Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen.
Hallo,
Ich lese gerne und immer die ADAC-Zeitung. In der jetzigen Dezemberausgabe
ist auch ein Artikel über den Zustand von Tiefgaragen. Da heißt es unter
anderem "Sonderparkplätze für Behinderte, Eltern mit Kindern und für
Frauen fehlen viel zu oft."
ja, darüber habe ich mich auch geärgert. Auf, die Mail, die ich dem ADAC daraufhin geschrieben habe, gab es natürlich keine Antwort:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Ihrem aktuell veröffentlichten Test "Parkhäuser in deutschen Großstädten" legen Sie wieder einmal den Finger in viele eigentlich längst bekannte Wunden.
Ein Kriterium des Tests verwundert mich jedoch. In jedem Medienbericht wird ausdrücklich erwähnt, daß Sie in vielen Parkhäusern das Fehlen von Videoüberwachung bei Frauenparkplätzen bemängeln, und auch die Forderungen an die Parkhausbetreiber, die Sie aus ihrem Test ableiten, enthalten diesen Punkt. Welchen effektiven Beitrag dies zur Erhöhung der Sicherheit leisten soll, bleibt aber schleierhaft.
Eine Sonderauswertung des Hessischen LKA kam 2004 zu dem Ergebnis, daß die einzige Kriminalitätsart, der in Parkhäusern vor allem Frauen zum Opfer fallen, die sexuellen Übergriffe sind. Diese stellten von den im Jahr 2003 in hessischen Parkhäusern bekannt gewordenen 3.308 Straftaten mit 4 Fällen etwas mehr als 0,1%.
Natürlich sind auch diese vier Fälle vier zuviel, allerdings ist zweifelhaft, ob die von Ihnen geforderte Maßnahme auch nur einen davon verhindert hätte. Schließlich wird ein Vergewaltiger kaum in der viel frequentierten Nähe von Ausgängen, wo Frauenparkplätze ja üblicherweise liegen, auf seine Opfer warten. Zudem machen die meisten Frauen von den Sonderparkplätzen ja gar keinen Gebrauch, dies wäre mangels Masse auch überhaupt nicht möglich - sollte man deshalb Parkhäuser in Zukunft in eine überwachte Frauen- und eine weniger sichere Männerhälfte teilen?
In jeder einschlägigen Kriminalstatistik ist nachzulesen, daß zwei Drittel der Opfer von Gewaltkriminalität (wie Überfälle, Körperverletzung und Mord) männlichen Geschlechts sind, zudem gelten Parkhäuser als Orte mit deutlich unterdurchschnittlicher Kriminalitätsbelastung. Dennoch legen Sie in Ihrem Test eine unverhältnismäßige Priorität auf den (wie erwähnt vermutlich ineffektiven) Schutz der kleinen Untermenge von Frauen, die erstens einen Frauenparkplatz überhaupt nutzen wollen und zweitens auch noch einen ergattern. (Und sollten tatsächlich immer genug Plätze frei sein, schrumpft die Gruppe ja noch weiter.)
Bewirkt die Existenz von Frauenparkplätzen -und nun auch noch Ihre Forderung nach einer besseren Sicherung dieser- durch ihre Signalwirkung nicht eher eine unnötige Erhöhung der Kriminalitätsfurcht bei Frauen? "Wenn so wenig passieren würde, gäbe es doch nicht diese Extraplätze?!"
Und wenn man auf die eventuell schon bestehenden Ängste eingehen will, wären dann in Anbetracht der Statistiken nicht geschlechtsneutrale "Sicherheits-", "Schutz-" oder "Angsthasenparkplätze" eine bessere Lösung, die nicht nur auch das Sicherheitsgefühl von ängstlichen Männern erhöhen, sondern außerdem eine Stereotypisierung von Frauen als das "Opfer-Geschlecht" verhindern würde?
Ich erlebe den ADAC, zum Beispiel in den Diskussionen um Umweltzonen oder die beste Verkehrsart für Innenstädte, als eine faktenorientierte Organisation, die nicht um jeden Preis der Political Correctness oder den mutmaßlichen Ansichten ihrer Mitglieder folgt.
Wieso handeln Sie gerade in diesem Fall entgegen aller Logik?
Mit freundlichen Grüßen,
<Bombe 20>
Natürlich weis ich, dass lt. Kriminalstatistik
es Unsinn ist für Frauen extra Parkplätze anzufertigen, da sie nicht
häufiger Gefährdet sind, als Männer. Dazu wurde in WikiMANNia auf eine
Statistik verlinkt, die dies Untermauert. Jedoch ist diese nicht mehr auf dieser
Seite, weswegen ich frage, ob sie noch woanders oben ist oder ob man gar
eine neue Statistik diesbezüglich gemacht hat?
Meine Zahlen habe ich von http://www.maennerrat.de/frauenparkplatz.htm , dort ist der relevante Ausschnitt asserviert:
„Viele Menschen, vor allem Frauen, fürchten sich in öffentlichen Parkhäusern ... Das Hessische Landeskriminalamt hat ... die Zahlen der tatsächlich gemeldeten Straftaten in hessischen Parkhäusern analysiert. Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), ist festzustellen, daß Delikte, die den Menschen, insbesondere Frauen, unmittelbar körperlich betreffen, in Parkhäusern und Tiefgaragen eine eher untergeordnete Rolle einnehmen. Insbesondere Delikte, wie Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, die die Verbrechensfurcht im besonderen Maß beeinflussen, weisen in der Realität einen niedrigen Anteil in der Statistik auf. Im Jahr 2003 kam es in Hessen zu insgesamt 3.308 Straftaten in öffentlichen Parkhäusern. Dabei kam es in vier Fällen zu sexuellen Übergriffen, dies entspricht einem Anteil von 0,1 %.“
(Pressemitteilung des Hessischen Landeskriminalamts vom 27.05.2004)
HTH,
Bombe 20
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Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...
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fragender Leser,
05.12.2011, 22:55
- Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen. -
Max Aram,
05.12.2011, 23:04
- Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen. - Schon wieder ich, 06.12.2011, 01:18
- Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen. - fragender Leser, 06.12.2011, 08:12
- Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen. -
Bombe 20,
07.12.2011, 01:44
- Auf Länderebene, aha. Danke für den Tipp (k.T.)
-
Max Aram,
08.12.2011, 07:51
- Auf Länderebene, aha. Danke für den Tipp (k.T.)
- Kriminalstatistik zu den Frauenparkplätzen. -
Max Aram,
05.12.2011, 23:04