Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Gestern auf 3Sat

Kurti, Wien, Wednesday, 08.02.2012, 14:31 (vor 5067 Tagen)

Ich hab's erst hinterher entdeckt, sonst hätte ich Euch schon eher darauf aufmerksam gemacht:

Ritalin
Medizin, die krank macht?
Film von Fabienne Clément und Myriam Gazut
Erstausstrahlung
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Ritalin steigert die Konzentrationsfähigkeit. Das ist unbestritten. Die schulischen Leistungen von Kindern, die unter Unruhe leiden, werden durch Ritalin meistens besser. Auch bei Erwachsenen wirkt das Medikament und sorgt dafür, dass man sich weniger verzettelt und ...
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Ritalin steigert die Konzentrationsfähigkeit. Das ist unbestritten. Die schulischen Leistungen von Kindern, die unter Unruhe leiden, werden durch Ritalin meistens besser. Auch bei Erwachsenen wirkt das Medikament und sorgt dafür, dass man sich weniger verzettelt und Aufgaben entschlossener angeht. Angesichts dieser Erfolge werden die Nebenwirkungen des Medikaments gern verdrängt: Ritalin hemmt den Appetit, führt zu Einschlafproblemen, kann Depressionen hervorrufen und bei Kindern das Wachstum beeinträchtigen. Krank macht es aber noch in einem ganz anderen Sinne. Denn seit durch die Einnahme von Ritalin unruhige Kinder beruhigt und zerstreute Eltern im Handumdrehen zielstrebig werden, boomt die Diagnose ADHS regelrecht. Fast scheint es, es gäbe die Krankheit vor allem, weil es das Medikament dazu gibt. Werbekampagnen in den USA fordern dazu auf, mentale Missstände bei Kindern nicht länger zu leugnen sondern durch Medikamente zu beheben.
Die Dokumentation "Ritalin" zeigt, wie schmal die Trennlinie zwischen "krank" und "gesund", "auffällig" und "normal" ist, wenn es um ADHS geht. Sie zeigt den Trend bei Ärzten und Eltern, im Zweifelsfall lieber "krank" zu diagnostizieren, weil die Lösung gleich zur Hand ist - ganz im Sinne der Pharmaindustrie.

Im Anschluss, um 23.15 und um 23.45 Uhr, folgen die beiden Dokumentationen "Ist mein Kind noch normal?" und "Wo die starken Kerle wohnen" aus der Reihe "37 Grad".

Ist mein Kind noch normal?
Familien im Therapiestress
Film von Katrin Wegner
(aus der ZDF-Reihe "37 Grad")
(Zweikanalton: Originalfassung/ Originalfassung mit akustischer Bildbeschreibung)
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Der 14-jährige William führt gern Selbstgespräche. "Ich kann dann alles besser verarbeiten", sagt er. Schon im Kindergarten schlugen die Erzieherinnen diverse Therapien vor. Es folgte eine Odyssee von Arztbesuchen: Ein Therapeut diagnostizierte eine Angststörung, ein ...
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Der 14-jährige William führt gern Selbstgespräche. "Ich kann dann alles besser verarbeiten", sagt er. Schon im Kindergarten schlugen die Erzieherinnen diverse Therapien vor. Es folgte eine Odyssee von Arztbesuchen: Ein Therapeut diagnostizierte eine Angststörung, ein anderer tippte auf ADS oder das Asperger-Syndrom. Jetzt ist William auf der Hauptschule und kommt mit seinen unmotivierten Klassenkameraden nicht zurecht: "Wollen sie denn nichts wissen? Ich bin doch in der Schule, um zu lernen!" Eine erneute Gesprächstherapie und ein Intelligenztest sollen zeigen, ob William falsch eingeschätzt wurde. Als der heute achtjährige Luca eingeschult wurde, hatte er Schwierigkeiten, sich zu integrieren. Seine Lehrerin hielt ihn von Anfang an für hyperaktiv. Sie forderte die Mutter auf, Ritalin verschreiben zu lassen. Lucas Mutter weigerte sich. Luca wechselte an eine kleine Grundschule. Der Schulakte zufolge erwartete man dort ein kleines Monster, doch was sich den Lehrern statt dessen bot, war ein ganz normaler Siebenjähriger. Weil die Schule plötzlich geschlossen werden musste, kam Luca in eine dritte Grundschule. Dort verweigerte er sich schließlich komplett. Die Lehrer verfügten über einen Wechsel in die Sonderschule. Luca hat sich damit abgefunden. Laut Statistik wächst an den Schulen eine Generation von Kranken und Verhaltensauffälligen heran. Fast die Hälfte aller Schulkinder hat schon einmal heiltherapeutische Hilfe bekommen. 18 Prozent der Jungen und zwölf Prozent der Mädchen gelten als verhaltensauffällig. ADHS wird bei über zehn Prozent eines Schuljahrgangs diagnostiziert. Sind heutige Kinder wirklich krank? Oder gilt nur das genormte Kind als gesund?
Der Film aus der Reihe "37 Grad" porträtiert drei Familien mit Kindern, die auffallen, weil sie nicht der Norm entsprechen.

Wo die starken Kerle wohnen
Kinder versuchen einen Neuanfang
Film von Katharina Gugel und Ulf Eberle
(aus der ZDF-Reihe "37 Grad")
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Der neunjährige Adrian holt mit der Axt aus und zerschlägt einen Ast. Glücklich sieht er dabei aus und hoch konzentriert. Zusammen mit zehn anderen Jungen in seinem Alter soll er zwei Monate lang auf einer Alm leben, fern ab von Playstation, Handy und auch von Eltern und ...
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Der neunjährige Adrian holt mit der Axt aus und zerschlägt einen Ast. Glücklich sieht er dabei aus und hoch konzentriert. Zusammen mit zehn anderen Jungen in seinem Alter soll er zwei Monate lang auf einer Alm leben, fern ab von Playstation, Handy und auch von Eltern und Schule. Hier müssen sie Holz hacken, Kühe melken, Fische fangen. Bei allen Kindern wurde ADS diagnostiziert, die Aufmerksamkeitsstörung, die meist mit Tabletten behandelt wird. Eine umstrittene Methode. Die Organisatoren des Alm-Projekts um den Hirnforscher Professor Gerald Hüther wagen ein ambitioniertes Experiment: Sie setzen die Tabletten ab und hoffen darauf, dass die Erfahrungen auf der Alm den Kindern helfen werden, danach selbstbestimmt und ohne Medikamente in ihren Familien leben zu können. Die ersten Tage in der kleinen Holzhütte in Südtirol sind mühselig.
Die Dokumentation "Wo die starken Kerle wohnen" aus der Reihe "37 Grad" begleitet die Kinder auf die Alm. Sie zeigt auch ihren vorherigen Alltag und das Leben danach: Hat sich wirklich so viel geändert, dass sie keine Medikamente mehr brauchen und ein neues Selbstwertgefühl aufgebaut haben?

http://www.3sat.de/programm/?viewlong=viewlong&d=20120207&dayID=ClnDaN07&cx=61

Gruß, Kurti

Gestern auf 3Sat

Bombe 20, Wednesday, 08.02.2012, 15:42 (vor 5067 Tagen) @ Kurti

Danach gab es noch einen (unangekündigten) Kurzbericht aus England. Dort gibt es Schule(n?), in denen Schreib- und Rechenunterricht auf dem Schulhof und in Superheldenkostümen durchgeführt wird. Bei den gezeigten Jungs kam das wohl sehr gut an. Als Negativbeispiel wurde eine normale Schule gezeigt, wo die Aussagen der Jungen von "Hier wird immer nur gemacht, was den Mädchen gefällt" bis zu "Mädchen haben überall die besseren Noten. Ich glaube, Mädchen sind schlauer als Jungs" reichten.

Dann wurde noch über "Manny-Agenturen" berichtet, wo besonders vaterlose Kinder eine männliche Nanny bekommen können, vergleichbar vielleicht mit "Großer Bruder"-Programmen. Total ungender meinte die befragte Mutter doch tatsächlich, daß ein Mann einen anderen Zugang zu ihren Söhnen hätte, mit ihnen authentisch Dinge täte, die sie nicht könnte, wie etwa raufen.
Die gezeigte Szene, in der der junge Mann erst mit den Jungen tobte und dann mit ihnen darüber sprach, daß es einen Unterschied zwischen Kämpfen und "Kämpfen Spielen" gibt, war zwar etwas platt plakativ, aber trotzdem wohl ein eingängiges Beispiel.

Ob die sendereigene Gleichstellungsbeauftragte wohl gerade im Skiurlaub ist, daß die sowas bringen?

Bombe 20

--
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...

Gestern auf 3Sat

Pilsberater, Wednesday, 08.02.2012, 15:49 (vor 5067 Tagen) @ Bombe 20

Ob die sendereigene Gleichstellungsbeauftragte wohl gerade im Skiurlaub
ist, daß die sowas bringen?

Warte mal ab, bis Frau Schmollack sich wieder meldet!

Gestern auf 3Sat

Kurti, Wien, Wednesday, 08.02.2012, 16:08 (vor 5067 Tagen) @ Bombe 20

Die gezeigte Szene, in der der junge Mann erst mit den Jungen tobte

Ich glaube, ich als eine solche Manny hätte in einer solchen Situation die Hosen voll, dass das irgendein missgünstiges Weib beobachtet und mir sonst was anhängt.

Gruß, Kurti

Gestern auf 3Sat

Bombe 20, Wednesday, 08.02.2012, 16:19 (vor 5067 Tagen) @ Kurti

Ich glaube, ich als eine solche Manny hätte in einer solchen Situation
die Hosen voll, dass das irgendein missgünstiges Weib beobachtet und mir
sonst was anhängt.

Shit, das wollte ich noch schreiben und habe es dann vergessen: Wie häufig diese "Manny"-Agenturen Probleme mit Vorwürfen von sexuellem oder sonstigem Mißbrauch haben, habe ich mich auch gleich gefragt.
Gerade in England gab es da ja erst vor kurzem eine ziemliche Hysterie - bis hin zum Gesetzgeber.

B20

--
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...

Aufklärung tut not! Jeder kann mitmachen!

Yussuf K ⌂ @, Ankara, Wednesday, 08.02.2012, 17:10 (vor 5067 Tagen) @ Bombe 20

Ich finde Männer als Lehrer normal, auch hätte ich kein Problem damit, wenn ein Mann eine Jungengruppe im Kindergarten betreut. In Sportgemeinschaften ist das üblich und früher war das mal normal.

Nur durch dieses Femastasenpack ist es nun soweit gekommen, dass Männer pauschal kriminalisiert werden und der Missbrauchsvorwurf immer im Raum steht.

Deswegen hat doch keiner Interesse in solche Jobs zu gehen, auch wenn sie zweifelsfrei Spass machen würden und die Jungen dringend bräuchten, um der Feminisierung zu entrinnen.

Der Feminismus hat im öffentlichen Diskurs die Kriminalisierung und Abwertung des Mannes flächendeckend durchgesetzt. Das hat auch Eingang in Gesetze und Juristenkreise gefunden: Bsp. GewSchG und Familienunrecht!

Genau dagegen müssen wir beharrlich vorgehen und an jeder Straßenecke aufklären! "Nein, das ist falsch, auch Frauen schlagen ihre Männer und missbrauchen Kinder sexuell. Es redet nur niemand darüber, weil es ein Tabu war!"

Gestern auf 3Sat

Kurti, Wien, Wednesday, 08.02.2012, 17:41 (vor 5067 Tagen) @ Bombe 20

Probleme mit Vorwürfen von sexuellem oder sonstigem Mißbrauch

Ich wäre ja vor einiger Zeit wegen meiner treudoofen Pfadfinder-Hilfsbereitschaft beinahe von so ein paar Hinterwäldler-Ösis öffentlich gelyncht worden:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=212150

Gruß, Kurti

Das ist bei uns nicht anders

Hurenbock, Wednesday, 08.02.2012, 23:07 (vor 5067 Tagen) @ Bombe 20

Gerade in England gab es da ja erst vor kurzem eine ziemliche Hysterie -
bis hin zum Gesetzgeber.

Ist bei uns nicht anders. Fängt zb. damit an, das man komisch angeschaut wird, wenn man im Park sich auf ein Bank hockt, und in der Nähe ein Spielplatz ist. Letzten Sommer war ich schönen Luisenpark in Mannheim, und habe mich erdreist als Single-Mann an einen der zahlreichen Spielplätze zu setzen, und den Kindern eben beim Spielen auf dem schönen platz zu zuschauen.
Böse Blicke waren noch das mindeste, Ich wurde sogar von einem Kerl angesprochen, der von seiner Frau zu mir geschickt wurde, was ich denn hier tue. Das hat mich richtig getroffen, das mir unterstellt wird ich sei ein Perverser weil ich hier sitze - dabei hab ich doch genau so Eintritt bezahlt wie die anderen auch.

Oder in meinem Verein, da hab' ich ein paar Wochen lang das Training für die Kindergruppe übernommen. Nachdem mich aber eine Mutter sehr komisch ausgefragt hat, was ich so mit den Kindern anstellen würde im Training (war zwar kein direkter Vorwurf dabei, aber der Ton war sehr komisch), hab ich mich sofort krank gemeldet und das weitere Training abgesagt. Hatte echt Schiß das die Blauen bei mir auftauchen und mich vor den rihter zerren.

Jungen brauchen also Männer-Vorbilder und Männer sollen sich aktiv mit Kindern auseinander setzen? Leckts mich doch am Arsch...

Auf Augenhöhe

Prokrustes, Wednesday, 08.02.2012, 22:41 (vor 5067 Tagen) @ Kurti

Ritalin hemmt den Appetit, führt zu Einschlafproblemen, kann Depressionen hervorrufen
und bei Kindern das Wachstum beeinträchtigen.

[/i]
Ui, das wußte ich noch gar nicht. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Wenn die mal älter sind, dann können Frauen endlich Männern in Augenhöhe begegnen.

Vor dem Hintergrund, dass vorwiegend Jungs den Lehrer_Innen auf die Nerven gehen mit ihrem verstärkten Bewegungsdrang, dem harmoniesüchtige Lehrer_Innen so gar nichts abgewinnen können.

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