Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"I-K-A" das klingt fast wie KIKA ...

Leserabundzu, Sunday, 11.12.2011, 19:08 (vor 5127 Tagen)

.. bezieht sich aber auf Frau Sibylle Bergs Ergüsse, in denen sie wohl eine Solanas zu imitieren versuchte: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=210509 und im Femokratieblog ( http://femokratie.com/arme-frau-sybille-spiegel-kolumne/12-2011/ ) zerlegt wurde.

Spannend fand ich im SPON-Forum diesen Kommentar zu Frau Berg und den Hintergründen (Hervorherbungen und Formatierung durch mich):

.. aber Frau Berg ist in Weimar geboren und hat die DDR Bildung genossen.

In dieser sozial determinierten Bildung gab es ein soziales Geschlecht, welches allerdings nicht an den Geschlechtsmerkmalen festgestellt wurde, sondern an der Herkunft.

Diese wurde dann ins Klassenbuch eingetragen, z.b. K wie Kapitalist für Kinder selbständiger Eltern, I für Kinder der Intelligenz und A für Arbeiter. Dieser Buchstabe entschied dann nicht unwesentlich über ihren weitern Lebensweg, ob Sie Abitur machen durften oder nicht usw.

Eine Art Selektion, auch wenn dies im Detail wohl zu unterschiedlichen Ergebnissen führte und nichts über tatsächliche Bildungschancen aussagte.

Soweit ich mich erinnere ging das System 1989 pleite. Ein Grund war auch, dass man sich eine Menge Jasager und reduziert Querdenker herangezogen hatte, einfach weil eine ideologische Strömung der Meinung war, einen sozialen Typ bevorzugen zu müssen.

Was anderes ist eine Quote auf Grund des Geschlechtes, eine besondere Förderung von Frauen auf Grund des Geschlechtes, mehr Rechte für Frauen usw?

Keine Ahnung, ob dieses "I-K-A"-Merkmal wirklich so war, vielleicht kann das jemand aufklären. Vorstellen könnte ich es mir allerdings schon und es würde auch passen; auf die heutige Zeit übertragen!

Leser

Gab´s wirklich!

Pilsberater, Sunday, 11.12.2011, 19:35 (vor 5127 Tagen) @ Leserabundzu

Wenn du ein "Arbeiterkind" warst, dann standen dir alle Bildungswege offen. Als Kind von Lehrern u. Ingenieuren gehörtest du zur "Intelligenz" und konntest schon mal hinten runter fallen. Als Offiziere in die NVA wollten sie Arbeiterkinder, aber als der Nachwuchs ausblieb, durften es auch Kinder der Intelligenz sein.

Die SED war die Partei der Arbeiterklasse und logisch wurden da Arbeiterkinder gefördert. Das Problem war bloss irgendwann, dass die ja nach dem Studium auch zur Intelligenz gehörten und damit vom ehemaligen "Förderer" ausgebremst wurden. Alles in allem: purer Schwachsinn, der zugrunde gehen musste!

Gab´s wirklich!

roser parks, Sunday, 11.12.2011, 21:16 (vor 5127 Tagen) @ Pilsberater

Wenn du ein "Arbeiterkind" warst, dann standen dir alle Bildungswege offen.

Aber eben auch schon unter Berücksichtigung von Quote! Es mussten immer so und so viel Weiber mit in der Trommel sein, bei Offizier natürlich nicht.

"I-K-A" das klingt fast wie KIKA ...

Kurti, Wien, Sunday, 11.12.2011, 20:25 (vor 5127 Tagen) @ Leserabundzu

Was ich dazu sagen kann, ist dass meine Adoptivmutter mir erzählt hat, dass sie sich in den 1960-er Jahren um ein Studium an der Leipziger Kunsthochschule beworben hatte. Und dass der zuständige Professor ihr gesagt habe, dass er sie aufgrund der Qualität der vorgelegten Arbeiten zwar jederzeit nehmen würde, das Kontingent für die Nicht-Arbeiter-Kinder jedoch schon ausgeschöpft sei. Und ihr Vater war kaufmännischer Angestellter.
So hat sie dann Pädagogik studiert und ist Kunsterzieherin geworden.

Gruß, Kurti

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