Links, rechts. Verbrechen
Ich möchte eine Überlegung teilen, die mir kam, als ich auf ein Zitat von Eugen Richter stieß. Wer ist das nun wieder? Er hat 1891 ein Buch geschrieben mit „Zukunftsbildern frei nach Bebel“, in dem er eine zunehmende Bespitzelung und sogar einen notwendigen Mauerbau vorhergesagt hat, wenn sich die Sozialdemokratie so weiterentwickelt, wie es sich abzeichnet. Man kann das gut als eine Vorausschau auf die DDR lesen, auch wenn es nicht genau passt, da der Mauerbau noch andere Gründe hatte. Darauf wollte ich aber nicht hinaus.
Er sagt - sinngemäß - , dass sich für die Zukunft zwei ernste Bedrohungen abzeichnen: der Sozialismus und der Antisemitismus. Er sieht also nicht nur die Mauer voraus, auch das KZ. In seinen Augen ist jedoch der Antisemitismus schlimmer, böser. Denn er richtet sich nicht gegen das Eigentum an Produktionsmitteln, sondern „gegen den Menschen“. Gegen Menschen in der Nachbarschaft, in der Familie.
Gerne diskutieren wir in Begriffen von links und rechts. So kann man leicht im Kreis laufen und sich beispielsweise fragen, ob nicht der Nationalsozialismus, der schließlich auch „Sozialismus“ heißt - wie auch die NSDAP eine „Arbeiterpartei“ war - so etwas wie das schwarze Schaf unter den sozialistischen Versuchen war – in diesem Fall das braune Schaf. Hitler und Stalin stehen sich einerseits feindlich gegenüber, entsprechen sich aber auch in gewisser Weise. Denken wir an den Historikerstreit (Ernst Nolte, Jürgen Habermas), der sogar in dem Film ‚Hotel Lux’ in einer kleinen Anspielung aufblitzt, wenn sich da die Kabarettisten, die Hitler und Stalin darstellen, darüber streiten, wer anfängt.
Wenn man in der politischen Begriffswelt von links und rechts steckenbleibt, entgeht einem die zweite - die schlimmere - Bedrohung, die Eugen Richter meinte. Der zweite Weltkrieg war nicht nur Stalingrad, er war auch Auschwitz. Es war nicht nur ein Krieg des linken gegen das rechte Lager, es war auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das tiefe Einschnitte im Volk hinterlassen hat.
Warum dieser Rundschlag? Weil ich die Kurve zum Feminismus kriegen will. Den sieht man nämlich auch immer da gerne in ein Stadion einlaufen, wo linke und rechte Kräfte gegeneinander antreten. Der Feminismus ist links, der Antifeminismus rechts. Links ist gut, rechts ist schlecht. So kennen wir das.
Es spricht viel dafür, den Feminismus links in die Ecke zu stellen und da nach Wurzeln zu suchen. Er hat aber auch rechte Inhalte, Symbole und Traditionen. Der Feminismus ist einfach alles, er ist Frau Dr. Jeckyll und Mrs. Hyde gleichzeitig, the worst of both worlds. Die Gegner des Feminismus kommen schließlich auch von überall her. Aber bleiben wir nicht im Flur stehen, gehen wir in das große Zimmer, wo es ernst wird; denn der Links-rechts-Streit verkennt auch hier die Hauptsache: das Verbrechen des Feminismus, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie der Antisemitismus ist auch der Feminismus gegen Menschen. Gegen Unschuldige.
Alle, deren Welt bei Wikipedia aufhört, verstehen den Feminismus als etwas, das „für“ etwas ist: für gerechte Teilhabe, für Frauenförderung ... kurz: für das Gute. Das sagen sie alle. Dennoch ist es erstaunlich, mit wie wenig Make-up der Feminismus auskommt. Die verstellen sich kaum. Und nicht geschickt. Sie sprechen offen, von der Vernichtung der Männer. Verstehen kann man den Feminismus, wenn man erkennt, „gegen“ was er ist.
Da kommt einiges zusammen: Demokratie, Meinungsfreiheit (Freiheit im allgemeinen), Wirtschaftswachstum, Technik, Fortschritt, diese ganze Kultur des weißen Mannes mit all seinen Errungenschaften ... Im Kern ist der Feminismus gegen Männer und Kinder. Zugleich. Das erkennt man am ersten Gebot des Feminismus: dem Nein zur Penetration. Das geht einerseits gegen Männer und ihren Wunsch, die Art zu erhalten und die Menschheit fortzusetzen, das geht auch gegen die Fortsetzung des Lebens – und gegen Kinder. Auch das ist deutlich genug. Oft genug finden wir in den Schriften von Feministen die Darstellung von Ekel - vor dem Mann und dem Kind.
Es ist nicht nur ein Geschlechterkrieg, es ist auch ein Generationenkrieg. Es bleibt nicht bei einer Diagnose, und dann gibt es ein Rezept – der Nächste, bitte! Wie sagt der Arzt so schalkhaft: Man kann Flöhe und Läuse gleichzeitig haben, Pest und Cholera. Feindlichkeit gegen Männer und gegen Kinder gibt es heute im Set – two in one.
Der Feminismus hat Kindesmissbrauch ganz neuer Art geschaffen. Ein ganz neues Kinderelend ist entstanden unter denen, die nicht abgetrieben oder verhütet wurden. Erst müssen sie unter den Scheidungsfolgen leiden und dann sollen sie Minderheit eine Mehrheit von Alten und Kranken auf ihren schwachen Schultern tragen.
So viel erstmal. Kleine Pause – und schöne Grüße.
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