Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Rechtskonservativer Gesinnungskitsch!

Cardillac, Sunday, 12.02.2012, 10:43 (vor 5063 Tagen) @ Zeitungsleser

Der Artikel ist echt Rock n' Roll!

Solche Artikel kommen aus dem rechtspopullistischen Redengenerator, dessen Textbausteine seit über 10 Jahren immer die gleichen sind. Sie dienen nur dazu, die Gemeinde bei Laune zu halten und schaffen die klischeehafte Feindfigur „Linker Gutmensch“, die es realiter gar nicht mehr gibt.

Wenn seit 40 Jahren die staatsvergötternden Linken geherrscht haben sollen, kommt doch die Frage auf, warum es gerade in dieser Zeit eine riesenhafte Entstaatlichungswelle gab, die nahezu die gesamte öffentliche Infrastruktur betraf, von der nur noch das Straßennetz und Teile des Bildungswesens noch nicht privatisiert sind. Übrigens betrifft das nicht nur die Hardware, sondern auch soziale Sicherungssysteme, wie die Alterssicherung und juristische Rahmenregelungen, z.B. den freien Kapitalverkehr betreffend.

Auf der anderen Seite haben wir natürlich ein starkes Anwachsen staatlich-bürokratischer Menschenkontrolle und ihrer pseudomoralischen Legitimationsideologien. Der CO2-Zertifikatehandel sollte vor dem Platzen der Finanzblase selber eine werden und hat mit Umwelt- oder Naturschutz nichts zu tun. Dieser ist im Prinzip nach wie vor außerordentlich dringlich. Es ist ein neuer Umweltdiskurs nötig, nicht sein Erlöschen.

Ähnliches betrifft den Staats- und Medienfeminismus. Die Frage, wie Mann und Frau miteinander oder gegeneinander können, wollen oder dürfen, wird ein öffentlicher Diskurs bleiben, der sich nicht nur auf der privaten Beziehungsebene abhandeln lässt. Das heißt noch lange nicht, dass er unter staatlicher Regie einer Genderbürokratie abzulaufen hat.

Die Regulierung menschlicher Lebensvorgänge durch den Staat ist gelegentlich als Biopolitik bezeichnet worden. Ihre Ermächtigung geht einher mit neoliberaler Entstaatlichung. In der „Biopolitik“ sind totalitäre und faschistoide Tendenzen offensichtlich. Wenn die Männerbewegung historisch Sinn machen soll, wird sie diese Konstellation aufbrechen, weil sie genügend leidvolle Erfahrungen mit ihr gesammelt hat. Meine Hoffnung ist, dass sie die bewusste Vergesellschaftung des Menschen jenseits staatlicher und ökonomischer Zwangsformen wiederentdecken wird. Das und nur das ist das linke Programm.

Den rechtspopullistischen Weg kann man in Ungarn begutachten: Hungerdemonstrationen, Pressezensur und trotzdenm kriecht die Regierung dem IWF und der EU wieder in den Arsch. Hat nicht mal ein Jahr gedauert..


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