Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen verdienen weniger als Männer - stimmt nicht!

Dark Knight, Wednesday, 13.06.2007, 00:37 (vor 6765 Tagen)

Mit keiner anderen Aussage weisen Frauen häufiger auf ihre angebliche Diskriminierung im Berufsleben hin. "Frauen verdienen weniger als Männer" klingt zunächst so, als würden Frauen für die gleiche Arbeit grundsätzlich weniger Gehalt beziehen als ihre männlichen Kollegen. Das mag vorkommen, trifft allerdings für die meisten Arbeitnehmerinnen sicherlich nicht zu. Seit 1972 existiert in Deutschland kein Tarifvertrag mehr, der eine geringere Entlohnung von Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit vorsieht. Eine Lohndiskriminierung kann seitens des Arbeitgebers allenfalls dadurch erfolgen, dass er Frauen (aber auch Männer) in eine geringer entlohnte Gehaltsgruppe einstuft, obwohl sie gleiche Tätigkeiten ausüben wie ihre männlichen (weiblichen) Kollegen. Ob dieser Arbeitgeber damit allerdings bei seinem Betriebsrat, vor dem Arbeitsgericht und in der für solche Ungerechtigkeiten sensibilisierten Öffentlichkeit durchkommt, ist eine andere Frage.
"Es ist für jeden auch noch so patriarchalisch denkenden und vorurteilsbeladenen Arbeitgeber de facto unmöglich, Frauen aus sexistischen Motiven heraus mittel- und langfristig schlechter zu bezahlen als Männer. Wenn das so wäre, könnte sich jeder Betrieb eine goldene Nase verdienen, indem er einfach nur Frauen einstellt, dadurch billiger produzieren und verkaufen kann und sich einen größeren Kundenkreis erschließt. Warum sollte überhaupt noch ein Unternehmer teure Männer einstellen, wenn Frauen dieselbe Arbeit viel billiger erledigen?
Die Europäische Union hat bereits 2003 ihren Vorwurf zurückgezogen, in Deutschland gebe es ein frauenfeindliches Lohngefälle. 'In der Tat war ermittelt worden, dass Frauen (...) im Vergleich zu Männern in fast jedem Beruf, den sie gemeinsam mit männlichen Kollegen ausüben, identisch bezahlt werden'." (Quelle: Zeitschrift "quip", Magazin der Wirtschaftsjunioren, Juli 2003)

"Frauen verdienen ja nicht weniger: bei gleicher Tätigkeit, gleicher Qualifikation und gleicher Berufserfahrung wird es sehr schwer nachzuweisen sein, dass es tatsächlich in nennenswertem Umfang (von Einzelfällen abgesehen) eine ungleiche Bezahlung gibt. Nur leider hapert es im Regelfall daran, dass es wegen der häufigeren Unterbrechung der Erwerbstätigkeit eben nicht die gleiche Berufserfahrung ist, und es häufig auch nicht die gleichen Tätigkeiten sind.
Ansonsten ist Lohndiskriminierung auch heute schon bei uns verboten. Und jede Frau hat die besten Chancen, eine Klage zu gewinnen, wenn es eine ungleiche Bezahlung bei sonst gleichen Voraussetzungen gibt."
(Ex-Bundes-Familienministerin Renate Schmidt im Tagesschau-Chat am 3.6.2003)

Zutreffend ist gleichwohl, dass das Durchschnittseinkommen für Frauen, die einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung nachgehen, unter demjenigen von Männern liegt. Frauen erreichen im Durchschnitt nur 84 Prozent der monatlichen Durchschnittslöhne von Männern. Also doch Lohndiskriminierung? Eher nicht, wie eine Studie des Bundes-Familienministeriums nahe zu legen scheint. Als Gründe für den geringeren Durchschnittsverdienst weiblicher Arbeitnehmer werden hier u.a. genannt:

1. Männer sind häufiger als Frauen als technische Angestellte tätig. Diese werden in der Regel besser bezahlt als kaufmännische, auch wenn sie der gleichen Leistungsgruppe angehören; der größte Teil der weiblichen Angestellten übt aber kaufmännische Tätigkeiten aus.

2. Jeder fünfte männliche Angestellte hat eine (Fach-)Hochschulausbildung, aber nur knapp jede zwanzigste Frau. Insgesamt üben Frauen häufiger einfache Tätigkeiten aus, haben eine schlechtere schulische und berufliche Ausbildung als Männer.

3. Weibliche Angestellte sind im Durchschnitt jünger (36 Jahre, Männer 42) und haben damit ein geringeres Dienstalter (9 bzw. 13 Jahre). Sie bleiben nicht so lange in einem Unternehmen wie Männer, deshalb wird ihnen ein Treuebonus" oder der Aufstieg in qualifiziertere Jobs erschwert.

4. Frauen machen weniger Überstunden als Männer.

5. Frauen üben seltener als Männer Tätigkeiten aus, für die es Schmutz-, Lärm- oder Gefahrenzulagen gibt.

6. Frauen leisten seltener Schichtarbeit.

7. Frauen arbeiten häufig in kleineren Firmen, die ohnehin schon weniger zahlen als Großunternehmen.

Frauen verdienen weniger als Männer - stimmt nicht!

Conny, NRW, Wednesday, 13.06.2007, 01:06 (vor 6765 Tagen) @ Dark Knight

4. Frauen machen weniger Überstunden als Männer.

Es ist heute doch schon in vielen Unternehmen üblich, daß Überstunden schon mit dem regulären Lohn vergütet sind. Das stand so in etwa in meinem letzten Arbeitsvertrag - es gab nur zwei Ausnahmen, bei denen eine Mehrarbeit durch Freizeitausgleich abgegolten wurde. Das warer dann aber nicht nur ein paar Stunden sondern fast ein ganzes WE, bzw. einen weiteren Freizeitausgleich gabs, als ich noch nach der Kündigung Überstunden machte (ich dachte, daß man sich im Leben immer zweimal sieht und da ist es von Vorteil, mit einer guten Mine auszuscheiden). Von daher arbeiten männliche Mitarbeiter fürs gleiche Geld oft länger als die weiblichen Mitarbeiter.

Freundliche Grüße
Neutrino

Frauen verdienen weniger als Männer - stimmt nicht!

Provokat, Wednesday, 13.06.2007, 01:18 (vor 6765 Tagen) @ Dark Knight

Folgendes habe ich zusammengetragen:


Im Teilzeitarbeitsbereich verdienen Frauen mehr als Männer.


Festgeschriebener Lohn/Gehalt

Tarifvertrag

Seit 1972 existiert in Deutschland kein Tarifvertrag mehr, der eine geringere Entlohnung von Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit vorsieht. Eine Lohndiskriminierung kann seitens des Arbeitgebers allenfalls dadurch erfolgen, dass er Frauen (aber auch Männer) in eine geringer entlohnte Gehaltsgruppe einstuft, obwohl sie gleiche Tätigkeiten ausüben wie ihre männlichen (weiblichen) Kollegen. Ob dieser Arbeitgeber damit allerdings bei seinem Betriebsrat, vor dem Arbeitsgericht und in der für solche Ungerechtigkeiten sensibilisierten Öffentlichkeit durchkommt, ist eine andere Frage.

öffentlicher Dienst

Im öffentlichen Dienst werden Arbeitnehmer nach dem BAT bezahlt, unabhängig davon, ob sie Mann oder Frau sind.

Sonstige

"Die Europäische Union hat bereits 2003 ihren Vorwurf zurückgezogen, in Deutschland gebe es ein frauenfeindliches Lohngefälle. 'In der Tat war ermittelt worden, dass Frauen (...) im Vergleich zu Männern in fast jedem Beruf, den sie gemeinsam mit männlichen Kollegen ausüben, identisch bezahlt werden'." Quelle: Zeitschrift "quip", Magazin der Wirtschaftsjunioren, Juli 2003

Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zufolge kann von ungleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht die Rede sein.

Nach zahlreichen Behauptungen, Frauen würden für gleiche Arbeit weniger Lohn bekommen, gab das Bundesministerium für Statistik 2005 in einer Presseerklärung bekannt, dass aus diesen Zahlen das nicht abgeleitet werden kann.

Gegen die Logik der Marktgesetze

Wenn Frauen im Vergleich zu Männern für die gleiche Arbeit grundsätzlich schlechter bezahlt werden, müssten die Arbeitgeber dann nicht (gerade in der heutigen Zeit, in der Kostenersparnis solch eine große Rolle spielt) nur noch Frauen einstellen? Warum sollten sie die teueren Männer einstellen, wenn sie doch die gleiche Leistung von billigeren Frauen haben könnten? Ein Unternehmer der dies erkannt hätte, könnte seine Waren/Dienstleistungen billiger anbieten, hätte mehr Gewinn und der Vorsprung vor der Konkurrenz wäre enorm.

Die Unternehmer sind auf dem Gebiet der Gewinnmaximierung entweder plötzlich vollkommen blind, oder die Situation der Lohndiskriminierung besteht nicht.

Gründe für geringeren Durchschnittslohn

Studie des Bundesfamilienministeriums

Das Durchschnittseinkommen von Frauen liegt etwa 16 Prozent unter dem von Männern. Gründe dafür sind u.a.:

* Männer sind häufiger als Frauen als technische Angestellte tätig. Diese werden in der Regel besser bezahlt als kaufmännische, auch wenn sie der gleichen Leistungsgruppe angehören; der größte Teil der weiblichen Angestellten übt aber kaufmännische Tätigkeiten aus.
* Jeder fünfte männliche Angestellte hat eine (Fach-)Hochschulausbildung, aber nur knapp jede zwanzigste Frau. Insgesamt üben Frauen häufiger einfache Tätigkeiten aus, haben eine schlechtere schulische und berufliche Ausbildung als Männer.
* Weibliche Angestellte sind im Durchschnitt jünger (36 Jahre, Männer 42) und haben damit ein geringeres Dienstalter (9 bzw. 13 Jahre). Sie bleiben nicht so lange in einem Unternehmen wie Männer, deshalb wird ihnen ein ?Treuebonus" oder der Aufstieg in qualifiziertere Jobs erschwert.
* Frauen machen weniger Überstunden als Männer.
* Frauen üben seltener als Männer Tätigkeiten aus, für die es Schmutz-, Lärm- oder Gefahrenzulagen gibt.
* Frauen leisten seltener Schichtarbeit.
* Frauen arbeiten häufig in kleineren Firmen, die ohnehin schon weniger zahlen als Großunternehmen.


Nach Warren Farrell

Männer arbeiten häufiger in Berufen, ...

* bei denen man nicht das Ende des Arbeitstages vorhersehen kann
* die ein finanzielles oder emotionales Risiko erfordern
* in dem man fachlich immer auf dem Laufenden sein muss
* Männer nehmen weitere Strecken zu ihrer Arbeitsstelle in Kauf
* Männer weisen weniger Fehltage auf
* Männer lassen sich häufiger auf Dienstreisen schicken


Sonstige

Die Personalberaterin Christina Langen bemerkte in einem Interview mit der TAZ (11.12.2004), verhandeln Frauen oft gar nicht um ihr Gehalt, stellen keine Forderungen und finden es unangenehm, überhaupt über Geld zu sprechen. Sie treten zu zögerlich auf und geben sich in der Regel mit kleinen Lohnaufschlägen zufrieden. Da Männer in diesen Situationen selbstbewusster auftreten, holen sie meist auch mehr für sich heraus.

Engagement / Motivation / Bequemlichkeit

Männer nehmen ihren Beruf ernster als Frauen, sie sind eher bereit, ihr Privatleben ihrer Karriere unterzuordnen, Überstunden zu leisten, bis zur körperlichen Erschöpfung zu arbeiten. Ursächlich dafür ist neben dem Stellenwert der Berufstätigkeit in ihrem Leben auch der Umstand, dass immer noch sehr viele Frauen ganz selbstverständlich erwarten, dass der Mann sie und die Kinder ernährt. Solange die meisten Frauen sich nicht wirklich emanzipieren und nicht die Bereitschaft entwickeln, in ähnlichem Ausmaß wie die Männer zur Versorgung der Familien beizutragen, sollten sie nicht darüber klagen, dass sie nicht so viel verdienen wie die Männer. Die meisten Frauen scheinen es nicht anders zu wollen.

Es ist für Frauen bequem, die Auswahl zwischen Job und Hausarbeit zu haben. Es ist eine nette Angelegenheit, einem ungeliebten Job entfliehen zu können, sobald man jemanden gefunden hat, der >für einen sorgt«. Der >Ausweg« heißt also, sich in die finanzielle Abhängigkeit von einem Mann zu begeben, anstatt seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Solange es diesen >Ausweg« als Option gibt, besteht für Frauen keine Notwendigkeit, Anstrengungen innerhalb des Berufslebens zu unternehmen, voranzukommen.

Freie Berufswahl

Wenn Frauen bei der Berufswahl andere Vorlieben haben als Männer und vor allem Berufe ausüben, bei denen sie von vorne herein damit rechnen müssen, weniger als Männer verdienen, so hat das mit Diskriminierung von Frauen nichts zu tun.

Ende der neunziger Jahre steuerte nur ein Drittel der weiblichen Studienberechtigten eine leitende Stellung an, aber fast die Hälfte ihrer männlichen Kommilitonen. Wichtig ist den Studentinnen an einem Beruf 'Selbstverwirklichung, Spaß und Soziales'. Frauen können sich diese Einstellung leisten: Ein besonders hoher Verdienst muss nicht dazu gehören, weil auch heute noch in den seltensten Fällen eine Frau ihr ganzes Berufsleben hindurch einen gesunden Partner und den Nachwuchs finanziell versorgen muss. Während die Mehrzahl der Männer aus eben diesem Grund um die weniger 'spaßigen' und 'erfüllenden', aber dafür um so karriereträchtigeren Fächer wie Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik nicht herumkommt, können es sich Frauen zu mehr als 70 Prozent leisten, Fächer wie Germanistik, Anglistik, Romanistik, Pädagogik und Psychologie zu studieren.

"Beim Gehaltsvergleich zwischen Männern und Frauen muss man sehr genau nach Branchen und Berufen differenzieren. Eine Auswertung der Hamburger Vergütungsberatung PersonalMarkt ergab 2005, dass z.B. Frauen in den Bereichen Personalentwicklung und Softwareentwicklung im Schnitt mehr verdienen als ihre männlichen Kollegen. In vielen anderen Branchen verdienen Frauen genau so viel wie die Männer. Grundsätzlich gilt: Frauen zieht es eher in die Konsumgüterindustrie, in Tourismus, Medien, Werbung und PR. Männer dagegen drängt es in die Autoindustrie, IT-Branche, zu Unternehmensberatungen oder ins Investmentbanking - und dort zahlen die Arbeitgeber besser."

Frauen ernähren keine Familie

Gutverdienende Frauen sind überdurchschnittlich oft kinderlos. Diejenigen, die Kinder haben, sind ? anders als die meisten Männer - nicht bereit, eine Familie zu ernähren und zahlen praktisch nie Unterhalt. Tatsächlich ist es so, dass der weitaus größte Teil der Familieneinkommen noch immer von Männern erwirtschaftet wird. Ob das wünschenswert ist, sei dahingestellt. Tatsache ist jedenfalls, dass die gutverdienenende Akademikerin ihr Geld nicht mit der gleichen Zwangsläufigkeit für Mann und Familie auszugeben willens ist, wie dies von Männern immer noch vorausgesetzt wird.

Zitate

?Frauen verdienen ja nicht weniger: bei gleicher Tätigkeit, gleicher Qualifikation und gleicher Berufserfahrung wird es sehr schwer nachzuweisen sein, dass es tatsächlich in nennenswertem Umfang (von Einzelfällen abgesehen) eine ungleiche Bezahlung gibt. Nur leider hapert es im Regelfall daran, dass es wegen der häufigeren Unterbrechung der Erwerbstätigkeit eben nicht die gleiche Berufserfahrung ist, und es häufig auch nicht die gleichen Tätigkeiten sind. Ansonsten ist Lohndiskriminierung auch heute schon bei uns verboten. Und jede Frau hat die besten Chancen, eine Klage zu gewinnen, wenn es eine ungleiche Bezahlung bei sonst gleichen Voraussetzungen gibt.? Ex-Bundes-Familienministerin Renate Schmidt im Tagesschau-Chat am 3.6.2003


?Alle Analysen, die ich kenne, stimmen darin überein, dass Männer mehr Zeit auf ihren Beruf verwenden. Das gilt gleichermaßen für die Wochenarbeits- und die Lebensarbeitszeit. Damit nicht genug: Je härter, schmutziger und gefährlicher ein Job ist, desto weniger Frauen werden ihn ergreifen. Diese Umstände und nicht etwa ?Unterdrückung? oder ?Diskriminierung? machen die Gehaltsunterschiede aus. Das wird auch durch die Tatsache belegt, dass Frauen und Männer ziemlich genau dasselbe verdienen, wenn sie ins Berufsleben eintreten.?

Martin van Creveld in: ?Der Mann ist der Esel des Hauses?, Focus, 2003


?Eine erhebliche Zahl Frauen kehrt nach der Babypause nur als Teilzeitkraft an den Arbeitsplatz zurück. Und viele von ihnen finden während der Auszeit nicht etwa wieder Lust aufs Büro, sondern Geschmack am häuslichen Leben, vor allem wenn das Einkommen des Mannes auch noch für Tagesmutter und Putzfrau reicht. So erreichen sie nie das Gehaltsniveau erfolgreicher Männer. Frauen verdienten 2003 in Deutschland im Schnitt 30 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. In ihrem Buch ?Das dämliche Geschlecht? schreibt Barbara Bierach, dass die Arbeitnehmerinnen zum Teil selbst schuld seien an ihrem Dilemma. ?Frauen sind nicht schwach, Frauen sind faul und unaufrichtig?, pöbelt sie mit pädagogischem Elan: ?Frauen Mitte 30 stellen fest: Das Berufsleben ist kalt, eitel, unproduktiv?, so Bierach. Sie wollen aus dem mühsamen und langwierigen Wettbewerb um den weiteren Aufstieg aussteigen. Familie sei nicht selten eine bequeme Ausrede.? Markus Albers und Antje Wewer: Sind Frauen faul?, Welt am Sonntag, 7. März 2004


?Der Recruiting-Dienstleister Access ermittelte einen anderen Hauptgrund fürs Gehaltsgefälle im Beruf: Frauen orientieren sich bei der Wahl eines neuen Arbeitsplatzes völlig anders als Männer. So suchen junge Akademikerinnen aus dem kaufmännischen Bereich in erster Linie nach persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten und Jobsicherheit. Männer dagegen verlocken vor allem hohe Gehälter zum Jobwechsel, heißt es in einer Access-Studie, die im September erschien. Zudem unterscheiden sich die bevorzugten Branchen: Frauen zieht es eher in die Konsumgüterindustrie, in Tourismus, Medien, Werbung und PR. Männer dagegen drängt es in die Autoindustrie, IT-Branche, zu Unternehmensberatungen oder ins Investmentbanking - und dort zahlen die Arbeitgeber besser.? ?Die Legende von den armen Frauen?, Spiegel Online vom 13.10.2005

2 perspektiven - praxisbeispiel

charly233 @, Wednesday, 13.06.2007, 03:11 (vor 6765 Tagen) @ Dark Knight

Hallo,

wir sind zu 10, davon 1 Chef, 9 Männliche und 1 weiblicher Mitarbeiter.

Wenn man die Endgehälter anschaut verdient der weibliche Mitarbeiter weniger als die anderen.

Klarer fall von Diskrimienierung !

Wenn man aber sich die Arbeitszeiten genauer anschaut, so erkennt man, daß
der weibliche Mitarbeiter die gelegenheit hätte 3 Sonntage (mit den entsprechenden zuschlägen) zu arbeiten, jedoch aus persönlichen Gründen (ist doch schön Sonntags frei zu haben) dies nicht tut.

zweitens ist für diesen weiblichen Mitarbeiter die besser bezahlte spätschicht auch nicht besonders attraktiv, weil da kann man ja abend nichts mehr unternehmen.

und so kommt dann die differenz zu stande die dann in solchen Statistiken auftaucht.

Und jetzt soll der weibliche Mitarbeiter noch weniger Steuern zahlen weil -
ja warum eigenlich ?? Weil das besser ist als Sonntags & nachts zu arbeiten ?

Möchte noch anmerken, daß ich nichts gegen den weiblichen Mitarbeiter habe, diente nur als beispiel.

grüße
charly

Noch ein Praxisbeispiel

Hemsut, Wednesday, 13.06.2007, 12:17 (vor 6764 Tagen) @ charly233

Hallo,

wir sind zu 10, davon 1 Chef, 9 Männliche und 1 weiblicher Mitarbeiter.

Wenn man die Endgehälter anschaut verdient der weibliche Mitarbeiter
weniger als die anderen.

Klarer fall von Diskrimienierung !

Wenn man aber sich die Arbeitszeiten genauer anschaut, so erkennt
man, daß
der weibliche Mitarbeiter die gelegenheit hätte 3 Sonntage (mit den
entsprechenden zuschlägen) zu arbeiten, jedoch aus persönlichen Gründen
(ist doch schön Sonntags frei zu haben) dies nicht tut.

zweitens ist für diesen weiblichen Mitarbeiter die besser bezahlte
spätschicht auch nicht besonders attraktiv, weil da kann man ja abend
nichts mehr unternehmen.

und so kommt dann die differenz zu stande die dann in solchen Statistiken
auftaucht.

Und jetzt soll der weibliche Mitarbeiter noch weniger Steuern zahlen weil
-
ja warum eigenlich ?? Weil das besser ist als Sonntags & nachts zu
arbeiten ?

Möchte noch anmerken, daß ich nichts gegen den weiblichen Mitarbeiter
habe, diente nur als beispiel.

grüße
charly

Hallo charly,

ja so sind´s - einerseits schreien, andererseits sich ja nicht in die Karten schauen lassen...

Kleines Beispiel aus meinem Berufsleben:

Wir waren 12 Azubis, geradezu paritätisch (6/6) besetzt; Azubigehalt war gleich, der Lohneinstieg nach der Prüfung hing von den Prüfungsnoten ab; weil ich mich (wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben) damals in die Abschlußprüfungen echt reingekniet und die Hürde locker geschafft habe und die Noten der betrieblichen Ausbildung auch mit in die Gesamtberechnung einflossen, bin ich mit einem ziemlich hohen Gehalt eingestiegen. Das hat sich durch permanenten Einsatz (Überstunden, WE-Arbeit, morgens um halb sieben auf der Matte stehen) im Laufe der Jahre zu einem Lohn gesteigert, der weit über dem lag, was meine damaligen Mitazubis (die auch im Unternehmen geblieben sind) verdient haben. Es geht also auch andersrum - wenn der Einsatz stimmt, kann man auch als mehr verdienen als die eigene Büroleiterin (die Meßlatte vom Chef hab ich nicht erreicht - was lediglich an seinen Dienstjahren lag).

Gruß,
Hemsut

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