Hollstein: Männer an Selbstmorden selbst schuld
Kurti, Wien, Friday, 02.12.2011, 10:31 (vor 5137 Tagen)
Schuld sind natürlich die selbstmordenden Männer allein:
Der Soziologe Walter Hollstein sagt, unser tradiertes Rollenbild sei schuld daran, dass sich so erschreckend viele Buben und Männer das Leben nehmen: Sie töten sich lieber, als Schwäche zu zeigen.
«Die männliche Maske der Stärke soll nicht fallen>: Laut Soziologe Walter Hollstein liegt der Grund für einen Selbstmord bei Männern oft an der Angst, Sorgen nach aussen zu tragen. Im Bild der britische Fussballtrainer Gary Speed, der sich vor wenigen Tagen das Leben nahm.
(...)
Jeder Fall muss individuell betrachtet werden, das sei einmal vorausgeschickt. Aber grundsätzlich liegt es an der männlichen Rolle und der männlichen Rollenerwartung. Buben lernen immer noch, dass es wichtig ist, leistungsstark, erfolgreich und hart zu sein und die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Buben, die Sorgen oder Angst nach aussen tragen, wird nach wie vor unmissverständlich gesagt, dass sie sich zusammenreissen sollen.
Hier wird ausnahmsweise mal ein kleines bisschen eine außen liegende Schuld angesprochen. Aber bloß nicht so sehr.
Jemand, der verzweifelt ist, aber nicht gelernt hat, sich mitzuteilen, der nicht einmal der eigenen Frau sagen kann, dass er in Not ist, bringt sich lieber um, als sich Hilfe zu holen, damit die männliche Maske der Stärke unter keinen Umständen fällt.
Es hat vor allem mit Scham zu tun?
Ja. Männer sind viel einsamer als Frauen, vor allem innerlich. Man sieht kaum je Frauen schon morgens allein in einem Restaurant vor einem Glas Bier sitzen und vor sich hinstieren. Männer schon. Frauen haben meist ein paar richtig gute Freundinnen, Männer haben nur sehr selten richtige Freunde. Sie haben Kumpels, ja, aber mit denen redet man nicht über Probleme, weil man so ja Schwäche zeigen würde, und ein Mann hat immer alles im Griff zu haben. Wegen dieses anerzogenen Männerbilds schämen sie sich zuzugeben, dass sie mit einer Krise nicht fertig werden.
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Maenner-sind-einsamer-als-Frauen-/story/21893267
Gruß, Kurti
Hollstein: Männer an Selbstmorden selbst schuld
Wolfgang A. Gogolin
, Hamburg, Friday, 02.12.2011, 10:57 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Jemand, der verzweifelt ist, aber nicht gelernt hat, sich mitzuteilen,
der nicht einmal der eigenen Frau sagen kann, dass er in Not ist, bringt
sich lieber um, als sich Hilfe zu holen, damit die männliche Maske der
Stärke unter keinen Umständen fällt.
Es gehört durchaus Stärke dazu, sich zu entleiben, da genügt keine 'Maske der Stärke' und es kann eine höchst souveräne Entscheidung sein, aus dem Leben zu scheiden. Gerade Männer neigen dazu, sachlich darüber zu entscheiden, ob das Leben für sie weiterhin lebenswert erscheint oder eben nicht. Wenn ein Mann befindet, dass sich sein Dasein aus gesundheitlichen oder emotionalen Gründen nicht mehr lohne, dann geht er eben - das ist aber kein Zeichen von Schwäche oder gar Scham. Im Gegenteil kann ein Selbstmord ein offenenes Bekenntnis sein, mit einer Krise oder dem Leben nicht fertigzuwerden.
Ansonsten interpretiere ich Hollstein durchaus nicht so, dass Männer 'schuld' seien, er bezieht sich in weiten Teilen auf die Erziehung. Und die liegt nun einmal seit Ewigkeiten in weiblichen Händen.
Viele Grüsse
Wolfgang
Hollstein: Männer an Selbstmorden selbst schuld
Kritiker, Friday, 02.12.2011, 11:08 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Kompliziertes Thema, Männer sind da halt konsequenter, sie bilanzieren eher und ziehen ihre Schlüsse, auch für ihr eigenes Leben.
Weibliche Selbstmordversuche sind sehr oft von appelativem Charakter geprägt "Bitte helft mir!", männliche meist rationaler, effektiver, radikaler und öfter final.
Letztlich bündelt sich alles in der Frage hat das Leben einen Sinn und dann hilf nicht so selten Religion...
Na klar.
Pilsberater, Friday, 02.12.2011, 12:12 (vor 5137 Tagen) @ Kritiker
Das Thema "Suizid Männer" scheint ja offensichtlich nur die zu stören, die von dieser Handlung wirtschaftliche Nachteile erleiden, denn mit dem Tod eines Mannes endet auch dessen Leistungsfähigkeit. Na sicher stellen es dann faule Weiber als "Schwäche" hin, versuchen somit den Mann zu manipulieren und als Unterhaltszahler sich zu erhalten.
Faule Weiber wollen versorgt sein und dem Staat ist schon bewusst, dass mit endender Leistungsfähigkeit eines Mannes, andere Quellen zur Versorgung erschlossen werden müssen, damit er nicht ranmuss.
Aus ideologischer Sicht ist die physische Vernichtung alles Männlichen das erklärte Ziel der FEZIS (Anmerkung: Solana & SCUM!). Also die dürften eigentlich garnicht jammern, sondern könnten endlich mal auch offiziell ihr menschenverachtendes Weltbild offenbaren.
Es ist schlimm um dieses Land bestellt, wenn Frauen Männer soweit treiben können. Wenn dies Bestandteil unserer Kultur geworden sein sollte, dann muss sie untergehen.
Na klar.
Wolfgang A. Gogolin
, Hamburg, Friday, 02.12.2011, 12:31 (vor 5137 Tagen) @ Pilsberater
Das Thema "Suizid Männer" scheint ja offensichtlich nur die zu stören,
die von dieser Handlung wirtschaftliche Nachteile erleiden, denn mit dem
Tod eines Mannes endet auch dessen Leistungsfähigkeit. Na sicher stellen
es dann faule Weiber als "Schwäche" hin, versuchen somit den Mann zu
manipulieren und als Unterhaltszahler sich zu erhalten ...
Das funktioniert aber nicht bewusst.
Frauen sind letztlich auf statushohe Männer, Alphatiere, die sie samt Nachwuchs versorgen, gepolt - das können sie sich nicht aussuchen. Genau in dieser Polung ist die Ursache für das Verbergen angeblicher männlicher Schwächen zu suchen, denn wer sich als Weichei und Jammerlappen outet, darf kaum damit rechnen, eine Partnerin abzubekommen.
Irgendwie hängen Frauen da total an traditionellen Rollenbildern fest, denn sie suchen selbst dann den Alpha-Ernährer, wenn ihr Auskommen - und sei es durch den Staat - gesichert ist.
Viele Grüße
Wolfgang
evtl. so: Hollstein-Männer an Selbstmorden schuld k.T.
Vorschlag, Friday, 02.12.2011, 12:47 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
- kein Text -
Kein Defizit!
Bero, Friday, 02.12.2011, 12:59 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Sie haben Kumpels, ja, aber mit denen redet man nicht über Probleme, weil
man so ja Schwäche zeigen würde, und ein Mann hat immer alles im Griff zu
haben. Wegen dieses anerzogenen Männerbilds schämen sie sich zuzugeben,
dass sie mit einer Krise nicht fertig werden.
Scham, Schwäche - ganz wichtig ist, die Männer als defizitär hinzustellen, als mangelhaft und verbesserungsbedürftig. Das fällt auf. Denn bei anderer Herangehensweise könnte man auch anderes wahrnehmen: warum soll ein Mann seine Frau mit ohnehin schwächerem Nervenkostüm mit seinen Sorgen zusätzlich belasten? Ist es nicht eine gute Eigenschaft, Belastungen, an denen eh nichts zu ändern ist, von ihr fern zu halten?
Vielleicht geht es auch weniger um Scham und Schwäche, sondern um die rationale Erkenntnis, dass Reden nichts hilft oder ändert und einem ohnehin keiner hilft, auch wenn man das Herz auf der Zunge trägt.
Endloses, ergebnisloses Gegacker mag für Frauen ein Wert an sich sein, für Männer nicht. Und das ist KEIN Defizit.
Kein Defizit!
Wolfgang A. Gogolin
, Hamburg, Friday, 02.12.2011, 15:01 (vor 5137 Tagen) @ Bero
Scham, Schwäche - ganz wichtig ist, die Männer als defizitär
hinzustellen, als mangelhaft und verbesserungsbedürftig. Das fällt auf.
In der Tat - und würde Feministinnen vor ein Riesenproblem stellen, wenn sie denn zu rationaler Überlegung fähig wären. Der Feminismus basiert ja auf der Fiktion vom mächtigen Patriarchat, vom starken, überlegenen Mann, der mit seinen Kumpels Männernetzwerke knüpft, um Frauen zu unterdrücken.
Viele Grüße
Wolfgang
Kein Defizit!
Torsten, Friday, 02.12.2011, 19:10 (vor 5137 Tagen) @ Bero
Belastungen, an denen eh nichts zu ändern ist, von ihr fern zu halten?
Vielleicht geht es auch weniger um Scham und Schwäche, sondern um die
rationale Erkenntnis, dass Reden nichts hilft oder ändert und einem
ohnehin keiner hilft, auch wenn man das Herz auf der Zunge trägt.
Ja! So schaut es aus. Wir brauchen es ja nicht gleich mit dem finalen Fazit eines Selbstmords zu kommen, sondern einfach bei alltäglichen Problemen uns selbst und andere anzuschauen. Da lernt man als Mann, dass die Frau einen eh nicht helfen kann und man mit seinen Problemen einfach alleine dasteht. Außer es geht um Papierbewältigung. Und dass das einzige was man mit einem Gespräch bei einer Frau erreicht, dass sie völlig überfordert wird, dabei entweder in Panik verfällt oder einen gleichgültig anschaut: „Und was soll ich da jetzt machen?“ –
Dass Frauen es sich selbst verdienen, dass der Mann echte Probleme für sich behält, dass will man ja nicht wahr haben.
Endloses, ergebnisloses Gegacker mag für Frauen ein Wert an sich sein,
für Männer nicht. Und das ist KEIN Defizit.
Denn letzten Endes verliert man nur wertvolle Zeit.
--
Mit der besseren Hälfte hat man mehr als doppelt so viel Probleme.
Morpheus: Väter haben ihre Jungs zu beschützen, solange sie das können - und zwar vor Weibern
Männer sind viel einsamer als Frauen
Borat Sagdijev, Friday, 02.12.2011, 13:37 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Ja. Männer sind viel einsamer als Frauen, vor allem innerlich. Man sieht kaum je Frauen schon morgens allein in einem Restaurant vor einem Glas Bier sitzen und vor sich hinstieren. Männer schon.
Ich sehe auffallend oft junge Frauen die irgendwo alleine dauernd auf ihr Handy stieren.
Frauen haben meist ein paar richtig gute Freundinnen, Männer haben nur sehr selten richtige Freunde.
Richtige Freundinnen? Auf Facebook?
Sie haben Kumpels, ja, aber mit denen redet man nicht über Probleme, weil man so ja Schwäche zeigen würde, und ein Mann hat immer alles im Griff zu haben.
Kumpels reden auch über Frauen.
Frauen sind ein Problem.
Wegen dieses anerzogenen Männerbilds schämen sie sich zuzugeben, dass sie mit einer Krise nicht fertig werden.
Frauen werden mit Ihren Krisen "fertig", sie projizieren diese auf Männer und verdrängen diese besser.
Frauen sind Schauspieler, sind Clowns.
Frauen sind das Geschlecht dass die Show macht.
Weiber färben sich die Haare, malen sich an, tragen falsche Nasen, falsche Brüste, Plastikfingernägel, verhüllende und beschönigende dauernd wechselnde Kleider, machen sich mit hohen Absätzen größer.
Daraus kann man wohl ableiten dass sich hinter dem Eindruck den Frauen vermitteln mehr der Wunsch des Weibes wie es von Anderen gesehen werden will verbirgt.
Gleichzeitig ist anzunehmen dass sich hinter den körperlichen wie verbalen Selbstbeschönigungen und Verschleierungen weibliche Defizite verbergen, dass es etwas Kompensatorisches ist.
--
Afrika hat Korruption?
Deutschland ist besser, es hat Genderforschung und bald eine gesetzlich garantierte Frauenquote.
DAS SEHE ICH GANZ ANDERS ALS HOLLSTEIN
Michael
, Friday, 02.12.2011, 14:10 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Ich bin überhaupt nicht der Meinung von Walter Hollstein. Ich teile Hollsteins Ansicht, wonach ein Selbstmord eine Form psychischer Krankheit ist, nicht. Sich psychisch krank zu fühlen und anderen damit auf den Wecker zu gehen, ist einfach und deshalb vermutlich eine weibliche Domäne, sich umzubringen, ist etwas anderes, dazu benötigt es Verzweiflung, Ausweglosigkeit, ein Level an Frust, das sich ein nicht Suizidaler kaum vorstellen kann. Zu denken, Männer bringen sich um, weil sie ein Rollenbild verinnerlicht haben, das sie daran hindert, zu weinen (weil das Schwäche zeigen wäre), verulkt aus meiner Sicht die Ernsthaftigkeit, mit der Suizidale ihr Leben betrachten und für sich abgeschlossen haben. Man stelle sich die Situation vor. Gary Speed, kurz davor sich zu erhängen, wird von einem Angehörigen aufgefordert, Schwäche zu zeigen, damit er sich nicht umbringen muss. Welch absurder Gedanke. Mir scheint hier fehlt jedes Verständnis für die Ernsthaftigkeit von individuellen Notlagen. Und das ist nur ein Punkt, den ich an dem Interview von Hollstein auszusetzen habe. Am meisten ärgert es mich, dass er das feministische Weltbild übernimmt und die "traditionelle Männerrolle" dagegensetzt, dabei ersteres als Erstrebenswert ansieht nicht leisten, nicht erfolgreich nicht hart sein (erster Absatz im Interview) und letzteres zum Problem macht. (leisten, erfolgreich sein, hart sein...). Damit arbeitet man dem Genderismus nur zu und leistet der Männerbewegung einen Bärendienst.
Die kritiklose Übernahme des feministsichen Weltbilds als Maßstab für Männer ist auch Thema einer Diskussion, die Dr. habil. Heike Diefenbach und ich mit Prof. Wolfgang Tischner führen. Wer will, kann sich gerne einschalten:
Hollstein: Männer an Selbstmorden selbst schuld
DvB, Friday, 02.12.2011, 18:16 (vor 5137 Tagen) @ Kurti
Der Soziologe Walter Hollstein sagt, unser tradiertes Rollenbild sei
schuld daran, dass sich so erschreckend viele Buben und Männer das Leben
nehmen: Sie töten sich lieber, als Schwäche zu zeigen.
Na so ein Schlaumeier.
Lewer duad üs Slav!
Aber wo sind die guten Männer denn geblieben? Solche gibt es doch bloß noch in homöopathischer Dosis.
Hier wird ausnahmsweise mal ein kleines bisschen eine außen liegende
Schuld angesprochen. Aber bloß nicht so sehr.
Wieso "ausnahmsweise"? Das ist doch notorisch, daß die Genderisten die "Geschlechterrolle" als etwas Unnatürliches, zwangsweise von außen Übergestülptes behaupten. Nach dem Motto, wer nur lange genug in sich hineinhorcht, wird schon irgendwann erkennen, was er in Wahrheit doch für eine jämmerliche Made ist. Bei etlichen scheint das ja durchaus zu klappen.
Ja. Männer sind viel einsamer als Frauen, vor allem innerlich.
Das mag ja damit zusammenhängen, daß Männer viel seltener innenliegende Geschlechtsorgane haben... :o
Ansonsten: Wer kein Innenleben hat, kann dort natürlich auch nicht alleine sein.
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![[image]](Info/Img/hans-blueher-1916.gif)
Hollstein: Männer an Selbstmorden selbst schuld
Guildo, Friday, 02.12.2011, 20:24 (vor 5136 Tagen) @ Kurti
Schuld sind die, die den Männern immerfort einzureden versuchen, sie ganz alleine wären an ihrem Unglück schuld.
Dieses ominöse "Männerbild" spiegelt doch nur die Wünsche verantwortungsscheuer und lebensunfähiger Weiber dar, die den Mann nur als perfekt funktionierendes Nutztier sehen. Ist das Vieh krank, gehts halt zum Metzger - oder mit dem Strick auf den Dachboden.
Gruß - Guildo
--
Most places where we all come from we can have a date, pay over $100 and not even get a goodnight kiss from some broad-ass feminazi who thinks her shit doesn't stink.
(unbekannter Fan von Angeles City)
Versagen privat - Erfolg Allgemeingut
Kurti, Wien, Saturday, 03.12.2011, 12:12 (vor 5136 Tagen) @ Guildo
Schuld sind die, die den Männern immerfort einzureden versuchen, sie ganz
alleine wären an ihrem Unglück schuld.
Und umgekehrt habe ich auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass, wenn einem etwas gut geklappt hat, jeder dahergelaufene Volltrottel und Penner der Meinung ist, zu diesem Erfolg besonders viel mit beigetragen zu haben.
Geschichten könnte ich über dieses Phänomen erzählen ...
Gruß, Kurti
dass kommt mir bekannt vor...
Guildo, Sunday, 04.12.2011, 21:11 (vor 5134 Tagen) @ Kurti
Und umgekehrt habe ich auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass, wenn
einem etwas gut geklappt hat, jeder dahergelaufene Volltrottel und Penner
der Meinung ist, zu diesem Erfolg besonders viel mit beigetragen zu haben.
Geschichten könnte ich über dieses Phänomen erzählen ...
Leider wahr! Wir sind mehr von äußeren Umständen abhängig, als wir uns selbst eingestehen wollen.
Gruß - Guildo
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Most places where we all come from we can have a date, pay over $100 and not even get a goodnight kiss from some broad-ass feminazi who thinks her shit doesn't stink.
(unbekannter Fan von Angeles City)
Merkwürdiger Hollstein
Zischko, Saturday, 03.12.2011, 12:18 (vor 5136 Tagen) @ Kurti
Der Soziologe Walter Hollstein sagt, unser tradiertes Rollenbild sei
schuld daran, dass sich so erschreckend viele Buben und Männer das Leben
nehmen: Sie töten sich lieber, als Schwäche zu zeigen.
Was mich bei diesem Interview wundert, ist der Widerspruch, in dem es zu anderen Äusserungen Hollsteins aus der letzten Zeit steht. Vor nicht allzu langer Zeit hat Hollstein noch die Entwertung des "Männlichen" bei gleichzeitiger "Prämierung" von Weiblichkeit in dieser Gesellschaft beklagt und seine Interviews in der FAZ oder auch in anderen Zeitungen hörten sich fast schon maskulistisch an. Es klang durchaus die Forderung an, Männer sollten sich gegen ihre Herabwürdigung zur Wehr setzen und die Politik solle dies unterstützen. In diesem Interview im Tagesanzeiger nun wieder die völlig andere Linie - Männer, die entwertet werden, sollen sich nicht dagegegen wehren, sondern lernen, sich damit abzufinden. Eine ziemlich ärgerliche Sichtweise, die nur weitere Entwertungen erleichtert.
Mir fiel schon früher auf, dass Hollstein sich mal so und mal völlig gegensätzlich äußert. Wie sehr Ihr das ?
Merkwürdiger Hollstein
Kurti, Wien, Saturday, 03.12.2011, 16:02 (vor 5136 Tagen) @ Zischko
Mir fiel schon früher auf, dass Hollstein sich mal so und mal völlig
gegensätzlich äußert. Wie sehr Ihr das?
Genau diese Widersprüche, die du da ansprichst, sind mir bei ihm früher auch schon aufgefallen. Und das hat auch einen Grund. Hollstein ist jemand, der ein feines Gespür dafür hat, bei welcher Gelegenheit er sein Mäntelchen in welchen Wind hängen muss. Seien wir ehrlich: Männerforschung, wenn sie aus profeministischer Sichtweise erfolgt (und dem Lager ist Hollstein eindeutig zuzurechnen), ist doch im Grunde eine reine Exotenwissenschaft ohne jeden volkswirtschaftlichen Wert. Und so tut er natürlich alles, um für seine Hirnwichserei mediale Aufmerksamkeit und in der Folge auch Fördergelder zu erhalten.
Eine simple Form von Prostitution.
Gruß, Kurti