Überlegungen zur Aussage des Bundespräsidenten Wulff vom 22.12.2011
Der derzeitige Bundespräsident Wulff hat im Dezember 2011 öffentlich gesagt: “Ich sehe ein: Nicht alles was juristisch rechtens ist, ist auch richtig.”
Diese Aussage ist viel tiefgündiger, als wir uns das alle vorstellen können! Warum?
Wenn wir diesen Satz einfach einmal verbal umdrehen, ohne die Aussage als solches zu verändern, dann könnte man es auch so ausdrücken:
"Nicht alles, was juristisch rechtswidrig ist, ist auch falsch."
Was sagt ihr jetzt? Was will uns der Bundespräsident Wulff (ein Rechtsanwalt) damit sagen? Ist es nicht die Umschreibung dieses gesamten Rechtsstaates, der massiv gegen Männer- und Väterinteressen agiert? Müssen wir uns unter Berücksichtigung dieser "richtungsweisenden Aussage" des höchsten Staatsrepräsentanten noch über all das, was gegen Männer und Väter hier so passiert auch nur ansatzweise wundern?
Ist dieser Staat überhaupt ein Rechtsstaat? Eine ganze Reihe von neuen Fragen, die ganz sicher auch das Gesamtsystem als solches in Frage stellen, ergibt sich kausal alleinig aus der Auslegung dieser Aussage.
Überlegungen zur Aussage des Bundespräsidenten Wulff vom 22.12.2011
Ist mir auch aufgefallen. Ein Eigentor mit Fallrückzieher.
Überlegungen zur Aussage des Bundespräsidenten Wulff vom 22.12.2011
Rechtsstaates, der massiv gegen Männer- und Väterinteressen agiert?
Müssen wir uns unter Berücksichtigung dieser "richtungsweisenden Aussage"
des höchsten Staatsrepräsentanten noch über all das, was gegen Männer
und Väter hier so passiert auch nur ansatzweise wundern?
Schön daß Du mich zitierst. 
Aber so einfach ist das nicht. Aussage A und Aussage B sind nicht äquivalent, und aus A folgt auch nicht B. Aus dem was Wulf wirklich gesagt hat, folgt nicht die von mir in der Freien Welt improvisierte Variante. ES war nur ein Gedankenexperiment. Würde, wer jenem zustimmt auch diesem zustimmen? Wulf meint: es gibt Dinge, die sind falsch, obwohl man rechtlich sich nichts zuschulden kommen läßt. Moralische Fehler also, die nicht "justiziabel" sind. Daß heißt aber nicht, daß wer solches anerkennt, implizit auch Gesetzesüberschreitungen anerkennt. Das wäre ja absurd.
Klimax
Logisch falsche Ableitung
A(x): X ist juristisch rechtens
B(x): X ist (moralisch) richtig
------------------------------
Wulffs Aussage:
nicht(für alle x gilt (A(x)->B(x))
beziehungsweise (äquivalent):
es gibt ein x für das gilt (A(x) und nicht B(x))
------------------------------
Deine Aussage lautet:
nicht(für alle x gilt (nicht A(x) -> nicht B(x)))
(wobei ich jetzt einfach mal nicht juristisch rechtens mit juristisch rechtswidrig gleichgesetzt habe, ähnlich Deinem Eingangspost)
beziehungsweise (äquivalent):
es gibt ein x für das gilt: (nicht A(x) und B(x))
Damit sollte offensichtlich sein: Deine und Wulffs Aussagen sind nicht äquivalent.
Korrekt!
Oooh, ich bin verrosenbrockt! Natürlich, dass Zitat ist von dir! Ich betone es hiermit noch einmal ausdrücklich! Soll ich es noch "bequellen"?
Sophisma
Oooh, ich bin verrosenbrockt! Natürlich, dass Zitat ist von dir! Ich
betone es hiermit noch einmal ausdrücklich! Soll ich es noch
"bequellen"?
Danke! Mir ging es aber weniger um die Quellenangabe an sich, sondern darum, daß die Quelle diese Folgewrung nicht zieht, weil sie logisch nicht zulässig ist.
Klimax
Logisch falsche Ableitung
Die Umformung muss lauten:
Wulff:nicht(für alle x A(x)->B(x))
<-> nicht(nicht (für alle x A(x) oder B(x)) wegen A->B<-> nicht A oder B
<-> nicht(es gibt ein x A(x) oder B(x)) wegen nicht(für alle x)<-> es gibt ein x
<-> für alle x nicht(A(x)) und nicht B(x) wegen de Morgansche Regel für oder
d.h.
die äquivalente Aussage zu
"Nicht alles was juristisch richtig ist, ist moralisch richtig" lautet
"Alles was rechtswidrig ist, ist gleichzeitig moralisch falsch".
Sollte jemand anderer Meinung sein, bitte argumentativ darlegen - ich kann mich irren. Ich bin mir nicht im Klaren, ob die logische Implikation das korrekte Bindeglied wäre.
Wulff verstehen
Man kann es auch so verstehen - Beispiel: Eine Frau, die sich auf das Gewaltschutzgesetz beruft, handelt zwar rechtmäßig, aber es ist nicht richtig. In dem Sinne kann man das Motto von Wulff nehmen und weitere Beispiele zu finden.
Logisch falsche Ableitung
Die Umformung muss lauten:
Wulff:nicht(für alle x A(x)->B(x))
<-> nicht(nicht (für alle x A(x) oder B(x)) wegen A->B<-> nicht A oder B
Die erste Umformung ist mir schon unklar.
beachte:
nicht (für alle x gilt [...]) <-> es gibt ein x für das gilt (nicht [...])
Wulff verstehen
richtig. In dem Sinne kann man das Motto von Wulff nehmen und weitere
Beispiele zu finden.
das "klassische" Beispiel wäre "ich will nur das, was mir zusteht!!!" 