Erst Multi-Tasking-Trend - und nun kann sich plötzlich niemand mehr auf eine Sache konzentrieren ...

Sven , Wolfsburg, Tuesday, 03.01.2012, 20:34 (vor 5104 Tagen) @ Daimyo

Hallo Daimyo,

das menschliche Gehirn kann kein Multitasking - Punkt. Es kommt deshalb zu Konzentrationsschwierigkeiten, weil das Gehirn in schneller Folge zwischen verschiedenen Tätigkeiten wechseln muss.

Handelte es sich dabei um einen Computer, könnte man ihm zumindest noch kooperatives Multitasking unterstellen. Nur dummerweise zählt es für den Menschen nicht mal ansatzweise als Leistung, sich mehrere sequentiell abzuarbeitende Aufgaben merken zu können. Fazit: Begriffe aus der IT zu menschlichen Fähigkeiten umzudeuten ist zum Scheitern verurteilt.

Der Mensch kann gleichwohl gleichzeitig gehen und einer Aufgabe folgen. Nicht alle Tätigkeiten sind solche, die bewußt mit Konzentration ausgeführt werden. Einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt es diesbezüglich
jedoch nicht. Natürlich bleibt es in vielen Berufen nicht aus, mehrere Dinge gleichzeitig im Blick zu behalten. Und bis zu einem bestimmten Grad kann die Konzentration das auch bedienen. Effektiv gleichzeitig macht das menschliche Gehirn jedoch überhaupt nichts. Vielmehr sind die Zeiträume der Konzentrationswechsel so klein, dass der Mensch dies nicht bewußt mitbekommt. Einzig kausale wahrnehmbare Folge ist jene Konzentrationsproblematik, die bei Überlastung auftritt.

Je tiefer man in diesen feministischen Mythos eindringt, desto substanzloser wird es im übrigen. Da wird munter alles vermischt:

- Tätigkeiten, deren Task mittels Knopfdruck an eine Maschine weitergegeben wird
- Berufe (Sekretärin), die aus vielen anspruchslosen Kleinaufgaben bestehen, die wiederum gar nicht parallel ausgeführt werden im Gegensatz zu Berufen, welche volle Aufmerksamkeit verlangen (Handwerk)
- bewußt ausgeführte Tätigkeiten mit Reaktionen oder Funktionen des Bewegungsapparates

Es ergibt sich folglich ein Beweis im Umkehrschluss:

Je mehr Tätigkeiten ein Mensch gleichzeitig verfolgen kann, desto anspruchsloser sind diese Tätigkeiten für sich alleine genommen. Die Frau beweist mit dieser Glorifizierung also lediglich ihre Unterlegenheit. Chapeau! Die hat sie freilich aber schon damit zur Schau gestellt, dass sie dieses dümmliche Klischee bar jeder Sachkenntnis glaubt.

Gruß,

Sven