Henryk M. Broder über gender studies, Frauenforschung und Männerforschung
Die Einführung von "gender studies" zum Beispiel als eigenständiges Studienfach ist zwar vollkommen absurd, hat aber den Vorteil, daß sie die einen mit Jobs versorgt und den anderen die Möglichkeit gibt, sich ausgegrenzt zu fühlen. (...)
Inzwischen hat die Frauenforschung eine Männerforschung nach sich gezogen, die ähnlich strukturiert ist und deren Produkte den gleichen praktischen Gebrauchswert haben: "Ausdiskutieren oder Ausschwitzen. Männergruppen zwischen institutionalisierter Dauerreflexion und neuer Wildheit", so der Titel eines 1996 im Universitätsverlag Konstanz erschienenen Buches, dessen Autoren einerseits "die Abschaffung der Herrschaft von Männern über Frauen anstreben", andererseits "eine starke Sehnsucht" verspüren, "zumindest zeitweise reflexionsfrei 'einfach Mann zu sein'". Dermaßen hin- und hergerissen zwischen Natur und antrainiertem Bewußtsein, sorgen die einen dafür, daß jährlich über 40 000 geschlagene Frauen Zuflucht in Frauenhäusern suchen, während die anderen die Selbsterfahrungsgruppen-Industrie in Schwung halten.
Henryk M. Broder: Endstation: Apartheid, Der Spiegel" 9/1998
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- Frauen klagen über Männer als Luschen -
Mus Lim,
10.02.2012, 02:28
- Henryk M. Broder über gender studies, Frauenforschung und Männerforschung -
Mus Lim,
10.02.2012, 02:38
- Gute Nacht! -
Detektor,
10.02.2012, 03:10
- Nein - knn, 10.02.2012, 04:35
- auf der Stelle treten - Mus Lim, 10.02.2012, 08:15
- Gute Nacht! -
Detektor,
10.02.2012, 03:10
- Das Einzige, was mir an dem Artikel gefallen hat, ... - Kurti, 10.02.2012, 02:48
- Frauen klagen über Männer als Luschen - Expatriate, 10.02.2012, 11:03
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Mus Lim,
10.02.2012, 02:38