Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Diktat der Wirtschaft bedroht Grundrechte von Eltern und Kindern"

dentix07 @, Thursday, 05.01.2012, 00:41 (vor 5103 Tagen) @ Rainer

Dazu folgender Link: (Achtung, sehr langer Text!)
Zur Abwertung reproduktiver Abeit ......in der Sowjetunion

Ich gehe mit den Folgerungen der Autorin nur wenig kondom, allerdings finde ich, daß er sehr schön zeigt, a. wie weit sich auch in der Wirtschaft "linkes" Denken durchgesetzt hat, bzw. wie weit nach links unsere gesamte Gesellschaft gerutscht ist,
b. auf welchem "Arbeitsverständnis" mit welchen Folgen für die Familie feministische Ideologie aufbaut.

Lenin bezeichnete es als die >Hauptaufgabe«, die Frau >in die gesellschaftliche Produktionsarbeit einzubeziehen, sie aus dem Haussklaventum herauszureißen, sie aus der niederdrückenden und aufgezwungenen Unterordnung unter die ewige und ausschließliche Welt der Küche und des Kinderzimmers zu befreien.«(1)
Kommt einem das bekannt vor? Sicher!
Adam Smith [zur Defintion "produktiver" Arbeit] (von dem Marx diese Definition im Wesentlichen übernommen und an einigen Stellen modifiziert [hat] laut Felicita Reuschling, der Autorin.) : >Es gibt eine Arbeit, die den Wert eines Gegenstandes, auf den sie verwandt wird, erhöht, und es gibt eine andere, die diese Wirkung nicht hat. Jene kann als produktiv bezeichnet werden, da sie einen Wert hervorbringt, diese hingegen als unproduktiv. So vermehrt ein Fabrikarbeiter den Wert des Rohmaterials, das er bearbeitet, im Allgemeinen um den Wert des eigenen Lebensunterhalts und um den Gewinn seines Unternehmers. Die Arbeit eines Dienstboten dagegen erzeugt nirgendwo einen solchen Wert.« Unproduktive Arbeit >drückt sich nicht in einem dauerhaften Gegenstand oder verkäuflichen Gut aus.«(4)
Damit wird verständlich warum Linke und FeministInnen Frauen unbedingt 100%ig in den "Produktionsprozeß" einbinden wollen und die Familie/Ehe als wertlos betrachten! Sie ist "unproduktiv"!
Ich weiß nun nicht ob Smith für die "Arbeit in und für die Familie" die gleichen Konsequenzen zieht wie Marx, bzw. Lenin, die die "produktive" Arbeit zu einem alles übersteigenden Ideal erklärten, kann mir das allerdings nicht vorstellen! (Falls jemand mehr weiß, bitte um Aufklärung!)

Diese Übersteigerung der "produktiven Arbeit" ist jedoch fatal!
Damit wir jede "erhaltende" Arbeit wertlos gemacht! Aber jeder Firmeninhaber, jeder Unternehmer sieht ganz automatisch ein, daß die Pflege und Wartung von Gerät und Werk keineswegs "wertlos" ist! Im Gegenteil sie ist wichtig und "wertvoll", da sie den (Produktions)-Wert von Gerät und Werk erhält! Andernfalls kommt es zu Produktionsausfällen-/behinderungen die die "produktive Arbeit" be- oder sogar verhindern können. (Nicht umsonst gibt es inzwischen unzählige Betriebe deren einzige Aufgabe es ist Produktionsmittel zu warten, zu pflegen, den Gebrauchswert zu erhalten - sogar nur (?) zu säubern! Und verdienen damit!)
Erhalt, Wartung, Pflege von Gerät und Werk sind also ebenfalls ein Wert innerhalb der Wirtschaft!)

Aus meiner Sicht machen Linke und FeministInnen den Fehler die erhaltende Arbeit in und für die Familie zu übersehen! (Zumal die "reproduktive Arbeit der Familie", also das Gebären und Aufziehen von Kindern, eigentlich eine "produktive" Arbeit ist! Denn dort werden die nächsten Konsumenten und Arbeiter "produziert" ohne die "produktive" Arbeit sinnlos ist!)
Desweiteren ist die Familie der "Pflegeraum" in dem ein ganz wichtiges "Produktionsmittel", der Arbeiter, die Arbeiterin, "gewartet" wird, um dessen "Produktionsfähigkeit" zu erhalten!

Wer also die "Hausarbeit" für wertlos erklärt, herabwürdigt, schädigt auf Dauer die gesamte "Produktion"!
Wenn man dann noch die Erkenntnis, daß die "outgesourcte" Hausarbeit (Krippen) keineswegs die gleiche Qualität besitzt wie die häusliche, hinzufügt, erkennt man wie groß der Schaden dieses übersteigerten, verabsolutierten, über alles gehobenen Ideals der "produktiven" Arbeit ist, welches, letztlich vernichtende, Ungleichgewicht daraus entsteht!!

Wir brauchen folglich entweder eine neue Definition "produktiver" Arbeit, die die Produktionsfähigkeit erhaltende Arbeit mit einschließt, oder eine Aufwertung der "erhaltenden" Arbeit, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt wird!
Zu Letzterem kann díe sogenannte "Herdprämie" beitragen!
Womit ebenfalls erklärlich wird warum diese von links und feministischer Seite so bekämpft wird!


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