Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Links, rechts. Verbrechen

bberlin @, Wednesday, 16.11.2011, 18:18 (vor 5153 Tagen)

Ich möchte eine Überlegung teilen, die mir kam, als ich auf ein Zitat von Eugen Richter stieß. Wer ist das nun wieder? Er hat 1891 ein Buch geschrieben mit „Zukunftsbildern frei nach Bebel“, in dem er eine zunehmende Bespitzelung und sogar einen notwendigen Mauerbau vorhergesagt hat, wenn sich die Sozialdemokratie so weiterentwickelt, wie es sich abzeichnet. Man kann das gut als eine Vorausschau auf die DDR lesen, auch wenn es nicht genau passt, da der Mauerbau noch andere Gründe hatte. Darauf wollte ich aber nicht hinaus.

Er sagt - sinngemäß - , dass sich für die Zukunft zwei ernste Bedrohungen abzeichnen: der Sozialismus und der Antisemitismus. Er sieht also nicht nur die Mauer voraus, auch das KZ. In seinen Augen ist jedoch der Antisemitismus schlimmer, böser. Denn er richtet sich nicht gegen das Eigentum an Produktionsmitteln, sondern „gegen den Menschen“. Gegen Menschen in der Nachbarschaft, in der Familie.

Gerne diskutieren wir in Begriffen von links und rechts. So kann man leicht im Kreis laufen und sich beispielsweise fragen, ob nicht der Nationalsozialismus, der schließlich auch „Sozialismus“ heißt - wie auch die NSDAP eine „Arbeiterpartei“ war - so etwas wie das schwarze Schaf unter den sozialistischen Versuchen war – in diesem Fall das braune Schaf. Hitler und Stalin stehen sich einerseits feindlich gegenüber, entsprechen sich aber auch in gewisser Weise. Denken wir an den Historikerstreit (Ernst Nolte, Jürgen Habermas), der sogar in dem Film ‚Hotel Lux’ in einer kleinen Anspielung aufblitzt, wenn sich da die Kabarettisten, die Hitler und Stalin darstellen, darüber streiten, wer anfängt.

Wenn man in der politischen Begriffswelt von links und rechts steckenbleibt, entgeht einem die zweite - die schlimmere - Bedrohung, die Eugen Richter meinte. Der zweite Weltkrieg war nicht nur Stalingrad, er war auch Auschwitz. Es war nicht nur ein Krieg des linken gegen das rechte Lager, es war auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das tiefe Einschnitte im Volk hinterlassen hat.

Warum dieser Rundschlag? Weil ich die Kurve zum Feminismus kriegen will. Den sieht man nämlich auch immer da gerne in ein Stadion einlaufen, wo linke und rechte Kräfte gegeneinander antreten. Der Feminismus ist links, der Antifeminismus rechts. Links ist gut, rechts ist schlecht. So kennen wir das.

Es spricht viel dafür, den Feminismus links in die Ecke zu stellen und da nach Wurzeln zu suchen. Er hat aber auch rechte Inhalte, Symbole und Traditionen. Der Feminismus ist einfach alles, er ist Frau Dr. Jeckyll und Mrs. Hyde gleichzeitig, the worst of both worlds. Die Gegner des Feminismus kommen schließlich auch von überall her. Aber bleiben wir nicht im Flur stehen, gehen wir in das große Zimmer, wo es ernst wird; denn der Links-rechts-Streit verkennt auch hier die Hauptsache: das Verbrechen des Feminismus, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie der Antisemitismus ist auch der Feminismus gegen Menschen. Gegen Unschuldige.

Alle, deren Welt bei Wikipedia aufhört, verstehen den Feminismus als etwas, das „für“ etwas ist: für gerechte Teilhabe, für Frauenförderung ... kurz: für das Gute. Das sagen sie alle. Dennoch ist es erstaunlich, mit wie wenig Make-up der Feminismus auskommt. Die verstellen sich kaum. Und nicht geschickt. Sie sprechen offen, von der Vernichtung der Männer. Verstehen kann man den Feminismus, wenn man erkennt, „gegen“ was er ist.

Da kommt einiges zusammen: Demokratie, Meinungsfreiheit (Freiheit im allgemeinen), Wirtschaftswachstum, Technik, Fortschritt, diese ganze Kultur des weißen Mannes mit all seinen Errungenschaften ... Im Kern ist der Feminismus gegen Männer und Kinder. Zugleich. Das erkennt man am ersten Gebot des Feminismus: dem Nein zur Penetration. Das geht einerseits gegen Männer und ihren Wunsch, die Art zu erhalten und die Menschheit fortzusetzen, das geht auch gegen die Fortsetzung des Lebens – und gegen Kinder. Auch das ist deutlich genug. Oft genug finden wir in den Schriften von Feministen die Darstellung von Ekel - vor dem Mann und dem Kind.

Es ist nicht nur ein Geschlechterkrieg, es ist auch ein Generationenkrieg. Es bleibt nicht bei einer Diagnose, und dann gibt es ein Rezept – der Nächste, bitte! Wie sagt der Arzt so schalkhaft: Man kann Flöhe und Läuse gleichzeitig haben, Pest und Cholera. Feindlichkeit gegen Männer und gegen Kinder gibt es heute im Set – two in one.

Der Feminismus hat Kindesmissbrauch ganz neuer Art geschaffen. Ein ganz neues Kinderelend ist entstanden unter denen, die nicht abgetrieben oder verhütet wurden. Erst müssen sie unter den Scheidungsfolgen leiden und dann sollen sie Minderheit eine Mehrheit von Alten und Kranken auf ihren schwachen Schultern tragen.

So viel erstmal. Kleine Pause – und schöne Grüße.

Links, rechts. Verbrechen

MC Henrich ⌂, Thursday, 17.11.2011, 01:06 (vor 5153 Tagen) @ bberlin

Ja, ein vorausschauender Mensch, der Eugen Richter.

Es war nicht nur ein Krieg des linken gegen das rechte Lager, es war auch
ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das tiefe Einschnitte im Volk hinterlassen hat.

Auch richtig.

Verstehen kann man den Feminismus, wenn man erkennt, „gegen“ was er ist.

Wie wahr.
Gegen das Leben - am liebsten würden sie jedes Kind abtreiben, damit die Menschheit ausstirbt.
Gegen die Wahrheit - weil sie sie nicht ertragen, und nicht den Mut haben, ihr ins Gesicht zu sehen, und zuzugeben, dass sie unrecht hatten.
Gegen die Gerechtigkeit - weil sie dann die Rechnung bekämen.

--
Feminismus ist Beschissmus!
Maskulismus oder Schluss!
Schreibt mit auf WikiMANNia!

Lesenswert: Links, rechts. Verbrechen

Narrowitsch, Berlin, Saturday, 19.11.2011, 11:50 (vor 5150 Tagen) @ bberlin

Ich möchte eine Überlegung teilen, die mir kam, als ich auf ein Zitat von
Eugen Richter stieß. Wer ist das nun wieder? Er hat 1891 ein Buch
geschrieben mit „Zukunftsbildern frei nach Bebel“, in dem er eine
zunehmende Bespitzelung und sogar einen notwendigen Mauerbau vorhergesagt
hat, wenn sich die Sozialdemokratie so weiterentwickelt, wie es sich
abzeichnet.

Obwohl nicht gänzlich unbelesen, erschreckt es mich immer wieder, wie wenig ich über Parlamentarismus und seine Protagonisten im 2. Kaiserreich weiß. Das mag zwei Ursachen haben: 1. bin ich in der DDR aufgewachsen, dort achteten die von der SED berufenen Wahrheitswächter darauf, dass das sozialistische Volk nicht auf dumme Gedanken käme, was im Falle Richters nicht ausgeschlossen war. Dennoch: wer sich etwas intensiver mit den ME-Werken und der Zeit ihrer Entstehung auseinandersetzte traf auch in der DDR auf Max Stirner, auf Bauer, selbst auf Bakunin und den Antisemitismus des Rabbi-Enkels Marx. War er willens, ein wenig weiter zu denken, als es die Hüter des sozialistischen Geschichtsverständnis beabsichtigten, rieb er sich die Augen und staunte, was im preußischen Junkerstaat alles möglich war. Richters Werke hätten da gerade noch gefehlt.
2. Musste ich nach der sogenannten Wende schnell lernen, wie wenig auch das wiedervereinten Deutschland Bildung möglichst umfassend, wenigstens aber vielschichtig wünscht, sondern ganz bestimmte Sichtweisen auf alles Gewordene bevorzugt.. Da geraten eher drittklassige Denkerinnen in den Fokus bildungspolitischer Aufmerksamkeit, als manch ein erstklassiger Mann. Vermutlich zählt Eugen Richter, in all seiner von mir vermuteten Widersprüchlichkeit zu den Erstklassigen, der aus guten Gründen im Vergessen belassen werden. Allein deshalb: Zeit sich mit ihm zu befassen.

Er sagt - sinngemäß - , dass sich für die Zukunft zwei ernste
Bedrohungen abzeichnen: der Sozialismus und der Antisemitismus. Er sieht
also nicht nur die Mauer voraus, auch das KZ.

Vielleicht ein wenig zu weit hergeholt? Aber das ist unwesentlich. Mich beeindrucken Hinweise darauf, dass bereits an der Wiege "neuer, zukunftsweisender" Ideen offenbar kluge Leute standen, die vor den Zwangsläufigkeiten jener angestrebten Entwicklungen warnten, die so neu waren, so zukunftsweisend und die dann folgerichtig unter anti-liberalen Weltanschauungen ihren inhumanen Lauf nahmen. Ob eventuell, vielleicht, unter Umständen, der erklärte und praktizierte Antiliberalismus feministischer Akteure mit ähnlicher Zwangsläufigkeit in humane Katastrophen führen könnte, ist den bedingungslosen Apologeten keine Überlegung wert.

Gerne diskutieren wir in Begriffen von links und rechts.

...

Wenn man in der politischen Begriffswelt von links und rechts
steckenbleibt, entgeht einem die zweite - die schlimmere - Bedrohung,

treffend analysiert!

... war auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das tiefe
Einschnitte im Volk hinterlassen hat.

in allen Völkern der sogenannten westlichen Welt.

Warum dieser Rundschlag? Weil ich die Kurve zum Feminismus kriegen will.

Bedauerlich, nicht wahr? Ich meine nach kurven suchen zu müssen. Das wäre überflüssig, wenn Historiker, Polit- und andere Sozialwissenschaftler, namentlich Männerforscher, ihrem Beruf aus Berufung nachgingen und sich zu Überlegungen entschlössen, die nach Erklärungen für den Zusammenhang zwischen Krieg, Nachkriegszeit und das Anrollen der zweiten Welle Feminismus - besonders in USA, Frankreich, Italien Großbritannien und Deutschland - suchten. Und zwar jenseits der Vorgaben 68er Vordenker und ohne Scheu vor dem Gedanken an eine spezielle Kriegsspätfolge,nämlich an eine Art gesellschaftlicher Syphilis, die seit etlichen Jahrzehnten die Gesellschaften der westlichen Welt quält, ohne sie als Seuche wahrzunehmen.

kommen schließlich auch von überall her. Aber bleiben wir nicht im Flur
stehen, gehen wir in das große Zimmer, wo es ernst wird; denn der
Links-rechts-Streit verkennt auch hier die Hauptsache: das Verbrechen des
Feminismus, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie der Antisemitismus
ist auch der Feminismus gegen Menschen. Gegen Unschuldige.

So sieht es aus!

Alle, deren Welt bei Wikipedia aufhört, verstehen den Feminismus als
etwas, das „für“ etwas ist: für gerechte Teilhabe, für
Frauenförderung ... kurz: für das Gute. Das sagen sie alle.

Und erweisen sich als unfähig, aus Geschichte zu lernen. "Mit uns zieht die neue Zeit" sangen und singen die Roten und von der "Fahne ist die neue Zeit" sang die HJ. Es ist hohe Zeit "neue Zeiten" mit Skepsis zu begegnen.

Dennoch ist
es erstaunlich, mit wie wenig Make-up der Feminismus auskommt. Die
verstellen sich kaum. Und nicht geschickt. Sie sprechen offen, von der
Vernichtung der Männer.

In dieser Brutalität,also im Sinne physischer Ausrottung, sprechen oder sprachen es nur die extremsten Extremistinnen aus. Erstaunlich lediglich, dass der öffentlichen Diskurs heute zwar die Begriffe Rechts-und Linksextremismus in verabscheuenswerter Konnotation kennt, aber so etwas wie extremen Feminismus, ähnlich konnotiert, nicht.
Dass die weichere Variante, die "nur" Männlichkeit ausrotten will, kaum jemand der Meinungsführer in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert, müsste denkende Intellektuelle erschrecken. Aber nichts dergleichen. Die Heilsversprechen der neuen, der feministischen Zeit lassen abermals erblinden.
Hätte die Welt aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts gelernt, wüsste sie, wie wohlfeil die Empörung über Vergangenes zu haben ist und wie selten es gelingt, den mächtigen , den geschickten Demogen der Gegenwart das Handwerk zu legen. Und zwar aus den einfachen Gründen Denkfaulheit und Abwesenheit von Empathie. Dabei ist das gar nicht so schwer, wie Du richtig schreibst:

Der Feminismus hat Kindesmissbrauch ganz neuer Art geschaffen. Ein ganz
neues Kinderelend ist entstanden unter denen, die nicht abgetrieben oder
verhütet wurden. Erst müssen sie unter den Scheidungsfolgen leiden und

dann wird ihnen eingetrichtert wie fortschrittlich, wie normal, wie wünschenswert es ist, die Freiheit zu genießen sein Leben nach den Vorgaben aus Parteizentralen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zu richten und wie überflüssig die Achtung für und das Urvertrauen zu Mutter und Vater.

Das Volk lernt nicht aus Geschichte. Gleichgültig wie viel Borcherts mahnen.
Und am Ende will es keiner gewesen sein.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

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