Peinliche Medien!!
Ein Beispiel, auf BR-alpha:
Folgt man diesem Link, wird dem Konsumenten die Vorschau presentiert. Diese ist gegliedert in die jeweiligen Formate, mit Bild und einer kurzen Beschreibung zum eigentlichen Thema des betreffenden Formats.
Eines dieser Formate nennt sich "Schulfernsehen", ihr werdet es sofort finden.
Auf dem Bild ist eine Antike Vase zu sehen. Darauf Männer, die im Wettkampf ringen. Darunter die Überschrift: "Geheiligter Wettkampf - Die Spiele der Antike"
Ich denke mir, dass das interessant ist und möchte mehr erfahren. Aus diesem Grund lese ich den Text unter der Überschrift, der wohl aus dem Header der Sendung stammt, auch durch. Dieser lautet wie folgt:
Die antiken Olympischen Spiele waren ein Friedensfest, für die Dauer galt Waffenruhe. Nur Männer traten zu den Wettkämpfen an, Frauen war die Teilnahme verwehrt. Was zählte, war der Sieg, zweite oder dritte Plätze gab es nicht. Sieger wurden als Helden verehrt und in der Heimat reich belohnt
Leicht genervt frage ich mich an dieser Stelle, was denn so wichtig an der Tatsache ist, dass Frauen die Teilnahme verwehrt wurde, sodass es in der Beschreibung schon im zweiten Satz, auf anklagende Weise, erwähnt werden muss.
Ein Umstand, der 1.) hinlänglich bekannt ist und 2.) überhaupt nichts mit den Spielen an sich zu tun hat. Was soll das? Langsam dämmert mir, womit ich es hier zu tun habe. In der rechten unteren Ecke bemerke ich einen kleinen Pfeil, der mir mitteilt, dass es noch eine zweite Seite zu geben scheint. 1 von 2 steht dort. Also drücke ich drauf. Es öffnet sich die Beschreibung zu einer Sendung, die allem Anschein nach, direkt im Anschluss gesendet werden soll.
Der Text lautet hier, wie folgt:
Sport und Spiel
Fitness, Kraft, Beweglichkeit, das ist auch im Alter wichtig - meint Anna. Sie möchte den übergewichtigen Herrn Schmidt zum Sport animieren, doch der ziert sich. Anna, eine begeisterte Judokämpferin, muss tief in die Trickkiste greifen, um den Rentner zum Ausdauertraining zu bewegen.
Interessiert und, ich muss zugeben, ziemlich genervt drücke ich nun auf den "mehr"- button, um den ganzen Text zu lesen. Hier ist er:
Wer sich regelmäßig bewegt, bleibt gesund, meint Anna. Sie möchte Herrn Schmidt zum Sport überreden, doch der hat keine Lust, zum fitten Senior zu werden. Alle Vorschläge der Studentin - Wandern, Schwimmen, Gymnastik - lehnt er mit der Begründung ab, er sei zu alt.
Lieber spielt er Klavier, während sein Hund Oskar es sich auf dem Sessel bequem macht. Anna erfährt, dass Herr Schmidt kurz vor seinem 70. Geburtstag steht, doch sie reagiert mit Unverständnis. Fitness - auch im Alter - findet sie ganz normal.
Judo ist Annas Lieblingssport. Sie trainiert viel und kämpft in einem Vereinsteam. Um Erfolg zu haben, achtet sie auf ihr Gewicht und wenn sie auf der Matte steht, will sie auch gewinnen. Zusammen mit Carsten tritt sie bei einem Turnier an. Prompt kassiert Carsten eine Niederlage, doch Anna kann mit einem Sieg den Punktverlust wettmachen.
Nun wenden sich Anna und die Kinder einem anderen "Projekt" zu: Sie organisieren für Herrn Schmidt eine Geburtstagsfete. Beim Fest wollen sie ihm klar machen, dass man mit 70 nicht zum alten Eisen gehört und auch als "Alterssportler" Erfolge feiern kann.
Es ist kein Zufall, dass diese beiden Sendungen, mit ihren Beschreibungen, auf diese Weise gegliedert wurden. Ich lese mir nun auch den ganzen Text zur antiken Olympiade durch, vorher schon wissend, dass es primär darum geht, zu diskreditieren. Ich behalte recht.
Als offizieller Beginn der antiken Olympischen Spiele gilt das Jahr 776 v. Chr. - damals begann man die Namen der Sieger zunächst im Kurzstreckenlauf aufzuzeichnen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bereits lange zuvor inoffizielle Wettkämpfe stattfanden.
Bis zum Verbot der Spiele im Jahr 393 n. Chr. war der Ort Olympia im Westen der Peloponnes ständiger Austragungsort. Alle vier Jahre strömten tausende Griechen nach Olympia, um den sportlichen Wettkämpfen beizuwohnen, die zu Ehren des Zeus, des obersten Gottes der griechischen Mythologie, veranstaltet wurden. Die Sendung rekonstruiert den Ablauf der Olympischen Spiele. Die Zuschauer erfahren, wie sich die Athleten auf die Wettkämpfe vorbereiteten, sie erhalten Einblick in das Programm und in die einzelnen Wettbewerbe. Gedreht wurde hierfür an Originalschauplätzen in Griechenland.
Das viel gepriesene olympische Credo unserer Zeit - "Dabei sein ist alles" - hatte im antiken Griechenland keine Bedeutung. Was zählte war der Sieg, zweite und dritte Plätze gab es nicht.
Die Spiele der Antike wurden im 19. und 20. Jahrhundert häufig idealisiert. Die Sendung fragt daher: Waren sie die direkten Vorgänger unserer modernen Olympischen Spiele? Fehlten die negativen Momente des modernen Sportes? Die Antwort ist ernüchternd: Antike Sportler waren keine ehrenwerteren Menschen als die Athleten unserer Tage. Sie waren Profis, die Eigeninteressen verfolgten und das Zusammenspiel von Politik, Kommerz und Sport gab es bereits in der Antike.
Auf der einen Seite das Böse patriarchale Prinzip, in der es nur Verlierer und Sieger geben darf und Frauen aus reiner Boshaftigkeit nicht "mitspielen" durften. Auf der anderen Seite...ect. Die Message ist eindeutig, ich denke, dass ich hier nicht weiter ausführen muss. Das ganze läuft unter Schulfensehen! Ich hoffe nur, dass die Jungs sich von dieser Propaganda nicht beeinflussen lassen und ihren Kopf verwenden.