Unser Problem

sm0469, Wednesday, 08.02.2012, 14:30 (vor 5067 Tagen) @ Leutnant Dino

Diese Hochstilisierung dieser wohl besonderen Frau hat groteske Zuege! Und
was koennen wir Deutsche fuer die tuerkische Kultur? Ist das unser Problem?

Ich zitiere mal nicht den ganz Text, weil des zu viel des Guten wäre. Und ich möchte ausdrücklich betonen das ich weder Rechts- noch Links- Radikal bin. Ich habe nur eine eigenen Meinung und möchte diese gemäß der Presse- und Meinungsfreiheit die es in Deutschland gibt zum Ausdruck bringen ohne dafür in irgendeine Schublade gesteckt zu werden.

Pro:

Fakt ist sicherlich das jeder Gewalt ablehnen sollte. Diese junge Deutsch-Türkin (so nennt man das heutzutage) wollte sich nicht den Zwängen Ihrer türkischen Familie unterordnen. Respekt dafür! Ich bin definitiv gegen Zwangsehen und Gewalt in einer Ehe. Egal von welcher Seite sie praktiziert wird. Auch muss es für mich keine Hierarchie innerhalb der Ehe geben (wär die Hosen an hat).

Ein wirklich gleichberechtigtes Miteinander kann funktionieren. Denn es gibt auch antifeministische Frauen in diesem Land. Dazu muss man kein Hausmütterchen sein! Ob die Frau hochstilisiert wurde oder besonders ist vermag ich nicht zu sagen. Sie hat eine Entscheidung getroffen für Ihr Leben und gegen Intoleranz, gegen Tradition und hat damit gegen die "Ehre" der Familie verstoßen.

Ist das unser Problem ? Eindeutig JA, weil es nicht nur die türkische Kultur betrifft sondern zunehmend den Deutschen Alltag prägt.

Kontra:

Erstmal sollte der gemeine Deutsche unterscheiden zwischen Türken, Deutsch-Türken (deutschstämmigen, hier geborenen Türken), Zweigvölkern (Kurden z.B.)oder anderen Muslimen. Die Kulturen unterscheiden sich in vielfältiger Hinsicht. Das kann ohne zweifel jeder erkennen der jemals in der Türkei Urlaub gemacht hat. Am Beispiel Instanbul wo es eine Islamische und eine Orientalische Seite gibt. Selbst auf der Islamischen Seite ist die Kultur nicht so ausgeprägt, wie es sich oft in den Berg-Region der Türkei darstellt.

Als die große Einwanderungswelle begann, haben sich wohl hauptsächlich die zuletzt genannten "Türken" nach Deutschland der Arbeit wegen begeben. Sie brachten Ihre Kultur und Ihr Erbe mit und vermitteln dieses bis heute an Ihre Jugend. Eine Weiterentwicklung dieser Kultur ist nicht passiert. Eine Vermischung der Kultur mit der Deutschen ist nicht erwünscht. Kinder wachsen zweisprachig auf und selbst in den Grundschulen gibt es Türkisch Unterricht.

Diese Kinder die in zweiter Generation mittlerweile auch Kinder gezeugt haben bezeichnen sich selbst als Deutsch-Türken. Sie besitzen beide Staatsbürgerschaften. Sie halten Ihre Fahne nach dem Wind. Je nachdem wie sie besser Leben und fahren. Ist es von Vorteil sind Sie Deutsche mit allen Rechten. Ist es von Nachteil sind Sie die armen Türken. Das kann jeder beobachten der einmal bei Ämtern (z.b. Arbeitsamt) zu Besuch ist. Oder je mit einem Deutsch-Türkisch stämmigen vor Gericht im Rechtsstreit lag!

Diese junge Frau war eine Deutsch-Türkin die an den Rechten der Deutschen partizipieren wollte. Ihre Familie stand unter dem Dogma des Türkischen Erbes. Die "Familien-Ehre" wurde verletzt und als letzter Ausweg wurde die Beseitigung des "Problems" angegangen.

Hier jetzt auf die Frau zu schimpfen, nur weil sie eine Frau ist finde ich unprofesionell und dem Forum nicht würdig. Das Gegenteil, die Frau hoch leben zu lassen nur weil Sie die Rechte, die mittlerweile jede Deutsche Frau geschickt ausnutzen kann, in Anspruch nehmen wollte ist ebenso falsch. Wir sollten nicht alle über einen Kamm scheren und auch zwischen den Zeilen lesen können.

Fakt:

Richtig ist, das es solch einen Vorfall wohl nicht gegeben hätte wenn die Person ein Mann gewesen wäre. Was passiert mit einem türischen Mann wenn Er gegen die "Ehre" verstößt ? In diesem Fall wenn Er sich von der Frau trennt, aus welchen Gründen auch immer.

Warum sollte uns Deutsche das interessieren ? Weil es uns täglich passieren kann. Wir werden tagtäglich damit konfroniert. Wir müssen Partei ergreifen, für eine Kultur die wir so wenig kennen oder verstehen. Die sich anscheinend nicht weiterentwickelt hat. Wollen wir diese Kultur selbst zurück haben ? War früher alles besser als der Mann noch die Brötchen verdient hat und die Frau Heim und Kinder hütete ?

Es geht in diesem Forum doch darum zu diskutieren wieviel Gleichberechtigung das Land verträgt. Gegen die Gleichberechtigung ist gleichwohl nichts einzuwenden, wenn Sie nicht von der einen oder anderen Seite missbraucht wird. Wenn sich die Waagschale zu einer Seite mehr neigt, als zu der anderen. Viele Männer und auch Väter die nur noch als Unterhaltszahler diskreminiert werden sind sicherlich keine Frauenhasser. Sie wurden zu solchen gemacht. Die Erfahrung lehrte Sie das Mann manchmal besser fährt ohne Frau.

In diesem Sinne hoffe ich wird hier weniger Hass gepredigt und mehr ausgewogen Diskutiert.