Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kritik: Warum ich die Bezeichnung "Lila Pudel" ablehne

Mus Lim ⌂, Sunday, 05.02.2012, 15:17 (vor 4684 Tagen)

Christian schreibt in seinem Blog folgende Kritik:

Jemand, der als Mann feministisches Gedankengut vertritt oder aber je nach Auffassung auch nur die eigenen Reihen nicht energisch genug schließt beziehungsweise Kritik äußert, wird im Maskulismus gerne als "Lila Pudel" bezeichnet.

Der Benutzer verfolgt damit meist zwei Interessen:
* Abgrenzung von In-und Outgroup.
* Abwertung der Meinung als außerhalb der In-Group stehend und damit falsch.

In- und Out-Group spielen zwar für Menschen eine erhebliche Rolle, weil die Zugehörigkeit zu einer Gruppe in unserer Entwicklungsgeschichte eines der maßgeblichen Unterscheidungskriterien war, sollte aber in einer Diskussion keine Rolle spielen, in der es um Argumente geht.

Wer das "Lila Pudel"-Argument benutzt, der will damit entweder die Gruppendisziplin hochhalten ("weiche nicht von unserer Meinung ab, sonst müssen wir dich als Überläufer behandeln und ausschließen") oder aber will dessen Meinung über die Ideologiezugehörigkeit per se Gewicht nehmen.

Natürlich kann die Zuordnung zu einer Ideenwelt die Auslegung bestimmter Aussagen erleichtern ("Weil X dem profeministischen Flügel nahesteht, gehe ich davon aus, dass er mit dieser oder jener Aussage auf die Privilegientheorie abstellt"). Aber sie sollte nicht der Entwertung der Meinung des anderen dienen und Argumente ersetzen.

Quelle: Warum ich die Bezeichnung "Lila Pudel" ablehne, Alles Evolution am 27. Januar 2012

Kritik der Kritik
Die Kritik ist so weit berechtigt, wie sie davor warnen will, den "Lila Pudel"-Vorwurf als Totschlagargument zu benutzen.

Auch wenn eine missbräuchliche Verwendung natürlich nie ausgeschlossen werden kann, so ist der Begriff "Lila Pudel" nicht als Argumentersatz zu verstehen. Manifold (Die Söhne von Perseus) drückt sich so aus:

Meine Erfahrung ist, dass man mit Pudeln noch so sachlich reden kann - sie gehen auf keine Diskussion ein, welche ihr profeministisches Weltbild gefährden könnte. Würden sie einfach nur sachlich den Maskulismus/Antifeminismus argumentativ kritisieren und offen sein für Gegenargumente, könnte man ja in Ruhe mit ihnen reden und sich mit Niveau austauschen.
Aber gerade das zeichnet ja den Pudel aus, dass er ums Verrecken wider aller Fakten an seinem feministischen Weltbild festhält und deshalb ein sachlich argumentativer Austausch nicht möglich ist.
Er bildet quasi einen "antirealistischen Schutzwall" gegen unbequeme Fakten - ein Dialog ist da völlig sinnlos.

Das Ansinnen des Lila Pudels ist, mit "Männerrechtlern" erst gar nicht ins Gespräch kommen. Jeder, der das tut, läuft in Gefahr, planmäßig stigmatisiert und als politisch unkorrekt aussortiert zu werden. Deshalb lautet auch die gleichlautende Empfehlung von Markus Theunert, Thomas Gesterkamp und Hinrich Rosenbrock, die Männerrechtlern/Antifeministen zu isolieren, ihre Argumente als "Hasspropaganda" abzutun und ihre Anliegen unter der Rubrik "Kampf gegen Rechts" abzuheften.

Das In-/Out-Group-Argument sollte nicht gegen Feminismuskritiker gewendet werden, die sich gegen die in sich geschlossene Innenwelt-Argumentation des feministischen Weltbildes zu wehren versucht.

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