Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kempers Visionen- bei den Öffentliche längst Realität

Narrowitsch, Berlin, Monday, 06.02.2012, 14:34 (vor 5054 Tagen) @ Mus Lim

Zudem ist "Fräulein" sächlich, tut also nicht
ganz so weh. Und nun mal ehrlich: Ist es schlimm, für ein eine Frau
gehalten zu werden? Sind Frauen schlecht? Also.[/i] (Sozialwiki:
WP: Das Fräulein-Wunder)
Noch Fragen?

Nein. Aber ne Anmerkung hab ich noch zu dieser Empfehlung:

Die Lösung ist hier genauso simpel wie bei Shakespeare: Wir schaffen
einfach Fräuleins per Zuschreibung. Mehr postgender geht nicht. Es
wird keinen gestandenen Wikipedianer schaden, wenn er zum Fräulein wird.
Herabsetzung? Pillepalle! Zudem ist "Fräulein" sächlich, tut also nicht
ganz so weh. Und nun mal ehrlich: Ist es schlimm, für ein eine Frau
gehalten zu werden? Sind Frauen schlecht? Also.[/i] (Sozialwiki:
WP: Das Fräulein-Wunder)

Es ist mal wieder ein Preußenjahr; des Alten Fritzens Geburtstag jährt sich zum 300sten mal, da ist es für die unerschrockenen Alt68iger und ihren nachfolgenden Epigonen hohe Zeit zur Geschichtsrevision. Einen besonderen Beitrag dazu leistete der ostdeutsche Regisseur Jan Peter. Er besetze die Rolle des Friedrich zwo mit Mutter und Tochter Thalbach.

SPONin:

"Katharina Thalbach, sagt Regisseur Peter im Programmheft, habe sich dem wahren Friedrich vielleicht schneller annähern können als mancher männlicher Kollege, weil sie sich nicht erst durch die männliche Eitelkeit hätte hindurchgraben müssen."

Offen gestanden vermute ich, hier gibt es nur die halbe Wahrheit. Eitel sind mehr oder weniger alle Schauspieler, auch -innen. Wären sie es nicht, könnten sie ihren Beruf nicht ausüben. Mit reichlich Eitelkeit ausgestattet, dürfte sich auch ein Großteil der Medienmacher durch ihre Welt bewegen. Nichts besonderes also.

Tabubrüche in dieser Branche - früher Theaterskandal geheißen - entspringen nicht selten dieser Eitelkeit.So bringt man sich ins Gerede.

Nun verhält es sich so, dass der Alte Friedrich zu den historischen Gestalten Deutschlands gehört, die im Ausland Respekt erfahren. ( Napoléon sinnierte am königlichem Grabe in der Garnisionskirche: lebte der Fredric noch, stände ich nicht hier). Zudem kommen zahlreiche Deutsche, die in Preußen und Friedrich mehr oder anderes sehen,als Militarismus und Obrigkeitshörigkeit. Preußen bedeutet für sie so vieles, was in den Augen besagten 68gern als Gräuel gilt: Solidität, kluge Machtpolitik, Ehre, Treue....

Konsequenterweise müssen diese Leute das Bild Friedrichs in ihrem Sinne zurecht rücken- es kann nicht sein, was nicht sein darf. Was eignet sich in gegenderten Zeiten dazu besser, als die Rolle des Preußenkönig von Frauen spielen zu lassen. Wie ergötzlich, wenn dem Frauenverächter Friedrich nun durch Frauen eine filmische, angeblich dokumentarische Betrachtung zuteil wird. er kann sich nicht mehr wehren. Ganz im Sinne unseres Kemperleins.

Die ARTE-ARD -Führung traue ich zu, neben der Lust an der Provokation an sich, durchaus an die Vorzüge der Destruktion männlicher Rollenvorbilder im festen Fokus ihrer feministisch geprägten Weltanschauung behalten zu haben. Das birgt einmal den dezent versteckten Hinweis auf die hypothetisch gleichartige, austauschbare Fähigkeit zu militärischer und staatsamtliher Führerschaft in sich und zum anderen eine gewisse unterschwellige Lächerlichkeit der Figur. Ich kann mir sehr gut das schenkelklopfende Gelächter vorstellen, welches Redaktionen bei der gegenseitigen Beglückwünschung zu dieser Idee erschallen ließen.

Gewiss, Mann könnte noch manchen Gedanken auf die Hintergründe dieser Besetzungsentscheidung verschwenden, aber weil auf dem Genderminenfeld kaum jemand wahrheitsgemäß informiert, können sie nur im Reich der Spekulationen blühen.Also lasse ich es.

Eines ist jedoch Fakt: Die SPON-Behauptung "Nach wenigen Minuten hat der Zuschauer vergessen, dass da eine Frau einen Mann spielt" besitzt keinerlei Allgemeingültigkeit; ich Zuschauer habe es keine Sekunde vergessen. Auch wenn die Thalbachs großartige Schauspielkunst boten. Doch auch die beste Schauspielerin kann bestenfalls spielen, sie sei ein Mann - sie kann jedoch einen Mann, zumal einen,wie den Alten Fritz, nicht glaubhaft darstellen. Aus dem einen Grunde - sie ist kein Mann. Und einer wie der Alte Fritz schon gar nicht. Es ist ja kein Zufall, dass jener an der Spitze seiner Truppen auf nem Pferderücken durch halb Europa von Schlacht zu Schlacht zu Schlacht hetzte, das kerge Leben seiner Soldaten teilte, während die "drei Unterröcke" die Beine breit machten, feierten und ansonsten den Job des Kriegführens ihren (teils unfähigen) Generälen überließen. Nebenbei gesagt, eine feine Sache für das Femipack- es kann Kriegsführung immer Männern in die Schuhe schieben.

Dem Sozialmeister, dem Meisterbändiger der Biologie, K., wird großes Handeln des Fritzens böhmische Dörfer bleiben. Jan Peter vermutlich auch. Von den Wichten bei der ARD ganz zu schweigen.

Eine Katze bleibt Katze, auch wenn ihre Führungsriege sie zum Esel erklärt.

Es ist nicht schlimm für eine Katze, Katze zu sein, für eine Frau nicht Frau zu sein. Sind Esel schlecht? Sind Katzen schlecht? Sind Frauen schlecht? Natürlich nicht. Und Männer? Warum, zum Donnerwetter, müssen sie sich solcherlei Experimente gefallen lassen?

Ich frage mich, wann jemand auf die Idee kommt Adolf Hitler Hannelore Eslner spielen zu lassen und Zarin Katharina von Dirk Bach.

Undenkbar?

Ich glaube schon. Das passt irgendwie nicht.

Deshalb- Männer zu Fräuleins abrichten zu wollen, so wie es Kemperchen vorschlägt, ist ein Verbrechen. Auch wenn die ARD - sehr subtil ähnliches betreibt.
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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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