Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beate Zschäpe: eine "sympathische, intelligente und gebildete" Frau

Daimyo, Wednesday, 28.12.2011, 13:11 (vor 5110 Tagen)

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36151/1.html

Beate Zschäpe: eine "sympathische, intelligente und gebildete" Frau

Pflichtverteidiger Heer kritisiert Haftbedingungen, hat Haftbeschwerde eingelegt und erklärt, es gebe bislang keine Beweise, dass Zschäpe etwas mit den Morden ihrer Kameraden Mundlos und Böhnhardt zu tun habe

Auf den ersten Blick scheint alles daraufhin zu deuten, dass die 36jährige Beate Zschäpe, die zusammen mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos 1998 untertauchte, mit diesen seit dieser Zeit zusammen wohnte und gerne einmal in den Urlaub an die Ostsee reiste, auch mit den Mord- und Raubaktivitäten der beiden Neonazi-Terroristen vertraut und eingebunden war. Aber dafür liegen offenbar noch keine Beweise vor. Nach den Pflichtverteidigern von Zschäpe, Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl, gehe aus den ihnen vorliegenden Akten, wie Heer dem Spiegel berichtete, kein dringender Tatverdacht wegen Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung hervor. Und überhaupt sei sie eine "liebevolle" Person.

[...]

Zschäpe hat bekanntlich die WEohnung, in der sie mit ihren Kameraden wohnte, angezündet, nachdem diese tot in dem Wohnmobil aufgefunden worden waren, wo sie sich nach einem Banküberfall versteckt hatten. Vermutet wird, dass sie damit Beweismaterial vernichten wollte, das möglicherweise auch sie selbst belasten könnte. Die genaueren Umstände des Todes von Mundlos und Böhnhardt sind noch nicht geklärt. Zschäpe hat sich der Polizei gestellt und schweigt seitdem.

[...]

Die Mitteilung gipfelt in dem Satz: "Frau Z. wird von mehreren Zeugen als unauffällige, sympathische und höfliche Person beschrieben, die niemals eine extremistische politische Meinung äußerte." Im Spiegel-Interview wiederholte Heer die Beschreibung, sagte aber auch, dass ihre Kameraden, die schwer bewaffnet und mordend durch die Lande zogen, einen sympathischen Eindruck in der Urlaubszeit gemacht und nie über politische Dinge gesprochen hätten, was die Aussagekraft der Äußerungen über Zschäpe allerdings relativieren sollte - würde man wenigstens meinen:

Frau Zschäpe macht auf mich einen sympathischen, intelligenten und gebildeten Eindruck. Wir unterhalten uns auf hohem Niveau nicht nur über das Verfahren, sondern über viele Dinge, die gerade in Deutschland passieren.

SPIEGEL ONLINE: Wird in diesen Gesprächen ihre politische Gesinnung deutlich?

Heer: Nein, nicht ansatzweise. Im Übrigen: Die Bundesanwaltschaft hat eine Vielzahl von Zeugen vernehmen lassen, die über Jahre hinweg mit Frau Zschäpe, Herrn Böhnhardt und Herrn Mundlos auf einem Campingplatz auf Fehmarn Urlaub gemacht haben. Aus sämtlichen Aussagen geht hervor, dass keiner der drei sich in dieser Zeit politisch geäußert habe. Außerdem hätten alle einen sympathischen Eindruck gemacht, meine Mandantin wird sogar als liebevoll beschrieben.

Das scheint eine gewagte Behauptung zu sein, zumal Heer damit wohl unterstellen will, dass sie an den Terrortaten nicht beteiligt gewesen sein könne. Wer so sympathisch und liebevoll ist, der kann doch nicht kaltblütig morden? Heer jedenfalls weist im Gespräch mit dem Spiegel jede Sympathie zu rechtsextremen Ansichten von sich. Für Zschäpe gelte, so macht er freilich deutlich, bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Wie er zu dem Auftrag gekommen sei, will er nicht sagen. Seine private Meinung zähle sowieso nicht, er gehe ganz "nüchtern", aber vermutlich nicht ganz der damit verbundenen Aufmerksamkeit abhold, an die Sache heran.

Wieder einmal Juristen mit ihrem Frauenbonus, welche Frauen nur als Opfer ansehen und nicht als Täter.


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