Vorhäute von kleinen Jungen für Kosmetik und Tiere...

dentix07 , Friday, 16.12.2011, 21:13 (vor 5122 Tagen) @ Horsti

Hast Du den Artikel richtig gelesen?
Da steht: "Als Zelllieferanten dienen im Moment noch (!) die Vorhäute von bis zu vier Jahre alten Jungen."
Warum? Weil diese bei der (aus medizinischen Gründen, oder Elternwunsch) Beschneidung eh anfallen! Ansonsten würden sie wohl im Biomüll landen! Steht da zwar nicht, ist aber so! (Die genannte Zellenzahl könnte man nämlich genauso gut durch eine Biopsie erreichen, wofür man aber wieder zusätzliche Einwilligungen bräuchte, es ein zusätzlicher Eingriff ist! Aber da die Vorhäute geeignetes Material sind und sowieso anfallen, nimmt man diese! Im Grunde: mach was aus Abfall! Wenn Schamlippenhäute gleich geeignet wären UND zur Verfügung stünden, nähme man die sicher auch!)

Es steht dort weiter, daß aus Zellen einer Vorhaut neue Haut gezüchtet wird, deren mögliche Anwendungsfelder "die Krebsforschung und Aspekte wie Pigmentstörungen, allergische Reaktionen oder Pilzkrankheiten." sind.

"Mixen die Forscher das Kollagen mit Bindegewebszellen, entsteht sogenannte Vollhaut,..."
Was ich höchst interessant finde, denn diese könnte auch als Hautersatz z.B. bei Brandopfern und anderen großflächigen Hautdefekten dienen!

Es werden dafür also 1. nicht extra Beschneidungen durchgeführt, und 2. nicht die Vorhaut selbst verwendet, sondern aus den Vorhäuten gewonnene Zellen und daraus gezüchtete Haut!

Wie das "noch" oben (ich habe es fett markiert) andeutet arbeitet man auch schon daran in Zukunft auf Vorhäute als Grundmaterial verzichten zu können!

Sollte das sich zu einer Möglichkeit entwickeln auf Tierversuche verzichten zu können (zumindest in bestimmten Bereichen) fände ich das gut!

Eine Frage! Kennst Du die Methoden der Chirurgie zur Hautgewinnung um großflächige Defekte abdecken zu können? Wo machbar, wird z.B. ein kleiner Ballon unter die (gesunde) Haut eingepflanzt und ganz allmählich (über mehrere Wochen) aufgepumpt! Die Haut reagiert auf die Spannung mit Neubildung, so daß man am Ende einen relativ großen Überschuß (eigentlich ne Risenfalte) abschneiden kann um ihn zur Defektdeckung zu benutzen! Nachteil: zusätzliche OP, Wunde (immer ein Risiko) und Narben auch an der Entnahmestelle!

Mit obiger Technik würde man viel Zeit sparen, das Risiko verringern und dem Patienten zusätzliche Narben ersparen!