Deutschlandfunk - Unter der Dusche
Kolumne von Matthias Lohre
Neulich beim Duschen wäre ich fast ertrunken. Das hätte ich bedauert, sofern man seinen eigenen Tod bedauern kann. Denn obwohl ich ein Mann bin, ziehe ich an den meisten Tagen das Leben dem Totsein vor.
Ertrunken wäre ich beinahe, weil ich unter der Dusche den Deutschlandfunk hörte. Dieser triste Tagesbeginn verdeutlicht vielleicht, dass es Momente gibt, in denen ich dem Tode näher bin als dem Leben. Eine Sprecherin des grundseriösen Radiosenders berichtete von einem Prozess, in dem ein US-Marineinfanterist angeklagt war, 2005 in der irakischen Stadt Haditha 24 Menschen getötet zu haben.
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Wiederholt betonte die Frau im Radio, bei dem Massaker seien "auch unbewaffnete Frauen und Kinder erschossen" worden. Da seufzte ich, richtete den Blick gen Himmel – und schluckte Wassermengen, mit denen sich in irakischen Gefängnissen sicher ausführliche Geständnisse erwirken lassen. Die Deutschlandradio-Meldung basierte auf einem Bericht der Nachrichtenagentur dapd vom selben Tag. Darin heißt es: "Der Einsatz in Haditha, bei dem auch unbewaffnete Frauen und Kinder erschossen wurden, gilt als eine Schlüsselsituation im Irakkrieg.
Danach wurden die Regeln für die Einsätze der US-Soldaten verschärft." Vermutlich wurde seither strikt darauf geachtet, nur noch unbewaffnete Männer zu erschießen.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
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- SPON-Sexisten: "Darunter auch Frauen" ... -
Müller,
24.01.2012, 00:51
- SPON-Sexisten: "Darunter auch Frauen" ... - Kurti, 24.01.2012, 00:57
- Deutschlandfunk - Unter der Dusche - DschinDschin, 24.01.2012, 18:33