Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen
Dem Buchprojekt DFuiZ wurde folgender Beitrag zugesandt. Wir stellen ihn hier zur Diskussion:
Alle Institutionen unterliegen im Laufe der Geschichte einem Wandel durch Veränderungen der Rahmenbedingungen. Die Familie macht da keine Ausnahme.
Zu Zeiten als die Menschen noch als Jäger und Sammler lebten oder schon in kleinbäuerlichen Gemeinschaften, war ein Verband wie die Familie lebenswichtig, wie auch heute noch bei Völkern mit geringem Zivilisationsgrad.
Familie, in späteren Jahrhunderten, begann mit der Eheschliessung. Noch vor 200 Jahren war für die meisten Menschen in Deutschland ein Single-Dasein im praktischen Leben nicht darstellbar. Männer konnten nicht neben dem Beruf noch die Hausarbeit verrichten, weder von der Zeit noch den Kenntnissen her. Frauen konnten aus anderen Gründen kaum allein leben, da es für sie wenige Möglichkeiten gab, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nur wenn sie aus betuchten Familien stammten und von eigenem Einkommen lebten, konnten sie einer Eheschliessung entgehen. Das galt auch für Männer, die sich Personal leisten konnten. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es für Männer wie Frauen, die aus irgendwelchen Gründen keinen Partner gefunden hatten, die letzte Chance ins Kloster zu gehen, wo sie nach ihren Fähigkeiten arbeiten mussten, aber für ihr leibliches Wohl gesorgt war.
Mit dem Industriezeitalter änderte sich diese Welt radikal. Menschen mussten in entfernte Städte zur Arbeit umziehen; der klassische Familienverbund zerbrach. Grossfamilien, die aus eigener finanzieller Kraft die Ausbildung der Söhne, die Aussteuer für die Töchter und die Versorgung der älteren Generation leisten konnten, gab es praktisch nur noch im Grossbürgertum.
Der Staat erkannte diese veränderten Rahmenbedingungen und schuf die Sozialversicherung, die auch den einfachen Arbeitnehmern Schutz bei Krankheit und ein Auskommen im Alter ermöglichte. Dies war ein konsequentes Erfordernis um den neuen Lebensbedingungen des Industriezeitalters Rechnung zu tragen.
Familie, manifestiert durch die Eheschliessung, blieb bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts die vorherrschende Form der Partnerschaft. Für die Katholische Kirche ist die Ehe sakrosankt und unauflöslich. Die Kirche verlangt von den Partnern, sich aufeinander einzustellen und niemals auseinander zu gehen. Das ist eine Sichtweise, die Paare davon abhält sich beim ersten Streit über Lappalien zu trennen. Aber die Kirche stellt hier die Institution Ehe über die Freiheit des Menschen und daher sollte dieses Dogma für Liberale keine Option sein.
Ehe und Familie wurden nicht nur von der Kirche, sondern auch vom Staat und den Unternehmern sehr gestützt. Verheiratete mit Familie rebellieren nicht so leicht gegen den Staat oder streiken gegen Ausbeutung, da sie Rücksicht auf das Wohl von Frau und Kindern nehmen müssen. So war die Familie ein ideales Instrument, die Menschen zu disziplinieren.
Was hat sich nun geändert, dass zum Beginn des 21. Jahrhunderts immer mehr Menschen erkennen, es geht auch ohne Trauschein und Familie? Da immer mehr Frauen eine gute Berufsausbildung durchlaufen, trat der Versorgungsfaktor durch Heirat schon seit den frühen 60'er Jahren zurück. Die 68'er Revolution machte Schluss mit antiquierten gesellschaftlichen Normen. Der "Jungfrauenkult", das heisst die Frau sollte vor der Ehe keine sexuellen Erfahrungen haben, löst heute nur noch ein müdes Lächeln aus. Seit den 60'er Jahren gibt es mit der "Pille" ein sicheres Mittel der Empfängnisverhütung, sodass Kinder in die Wahl der Frau gestellt sind. Auch ohne die Emanzipationsbewegung gewannen Frauen an Selbstbewusstsein, heirateten nicht mehr aus gesellschaftlichen Gründen. Männer wie Frauen wurden sich der Persönlichen Freiheit bewusst, ihr Leben selbst zu gestalten, immer mehr auch ohne das Eherecht, das sowieso ein sehr spezielles Recht darstellt und mit vielen Grundsätzen des im BGB kodifizierten Privatrechts nicht vereinbar ist.
Statt sich dem Ehe- und Familienrecht zu unterwerfen, geht der Trend zur Eigenverantwortung beider Partner in einer "eheähnlichen Gemeinschaft". Im Privatrecht gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit und so gestalten diese Paare ihr Leben nach eigenen Vereinbarungen. Dabei kann als juristische Leitlinie, wenn es z.B. zu gemeinsamen Anschaffungen kommt, die BGB-Gesellschaft nach § 705ff BGB dienen. Eigenverantwortung und Vertragsfreiheit sind Grundideale des Liberalismus und so sollte diese Entwicklung eher begrüsst werden. Es wäre zu überlegen, ob der Gesetzgeber die für Homosexuelle geschaffene "Eingetragene Partnerschaft" für Heterosexuelle öffnen sollte um ihnen einen besseren Schutz im Sozial- wie Steuerrecht zu gewähren. In anderen Ländern gibt es eine solche Regelung.
Eine neue, aber nicht grundsätzlich andere Situation ergibt sich, wenn Paare sich für Kinder entscheiden. Dabei spielt es heute kaum noch eine Rolle, ob verheiratet oder nicht. Der Gesetzgeber hat im Unterhaltsrecht für das materielle Wohl der Kinder im Falle einer Trennung Sorge getragen. Bleibt die so viel beschworene Traumatisierung der Kinder durch Trennung der Eltern. Bleiben Vater und Mutter der Kinder wegen trotz Zerrüttung zusammen, so sind die Kinder dem ständigen Streit zwischen den Eltern ausgesetzt, was für die Entwicklung schädlicher sein dürfte als eine gütliche Trennung und Kontakte zu beiden Elternteilen. Nach dem Krieg wuchsen Millionen Kinder als Halbwaisen auf, da die Väter im Krieg gefallen waren. Von einer "traumatisierten Generation" ist aber nichts bekannt.
Kann man von einer "Zerstörung der Familie" sprechen? Nein, der klassische ehegestützte Verbund ist nur durch neue Lebensformen ergänzt worden. Allenfalls kann man eine "Schöpferischer Zerstörung" im Sinne Schumpeters erkennen. Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen. Wettbewerb ist doch ein zentrales Anliegen der Liberalen!
Der Anstieg der Singles hat auch keine negativen sozialen oder wirtschaftlichen Folgen gezeigt. In Hamburg gibt es mehrheitlich Ein-Personen-Haushalte, aber die Stadt boomt wirtschaftlich und die sozialen Spannungen halten sich im Rahmen.
Autor des vorstehenden Beitrags ist
Horst E. Böttcher
Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen
Dazu passt ja das, was ich gerade geschrieben habe:
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=206979
Gruß, Kurti
Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen
Der Anstieg der Singles hat auch keine negativen sozialen oder
wirtschaftlichen Folgen gezeigt. In Hamburg gibt es mehrheitlich
Ein-Personen-Haushalte, aber die Stadt boomt wirtschaftlich und die
sozialen Spannungen halten sich im Rahmen.
Den Rest lasse ich mal so stehen. Aber dieser Absatz ist schlicht und einfach dumm.
"keine negativen sozialen Folgen" - bezweifle ich. Die Vereinzelung tut den Menschen nicht gut (Stichwort Depression), der Zerfall der Ehen und die Vaterlosigkeit schadet den Kindern (unnötig), das Engagement in Vereinen nimmt ab, und ich vermute auch einen Zusammenhang mit Burnout usw. - wer nicht in die Zukunft schauen kann, mit der Gewissheit "ich werde in meinen Kindern weiterleben" bzw. "ich werde eines Tages eine große, glückliche Familie gründen", dem ist die Welt irgendwann wurscht. Wozu sich für irgendwas engagieren?
"keine negativen wirtschaftlichen Folgen" - bestenfalls noch nicht. Aber die Rechnung wird noch kommen, und zwar relativ bald. In der Vergangenheit war in Deutschland der Aufschwung auch möglich, weil es nach dem Krieg relativ wenige Alte gab (viele Männer waren im Krieg gefallen), und gleichzeitig auch die Zahl der Kinder abnahm. Das Geld, das andernfalls zur Versorgung vieler Menschen, die nicht arbeiten können, nötig gewesen wäre, konnte stattdessen in die Wirtschaft investiert werden. Der Fachbegriff lautet "demografische Dividende". In Zukunft werden wir das Gegenteil haben.
Hamburg und andere Single-Hochburgen boomen deswegen, weil viele Menschen aus der "Provinz" dorthin strömen. Kinder sind eine Investition in die Zukunft, heißt es - aber auf dem Land werden mehr Kinder pro Frau gezeugt als in den Städten. Das Land investiert, aber die Stadt profitiert davon.
--
Feminismus ist Beschissmus!
Maskulismus oder Schluss!
Schreibt mit auf WikiMANNia!
Das Land investiert, aber die Stadt profitiert davon
Der Anstieg der Singles hat auch keine negativen sozialen oder wirtschaftlichen Folgen gezeigt. In Hamburg gibt es mehrheitlich Ein-Personen-Haushalte, aber die Stadt boomt wirtschaftlich und die sozialen Spannungen halten sich im Rahmen.
Ich denke, der Autor nimmt falsche Schlussfolgerungen vor.
Wer nicht in Kinder investiert, spart natürlich und ihm bleibt mehr für den eigenen Konsum. Siehe Doppelverdiener (DINK = Double Income, No Kids)
Nicht boomt die Stadt, weil es mehrheitlich Ein-Personen-Haushalte, sondern die sozialen Spannungen halten sich im Rahmen, weil die Stadt boomt.
Das wird sich in dem Moment ändern, indem der Boom vorbei ist, weil dann die Stadt nicht mehr die Mittel haben wird, Alleinerziehende und andere Profiteure des Wohlfahrtssystems "bei der Stange zu halten", und die Familien werden den Zusammenbruch nicht auffangen können, weil sie bei "mehrheitlich Ein-Personen-Haushalten" quasi inexistent sind, beziehungsweise durch funktionsuntüchtig geworden sind.
Der Autor stellt gewagte und übertrieben optimistische Thesen auf.
--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org
Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen
gütliche Trennung und Kontakte zu beiden Elternteilen. Nach dem Krieg
wuchsen Millionen Kinder als Halbwaisen auf, da die Väter im Krieg
gefallen waren. Von einer "traumatisierten Generation" ist aber nichts
bekannt.
Klar, lieber reich und gesund als arm und krank.
Ausserdem kennt der Gute wohl Google nicht. Ich habe jedenfalss ca. Sekunden gebraucht...
http://www.v-r.de/de/Vaterlos/t/2000000047/
Zustimmung
Die negativen Folgen die kommen noch, ganz sicher, da haben wir eine Wellenlänge!
Ich sehe auch soziale Unruhen auf uns zukommen, nicht nur in D, sondern in ganz Europa. Single-Haushalte bedeuten auf jeden Fall weniger Kinder und damit kollabieren ganz sicher dies Sozialsysteme. Wenn der Raubkapitalismus vollends ausgebrochen ist und jeder sich selbst der Nächste ist, dann geht hier echt die Post ab.
Hinweis
Deutschland hat schon viele Dikaturen überlebt, aber die feministische Diktatur wird zweifellos die Verheerendse werden. Keine Ahnung, ob sich die deutsche Population jemals davon wieder erholen wird. Ich trage meinen Teil zum Kampf gegen dieses Feministinnen-Gekrätze bei, mehr kann man(n) nicht tun.
2. Mail: Es ist ein Unterschied zwischen "Zerstörung" und "aus der Mode kommen", wie es mit der Familie geschehen ist
Auf die Nachfrage, was der Einsender denn nun von DFuiZ erwartet, kam folgende eMail:
Sehr geehrter Herr ...,
vielen Dank für Ihre Mail! Nein, eine ausführliche Erwiderung erwarte ich keinesfalls. Ich hatte geglaubt, mit meinen Ausführungen zu Ihrem Buch beitragen zu können, aber wie ich verstehe, sind offenbar nur "linientreue" Artikel erwünscht!
Es ist ein Unterschied zwischen "Zerstörung" und "aus der Mode kommen", wie es mit der Familie geschehen ist. Sie beklagen, dass sich die Politik nicht für die Familie stark macht. Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Bürger auf eine bestimmte Lebensform hin einzustimmen. Die persönliche Freiheit, die den Liberalen sonst heilig ist, verbietet in diesem Falle eine Einmischung.
Mit freundlichen Grüssen
Horst E. Böttcher
Antwort: Was ist Freiheit?
Unsere Antwort auf vorstehende eMail:
Sehr geehrter Herr Böttcher,
das Buchprojekt ist kein Sammelsurium von Artikeln, sondern eher ein enzyklopädieähnliches Nachschlagewerk.
Der Informationsgehalt Ihres Artikels ist dürftig und spiegelt letztlich nur ein oberflächliches Verständnis von Ehe und Familie wider.
Die Tatsache, dass Ehe und Familie etwas mit Verwandschaft zu tun hat, ist Ihnen offensichtlich noch nicht aufgefallen. Ehe und Familie basieren auf Verwandtschaft, (gleichgeschlechtliche) Partnerschaften auf (gleichgeschlechtliche) sexuelle Neigung. Das ist etwas völlig Unterschiedliches und steht in keinem direkten (Markt)Wettbewerb zueinander.
Auch herrscht bei Ihrem so bejubelten "Markt der Möglichkeiten" ein seltsamer "Wettbewerb" zu herrschen. Die neuen Lebensformen Alleinerziehende kann nur durch massive Subvention aus Mitteln überleben, die indirekt Familien aus den Taschen gezogen werden, und die DINKs genannten Doppelverdiener profitieren davon, dass sie die gesellschaftlich notwendige Reproduktionsarbeit in Familien outsourcen. Wettbewerbsverzerrung sagt man dazu.
Ansonsten haben Sie von Liberal genau soviel Ahnung wie Sie das Buchprojekt studiert haben.
[quote]Sie beklagen, dass sich die Politik nicht für die Familie stark macht.[/quote]
Sonst wäre Ihnen aufgefallen, dass wir beklagen, dass sich die Politik in die Famillie einmischt und wir fordern, dass der Staat das lassen soll.
[quote]Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Bürger auf eine bestimmte Lebensform hin einzustimmen.[/quote]
Aber genau das tut der Staat, wenn der Scheidung und Alleinerziehende fördert, Lobbyisten von Alleinerziehenden mit Bundesverdienstkreuzen ausstattet und die Homoflagge auf Berliner Rathäusern aufziehen lässt.
[quote]Die persönliche Freiheit, die den Liberalen sonst heilig ist, verbietet in diesem Falle eine Einmischung.[/quote]
Wir verbieten uns genau diese Einmischung des Staates in die privaten Belange der Bürger, welches der familiäre Bereich ist.
Von Subsidiarität und Gewaltenteilung haben Sie wohl noch nichts gehört. Sie können das aber unter den Schlagwörtern im Buchprojekt nachlesen.
Macht korrumpiert. Absolute Macht korrumpiert absolut.
Mit der Freiheit des vereinzelten Individuums ist es gegenüber dem allmächtigen Staat, der alle privaten Bereiche kontrolliert, ist es nicht weit her. Diese staatliche Kontrolle soll ja nun schon in der Kinderkrippe für Kinder ab ein Jahr beginnen.
Wenn diese Infrastruktur erstmal aufgebaut ist und die Familien zerschlagen, dann haben wir eine Gesellschaft, wie sie Huxley in "Schöne neue Welt" beschrieben hat.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!
[quote]Es ist ein Unterschied zwischen "Zerstörung" und "aus der Mode kommen", wie es mit der Familie geschehen ist.[/quote]
Das stimmt sogar, aber anders als Sie glauben machen wollen.
Das FamilienoberHAUPT ist nicht etwa "aus der Mode gekommen", sondern es wurde von den Herrschenden abgeschafft, um die Familien zu entHAUPTen, damit sie führungslos und handlungsunfähig werden.
Die Ehe ist nicht etwa "aus der Mode gekommen" in dem nicht mehr geheiratet wurde, sondern sie wurde von den Herrschenden 1976 mit der Familienrechtsreform in ein Konkubinat umgewandelt, dass grundlos und jederzeit aufgelöst werden kann.
Denen, welche die Ehe ablehnten, stand es frei nicht zu heiraten. Statt dessen wurde aber für die, welche an Ehe und Famlie festhalten wollten, die Grundlagen entzogen.
Sie betreiben mit dem, was Sie vorbringen nur Faktenabwehr, in dem Sie sich (gesellschaftliche und rechtliche) Wirklichkeit zurechtbiegen und die staatliche Zerschlagung privaten Freiraums (das ist Familie) als "Freiheit" zu verkaufen versuchen.
Mit freundlichen Grüßen,
Unterschrift
Die traurigen Zahlen des, auf den Rücken der Kinder ausgetragenen Geschlechterkrieges
Deutschland hat schon viele Dikaturen überlebt, aber die feministische
Diktatur wird zweifellos die Verheerendse werden. Keine Ahnung, ob sich die
deutsche Population jemals davon wieder erholen wird. Ich trage meinen Teil
zum Kampf gegen dieses Feministinnen-Gekrätze bei, mehr kann man(n) nicht
tun.
Hier einige Zahlen.
1250000 Kinder haben ihren Vater im II. Weltkrieg verloren haben. Das sind ca. 685/Tag.
AGENS hat ermittelt, dass heutzutage ca. 400 KInder/Tag durch Scheidungen vaterlos werden.
Man weiss, dass heutzutage die Zahl der Familienverfahren bei ca. 690000, das der Scheidungsverfahren bei ca. 200000 pro Jahr liegt.
Wenn man also auch die Trennungskinder berücksichtigt, die von ihrem Vater entfremdet werden, kommen wir bei 600 bis 800 Kinder pro Tag, vorsichtig geschätzt.
Es herrscht also seit mehr als 18 Jahren Krieg, Geschlechterkrieg: Die gesamte junge Generation hat das miterlebt und empfindet es als normal, wenn der Vater entfremdet wird, wenn die Anwälte und eine ganze Heerschar an Gutachter und sonstigen Professionen sich an den Getroffenen gesundstossen.
Die Familie ist zum Geschäftsmodell der Scheidungs- und Beratungsindustrie geworden.
Da aber die Medien in deren Hand sind, wird man dort kaum warnende Stimmen hören.
Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen" im Wettbewerb zu anderen Modellen
Alle Institutionen unterliegen im Laufe der Geschichte einem Wandel
durch Veränderungen der Rahmenbedingungen. Die Familie macht da keine
Ausnahme.
Gut beobachtet
? Nicht ganz! Denn die Ehe ist eine Institution, nicht aber die Familie. Die Familie kann auch ohne Ehe gegründet werden. Die Auffassung über eine Kernfamilie scheint dem Wandel der Geschichte nicht so stark ausgesetzt zu sein, wie die Institution Ehe. Man sollte also diese Begriffe nicht miteinander verwechseln.
Der Staat erkannte diese veränderten Rahmenbedingungen und schuf die
Sozialversicherung, die auch den einfachen Arbeitnehmern Schutz bei
Krankheit und ein Auskommen im Alter ermöglichte. Dies war ein
konsequentes Erfordernis um den neuen Lebensbedingungen des
Industriezeitalters Rechnung zu tragen.
Das waren sicherlich noch Zeiten, in denen die Politiker noch in der Lage waren, die Zeichen der Zeit zu erkennen und geeignete Massnahmen zu ergreifen, die über den hektischen Aktionismus eines erschreckten Hühnerhaufens hinausgingen.
Familie, manifestiert durch die Eheschliessung, blieb bis in die zweite
Hälfte des vorigen Jahrhunderts die vorherrschende Form der Partnerschaft.
Für die Katholische Kirche ist die Ehe sakrosankt und unauflöslich. Die
Kirche verlangt von den Partnern, sich aufeinander einzustellen und niemals
auseinander zu gehen. Das ist eine Sichtweise, die Paare davon abhält sich
beim ersten Streit über Lappalien zu trennen. Aber die Kirche stellt hier
die Institution Ehe über die Freiheit des Menschen und daher sollte dieses
Dogma für Liberale keine Option sein.
Der Verfasser verschweigt hier, dass die Sakrosanktheit der Institution Ehe ("Bis der Tod Euch scheidet") in einer Zeit entstand, in der die mittlere Lebenserwartung meines Wissens nach, nicht das 35. Lebensjahr überschritt. Die Politik setzte das im BGB 1:1 um: "Die Ehe wird auf Lebenszeit geschlossen.", §1353, Abs. 1, BGB.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Rahmenbedingungen für die Familie und Ehe sich grundlegend verändert hatten, aber ohne einer nennenswerten - und vor allem vernünftigen - Reaktion seitens der Politik, um auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen.
Bis heute ist die Ehe im BGB nicht als Bund zwischen Mann und Frau (das ist nur eine stillschweigende Voraussetzung) definiert. Die Familie ist ebenfalls nicht definiert.
Die Familie, als Einheit zwischen Eltern und Kinder wird in §1618a BGB angedeutet: "Eltern und Kinder sind einander Beistand und Rücksicht schuldig.".
Man hatte also die ganze Zeit Bauchschmerzen gegenüber "der Freiheit des Menschen". Die Freiheit des Einen endet da wo die Freiheit des Anderen eingeschränkt wird.
Wer die Freiheit der Eltern über das der Kinder stellt - Stichwort Selbstverwirklichung - verletzt die Freiheit der Kinder: Diese besteht in einer unbeschwerten Kindheit! DAS schulden erwachsene Eltern ihren Kinder. Daher hat die Freiheit der Erwachsenen hinter derjenigen der Kinder zu stehen. Die Kinder können nämlich nichts dafür, dass sie in dieser Welt gesetzt wurden.
Noch verwerflicher wird es, wenn die Kinder als Instrument im Kampf der Eltern dazu missbraucht werden, ihre eigene "Freiheit" zu sichern (z. B. durch Umgangsverweigerung).
Ehe und Familie wurden nicht nur von der Kirche, sondern auch vom Staat
und den Unternehmern sehr gestützt. Verheiratete mit Familie rebellieren
nicht so leicht gegen den Staat oder streiken gegen Ausbeutung, da sie
Rücksicht auf das Wohl von Frau und Kindern nehmen müssen. So war die
Familie ein ideales Instrument, die Menschen zu disziplinieren.
Na ja, wenn mann bedenkt, dass eine Hungersnot, die Väter auf die Strasse treibt um Brot für ihre Kinder zu organisieren, bin ich mir da nicht so sicher, dass die Disziplinierung durch die Familie im Vordergrund des politischen Kalküls stand.
Viel mehr hatte das Familienbild des Bürgertums als Ort der Kindererziehung, der Förderung deren Fähigkeiten durch Erziehung und Bildung, die technische Revolution der letzten Jahrhunderte geprägt. Es waren mehrheitlich die Kinder aus solchen Familien, die ihnen ausreichend Raum für die Entfaltung ihrer persönlichen Fähigkeiten bot, die allen Beteiligten aus Staat und Gesellschaft als erstrebenswert und schützenswert erschien, da alle davon profitierten. Es ist auch ein Selbstläufer, denn die Liebe zum eigenen Kind, lässt viele Entbehrungen leichter ertragen bzw. spornt einen an, sich noch mehr ins Zeug zu legen.
Was hat sich nun geändert, dass zum Beginn des 21. Jahrhunderts immer
mehr Menschen erkennen, es geht auch ohne Trauschein und Familie? Da immer
mehr Frauen eine gute Berufsausbildung durchlaufen, trat der
Versorgungsfaktor durch Heirat schon seit den frühen 60'er Jahren zurück.
Die 68'er Revolution machte Schluss mit antiquierten gesellschaftlichen
Normen. Der "Jungfrauenkult", das heisst die Frau sollte vor der Ehe keine
sexuellen Erfahrungen haben, löst heute nur noch ein müdes Lächeln aus......
Es bleibt meistens vollkommen unbeachtet: Die gut ausgebildeten Kinder aus dem bürgerlichen Ehemodell trugen entscheidend dazu bei, dass eine noch nie dagewesene - aus den bisherigen Erkenntnissen der Geschichtsschreibung - technische Entwicklung einsetzte: Immer mehr schwere, körperliche Arbeiten wurden durch Maschinen ersetzt.
Die Frauen, die aufgrund der früheren Arbeitsteilung Arbeiten im Haushalt verrichteten, haben dafür immer weniger Zeit aufbringen müssen: Sie waren also die ersten, die von einer Reduktion der Arbeitszeit profitieren durften, u. zw. sobald sie die neuen technischen Hilfsmittel einsetzten.
Im Gegensatz dazu, wurden in der männlichen Berufswelt die Arbeitszeiten viel langsamer reduziert. Die Folge: Die körperliche Arbeit wurde weniger, da Maschinen die Arbeiter ersetzten, deren Arbeitszeiten wurden aber nicht in der gleichen Größenordnung reduziert.
Viele der bisher die Versorgung der Familie absichernden Männer verloren ihren Job. Das Modell des väterlichen Familienernährers bekam Risse und somit auch das Versprechen "In guten wie in schlechten Zeiten": Wenn der "Ernährer" nicht mehr das brachte, was man von ihm erwartete, suchte man sich halt einen neuen.
Gleichzeitig konnten viele Frauen sich einer Berufsausbildung widmen. Der Druck auf den männlichen "Alleinernährer" ist durch die weibliche Konkurrenz gewachsen.
Nun will die Politik die Lebensarbeitszeit erhöhen, um die durch die Rente verursachten Transferzahlungen zu reduzieren. Damit wächst der Druck auf den männlichen Alleinernährer noch mehr, denn er bekommt auch noch die Konkurrenz der älteren Arbeitnehmer zu spüren.
Mit anderen Worten: Die Rahmenbedingungen haben sich gewaltig geändert.
Der Mann als Alleinernährer hat aufgrund der Rahmenbedingungen ausgedient.
Dabei hat man vergessen, das Familienrecht an diesen geänderten Rahmenbedingungen anzupassen: Denn dort herrscht ja noch immer das Modell des "männlichen Alleinernährers", siehe Stichwort "gesteigerte Erwerbsobliegenheit"!
Die Folge:
Ein junger Mann kann kaum noch vernünftig planen!
Er muss davon ausgehen, dass sein Arbeitsplatz jederzeit wegrationalisiert wird. Dadurch verliert er die Möglichkeit, seine potentielle Familie zu versorgen.
Er muss auch davon ausgehen, dass mit oder ohne Arbeitsplatzverlust, die Mutter seiner Kinder sich jederzeit umorientieren kann und er in der Versorgerposition bis ans Ende seines Lebens verhaftet bleibt (§1353 BGB), allerdings ohne die Entwicklung der Kinder entscheidend mitgestalten zu dürfen.
Die Politik will offensichtlich die geänderten Rahmenbedingungen nicht erkennen: Siehe die Tätigkeiten einer Frau von der Leyen, die sich nur um die Quotenfrauen, aber nicht um die Reduktion der Arbeitszeiten einsetzt.
Die Politik gibt vor, dass sie alles macht, um die demografische Katastrophe zu verhindern, vergisst aber dabei, dass sie die Familie nicht als Ganzes betrachtet: Die Politik hat den Vater vergessen, hat vergessen, dessen Vertrauen in seine und das seiner Kinder Zukunft mitzuberücksichtigen.
Solange wir eine Politik haben werden, die den Vätern die wirtschaftliche Grundlage nicht nur entzieht sondern schlicht und ergreifend zerstört, werden sich immer weniger Männer dazu bereit finden, Familien zu gründen.
.... Männer wie Frauen
wurden sich der Persönlichen Freiheit bewusst, ihr Leben selbst zu
gestalten, immer mehr auch ohne das Eherecht, das sowieso ein sehr
spezielles Recht darstellt und mit vielen Grundsätzen des im BGB
kodifizierten Privatrechts nicht vereinbar ist.
Ein Eherecht bedarf es sicherlich nicht, wenn die Familie, die Keimzelle der Gesellschaft geschützt wäre: "Eltern und Kinder sind einander Beistand und Rücksicht schuldig." (§1618a BGB).
Da müssen sich aber viele Politiker fragen, ob sie bei der Einführung des neuen FamFG gewusst haben, welcher Lobby sie hier aushelfen? "Ein Gesetz wie Weihnachten" titelte Heribert Prantl in der Süddeutschen sein Lobgesang auf die neuen Einkommensmöglichkeiten für die Scheidungsindustrie: Die Zahl der Verfahren stieg um 23% (2010 verglichen mit 2008)!
Kein Politiker scheint sich dessen bewusst zu sein, was Familie bedeutet: Der Ort, an dem die Kinder geschützt aufwachsen und gefördert werden sollen! Kein Politiker scheint zu wissen, dass dieser Schutz Vater, Mutter UND Kinder umfassen muss. Kein Politiker scheint zu wissen, dass dieser Schutz auch gegen eine überwuchernden Scheidungsindustrie gelten muss.
Statt sich dem Ehe- und Familienrecht zu unterwerfen, geht der Trend zur
Eigenverantwortung beider Partner in einer "eheähnlichen Gemeinschaft". Im
Privatrecht gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit und so gestalten diese
Paare ihr Leben nach eigenen Vereinbarungen.
Der Autor scheint ja nicht zu wissen, wie es im Familienrecht zugeht. Er spricht von der Dispositionsmaxime und vergisst, dass der Staat sich massiv in der Familie einmischt, d. h., dass die Offizialmaxime gilt: Die Vereinbarungen zwischen den Eltern gelten nichts mehr, wenn sich Gericht und JA einmischen. Selbst bei kinderlosen, nicht verheirateten Paare, mischt sich der Staat immer mehr ein, um seine eigene Transferleistungen zu reduzieren, oder um die Interessen der Anwaltslobby zu unterstützen (die Scheidung-light wurde nicht eingeführt, um die Gebühren der Anwälte zu erhalten).
Eine neue, aber nicht grundsätzlich andere Situation ergibt sich, wenn
Paare sich für Kinder entscheiden. Dabei spielt es heute kaum noch eine
Rolle, ob verheiratet oder nicht. Der Gesetzgeber hat im Unterhaltsrecht
für das materielle Wohl der Kinder im Falle einer Trennung Sorge getragen.
Bleibt die so viel beschworene Traumatisierung der Kinder durch Trennung
der Eltern. Bleiben Vater und Mutter der Kinder wegen trotz Zerrüttung
zusammen, so sind die Kinder dem ständigen Streit zwischen den Eltern
ausgesetzt, was für die Entwicklung schädlicher sein dürfte als eine
gütliche Trennung und Kontakte zu beiden Elternteilen. Nach dem Krieg
wuchsen Millionen Kinder als Halbwaisen auf, da die Väter im Krieg
gefallen waren. Von einer "traumatisierten Generation" ist aber nichts
bekannt.
Hier disqualifiziert sich m. M. nach der Autor vollends: Die Kommentare zu der Traumatisierung der Nachkriegsgeneration brauche ich nicht mehr zu wiederholen.
Er verleugnet aber das PAS-Phänomen und sieht nur die Sicherstellung des "materiellen Wohls" der Kinder!? Kinder, die nur "materiell wohlgestellt" werden, sind genauso gefühlsarm, wie Kinder die vor dem Fernseher "ruhiggestellt werden"!
Eine Gesellschaft die so etwas für gut befindet ist arm im Geiste.
Kann man von einer "Zerstörung der Familie" sprechen? Nein, der
klassische ehegestützte Verbund ist nur durch neue Lebensformen ergänzt
worden.
Man kann sicherlich Vogel-Strauss-Politik treiben, dann darf man sich aber nicht wundern, wenn man im Altersheim von einem Roboter das Allerwerteste gescheuert statt gepudert bekommt.
... Die klassische Ehe steht im "Markt der Lebensformen"
im Wettbewerb zu anderen Modellen. Wettbewerb ist doch ein zentrales
Anliegen der Liberalen!
Hier verwechselt man Ehe und weitere Lebensformen mit der Familie: Wenn man nämlich die Familie als Keimzelle der Gesellschaft, als geschützten Raum für die Entwicklung der Kinder definiert, dann bleibt wenig Raum für Interpretationen.
Nochmals, die Kinder können nichts dafür, dass sie in dieser Welt gesetzt wurden. Sie sollen aber immer die Gewähr haben, dass sie von liebenden, sich bewusst für Kinder entscheidende Eltern in die Welt gesetzt wurden. Die Selbstverwirklichung eines Elternteils (z. B. Ermakova) sollte kein Platz im Modell Familie haben: Daher sollte der Normalfall immer das gegenseitige Einverständnis BEIDER Eltern und deren aktive Beteiligung an der Erziehung des gemeinsamen Kindes beinhalten. Alles andere ist die Einschränkung der Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, u. zw. des Kindes. Das kann ja nicht im Sinne der Liberalen sein.
Wer die Selbstverwirklichung der Mutter über das ihrer Kinder stellt, verletzt die Freiheit der Kinder und Art 6, V, GG: "Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern."
Die "reproduktive Selbstbestimmung" der Frau verletzt eben Art 6, V, GG: Für die "gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung" brauchen nicht eheliche Kinder einen liebenden Vater! Diese Frauen, die Kinder in die Welt setzen, ohne den Vater des Kindes zu fragen, handeln zutiefst egoistisch (siehe Ermakova).
Der Anstieg der Singles hat auch keine negativen sozialen oder
wirtschaftlichen Folgen gezeigt. In Hamburg gibt es mehrheitlich
Ein-Personen-Haushalte, aber die Stadt boomt wirtschaftlich und die
sozialen Spannungen halten sich im Rahmen.
Hamburg ist keine Insel, die sich selbst versorgt! Hamburg bedient sich vielfältiger Ressourcen aus dem Umland und aus der ganzen Welt. Es wird so lange von den Vorteilen der Automatisierung - d. h. Wegfall der Arbeitsplätze - profitieren können, so lange die Arbeitslosen in Hamburg in andere Städte ausweichen können. Die aufgrund erhöhter Produktivität frei gewordenen Arbeitsplätze schlagen sich auch durch die niedrigere Geburtenrate nicht (sehr) negativ auf die soziale Lage in dieser Stadt aus.
Noch! Es ist eine Frage der Zeit, wann die Globalisierung soweit vorangeschritten ist, dass Hamburg kein lohnendes Pflaster für die Reichen dieser Welt sein wird: Dann werden die sozialen Spannungen sich genauso wie in GB oder Paris entladen. Hamburg hat bereits jetzt eine recht hohe Kriminalitätsrate, siehe deren Kriminalitätsstatistiken.
Alles in allem beschreibt dieser Artikel keineswegs den realen Zustand in der Familienpolitik. Die Reform 1977 hat uns glauben lassen wollen, dass sie zum Wohle der Kinder durchgeführt wurde.
Dabei hatte sie nichts anderes getan, als denjenigen, der bis zur Scheidung für das Auskommen der Familie sorgte, in einer lebenslangen Abhängigkeit zu manövrieren. Das neu eingeführte Zerrüttungsprinzip hat das Verantwortungsbewusstsein für die eigenen Kinder aus dem Gewissen vieler - soweit sie so etwas besaßen - gebannt.
Da die Scheidungsreform 1977 die Zahl der Prozesse rasant nach oben schnellen liess, weiss mann wer die Profiteure sind.
Die Medien haben aber diese Zustände nie in einer Weise angeprangert, die zu einer gesetzlichen Massnahme geführt hätte. In Italien sind die Medien in der Hand eines einzelnen Medienmoguls, in Deutschland fest in der Hand oder unter dem Einfluss einiger Lobbys, darunter dem feministischen Deutschen Juristinnenbund.
Da aus den Reihen der freien Medien kaum ein nennenswerter Angriff gegen die Mafia der Scheidungsindustrie zu hören war, konnten diese unbehelligt ihr Zerstörungswerk weiterführen und führen ihn auch heute weiter aus.
Solche "appeasement"-Artikel können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Familie als Schutzraum für Kinder schwer unter Beschuss gekommen ist. Früher hatte man Kinder als Alterssicherung in die Welt gesetzt und man betrachtete sie als privater Eigentum. Im Altertum soll es Zeiten gegeben haben, wo die Kinder weiterverkauft wurden. Ich hoffe, dass wir nicht wieder solchen Zeiten entgegensteuern.
Daher gehört - für mich wenigstens - die Vorschrift "Eltern und Kinder sind einander Beistand und Rücksicht schuldig" zusammen mit der Triade - leibliche - Vater, Mutter und Kinder als Definition der Familie, die es gegen allen "Wettbewerbsmodellen" zu verteidigen gibt.
Wenn sich die Liberalen aus der Familie raushalten wollen, dann sollen sie dies zunächst einmal dadurch unter Beweis stellen, dass sie das gemeinsame Sorgerecht leiblicher Eltern ab Geburt des Kindes in allen "Wettbewerbsmodellen" sicherstellen.
Wer den Familien die Eigenständigkeit in der Organisation ihres Lebens zugestehen möchte, soll ihnen dies während des Zusammenlebens erlauben.
Nach der Trennung - insoweit man weiterhin das Schuldprinzip nicht wieder einführen möchte - sollten die Liberalen das von ihnen so sehr geschätzte, im BGB kodifizierte Privatrecht zum Standard machen: Bei Trennung entfällt automatisch die gemeinsame Geschäftsgrundlage, jeder ist für sich selber zuständig.
Die gemeinsamen Kinder sollen auch zu gleichen Anteilen von jedem der beiden Eltern betreut werden. Damit entfällt Unterhalt jeglicher Art, bis auf das bei unverschuldeter Krankheit.
Das wird garantiert helfen, das Verantwortungsbewusstsein vieler Eltern erheblich zu steigern.
Darüber hinaus wird auch der Wettbewerb zwischen den verschiedenen "Lebensformen" abnehmen, da es sich weder für die Scheidungs- noch für die Beratungsindustrie lohnen würde, auf diesen "Markt" tätig zu werden und die verschiedenen "Lebensformen" zum häufigen Wechsel untereinander anzuregen.
Da z. Zt. auch die Diskussion um Mindestlohn läuft, sollten die Liberalen auch dafür sorgen, dass Eltern per Gesetz weniger arbeiten können, wenn sie dies wollen, solange sie zusammen leben. Bei Trennung soll eine Garantie dafür bestehen.
Da heutzutage die Menschen 80 Jahre lang leben, sollten die Familien steuerlich entlastet werden, denn sie und ihre Kinder tragen die Hauptlast des Generationenvertrages.
Da aber die Liberalen nicht in der Lage sind das gemeinsame Sorgerecht der Väter nicht ehelicher Kinder durchzuboxen, wird auch deren Einsatz für die Familie mager ausfallen.
Es sind ein Haufen Aufgaben, die nur auf ihre Lösung warten, denn in einem hat er Recht: Der Wandel der Rahmenbedingungen führt auch zu Änderungen im Bereich Familie und Ehe! Wer allerdings die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt und vor allem deutet, darf sich nicht wundern, wenn die demographische Katastrophe eintritt.
Was kann mann allerdings von Politiker erwarten, die niemals erkennen wollten, dass Staatsschulden von 2 Billionen zum Staatsbankrott führen können. Gerade Hamburg stellt ja mit seiner Elb-Philharmonie ein glänzendes Beispiel blinder Politik.
Daher werden wir mit solchen Politiker niemals das erreichen, was in Belgien oder Tschechien bereits eingerichtet wurde: Das Wechselmodell! Fast alle anderen Staaten haben das gemeinsame Sorgerecht ab Geburt des Kindes.
Fast alle anderen Staaten kennen kein Ehegattenunterhalt.
Das Unterhaltsrecht in DE ist eine Lenkungssteuer gegen Familie und Kinder. Auch die horrend angestiegenen Kosten im Familienrecht kann man als Lenkungssteuer gegen Familie und Kinder betrachten.
Aber auch die Art, wie die Justiz ALLE Familiensachen behandelt, ist eine klare Kampfansage gegen Familie und Kinder: "es handelt sich um eine Art rechtsfreien Raum bzw. ein Rechtssystem, das Rechtspositionen zwar formal zusichert, wobei sich aber hinter diesen Zusicherungen und leeren Beteuerungen keine wirklich durchsetzbaren Positionen mehr befinden."
"Es ist leichter im Nahen Osten Frieden zu schaffen, als in Deutschland den Finger in das Schlangennest Kindschaftsrecht zu stecken." (Otto Schily)