemie an der Universität Leipzig
"Politik verschleiert, wenn sie sich wissenschaftlich begründet, meint Kirchner."
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1679266/
Regierungen und Parlamente nutzen gern den wissenschaftlichen Sachverstand. Sich auf fremde Expertise zu stützen, verleiht den eigenen Ansichten und Entscheidungen mehr Gewicht. Die Chemikerin Barbara Kirchner will diese Methode nicht gelten lassen.
Im September 2011 erfuhr die Fachwelt davon, dass ein Biologe von der Universität Rochester ernste Probleme damit hatte, einige Fehler in einem wissenschaftlichen Papier öffentlich zu machen, das in der angesehenen Fachzeitschrift "Nature Cell Biology" erschienen war. Drei Anrufungen des Peer-Review-Systems der gegenseitigen Kontrolle von Wissenschaftlern und 18 Monate waren nötig gewesen, eine zweiseitige Richtigstellung am angemessenen Ort und in angemessener Form unterzubringen.
Wenn ich mir anschaue, mit welcher Selbstgewissheit die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Europa, von Brüsseler Sekretären und Frankfurter EZB-Analystinnen bis zur Berliner Bundeskanzlerin, Fakten ins Feld führen, die sich auf Statistiken, Prognosen und ähnliches stützen, um mit ihrer Hilfe eine sehr weitreichende Änderung der Sozialstruktur ganzer Staaten - Griechenland dürfte erst der Anfang sein - zu fordern und durchzusetzen, wenn ich mir dies anschaue, muss ich immer wieder an diese Geschichte aus dem September letzten Jahres denken.
Die relativ bescheidene Macht einer angesehenen Zeitschriftengruppe, der "Nature Publishing Group", steht bereits einer einfachen sachlichen Berichtigung so massiv im Weg, dass es über ein Jahr dauert, bis die nötige Klarstellung erfolgt; wie unmöglich dürfte eine Korrektur dann erst bei wirtschaftswissenschaftlichen Entscheidungshilfen sein, die Prozesse in Gang setzen, für deren Kontrolle man gerade in Krisenzeiten jedenfalls keine 18 Monate Zeit hat.
Je mehr Macht hinter einer politischen oder wissenschaftlichen Entscheidung steht, desto aufwendiger wird es, sie zu korrigieren, wenn sie ein Fehler war. Behaupten diejenigen, von denen die falsche Entscheidung ausgegangen ist, sie basiere nicht auf eigenen Vorgaben, sondern auf Fakten, wird diese Rolle der Macht verschleiert.
Wenn man heute als Naturwissenschaftlerin eine politische Stellungnahme abgibt, dann handelt man sozusagen in Notwehr.
Mein Beruf legt mir nahe, mich mit Tatsachen, Experimenten, Simulationen und begründeten Schlüssen aus dem zu befassen, was ich beobachten und wiederholen kann. Das alles sind Dinge, die sich nicht ändern, wenn man anderes darüber redet, Dinge, die nicht aus Vereinbarungen hervorgehen, sondern so sind, wie sie sind, egal, ob irgendwelche Menschen darüber einen Konsens erzielen oder nicht.
In der Politik ist das anders, wenn sie demokratisch ist: Die politischen Funktionsträgerinnen und Funktionsträger des Staates, in dessen Diensten ich forsche und lehre, begreifen sich als Repräsentantinnen und Repräsentanten von Interessen und Programmen, die sehr wohl in Debatten veränderbar sind.
Die Trennung dieser beiden Bereiche ist ein Segen: Sie können einander anregen, auch irritieren, jedenfalls miteinander reden. Aber man sollte nicht dazu übergehen, sie für ein und dieselbe Sache zu erklären. Programme und Interessen sind Ergebnisse sozialer Prozesse. Umgekehrt: Beobachtungen, Simulationen, Experimente, Sachverhalte in der Natur können über soziale Prozesse nur ermittelt, gesichert, korrigiert werden, nicht aber mit ihnen identisch sein.
Seit der Systemgegensatz Ost gegen West, also zwei riesige gesellschaftliche Formationen, die jeweils unterschiedliche Interessen und Programme zu bedienen erklärten, hinfällig geworden ist, gilt den Demokraten das parlamentarisch-repräsentative, bürgerliche, liberale westliche Staatenwesen als alternativlos, als etwas, das weitere Debatten nicht mehr ändern sollen, als begründete Schlüsse aus der Geschichte.
Ob und wie sich dies als wahr oder falsch erweist, mögen Wissenschaftler mit ihren Methoden erforschen. Ich würde mir wünschen, dass die Politik weniger laut von dem redet, was sie angeblich weiß, und wieder deutlicher von dem, was sie will.
Diesen Absatz finde ich für die derzeitige Situation von Männern und Vätern in diesem frauenorientiertem Land äußerst treffend:
"Je mehr Macht hinter einer politischen oder wissenschaftlichen Entscheidung steht, desto aufwendiger wird es, sie zu korrigieren, wenn sie ein Fehler war. Behaupten diejenigen, von denen die falsche Entscheidung ausgegangen ist, sie basiere nicht auf eigenen Vorgaben, sondern auf Fakten, wird diese Rolle der Macht verschleiert."
Faktisch weiß man, dass es ungerecht ist, was mit Männern, Vätern und Kindern seit Jahrzehnten passiert, aber man hat nicht den Mut dies zu korrigieren, weil damit die politische Maske der letzten 40 Jahre fällt und die Handlungsvollmacht rückwirkend und generell in Frage gestellt wird!
Diese Angst vor "Entdeckung" prägt auch den derzeitigen Umgang des politischen Systems mit dem Gender-Mainstreaming. Zuviel wurde schon von der "herrschenden Klasse" investiert und propagiert, um den Bürger jetzt ohne Gesichts- und Autoritätsverlust einen Rückzieher erklären zu können "... sorry, war Mist! Stimmt wirklich nicht! Wir hatten keine Ahnung und haben auf Narren gehört!"
Ob Frau Kirchner eine Quotenfrau ist, darauf gehe ich jetzt mal nicht ein. Sollte sie es allein mit ihrem Wissen und ihrer Leistung an die Spitze geschafft haben, dann täte man ihre sicher Unrecht. Leider gerät sie aber im Zuge der feministisch motivierten Frauenquotenforderung unter Generalverdacht. Schade für die Frauen, die echt etwas können.
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Eine FeministIn ist wie ein Furz. Man(n) ist einfach nur froh, wenn sie sich verzogen hat.
Die führende Rolle der antifeministischen Männerrechtsbewegung hat von niemanden in Frage gestellt zu werden!
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- Ich höre auch auf Frauen ...... -
Referatsleiter 408,
17.02.2012, 08:56
- Ich höre auch auf Frauen ...... -
Oliver,
17.02.2012, 10:39
- Ich höre auch auf Frauen ...... - Holger, 17.02.2012, 10:48
- Ich höre auch auf Frauen ...... -
Oliver,
17.02.2012, 10:39