Gender: Umerziehungsprogramm für ganz Deutschland
Unter dem Vorwand, Jungen und Männer «gezielt zu unterstützen>, indem sie weiblichen Berufen zugetrieben werden, verfolgt das Bundesfamilienministerium das eigentliche Ziel mit unerschütterlicher Konsequenz: die Transformation von Jungen zu Mädchen und von Männern zu Frauen. Das größte Umerziehungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik, über ein Jahrzehnt mit der Gender-Ideologie vorbereitet, tritt in die entscheidende Phase, die Dekonstruktion der Geschlechtsidentität von Mann und Frau zeigt erste messbare Auswirkungen. Bahnt sich ein Epochenwechsel an?
Von Mark Rinasky
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13 Millionen Euro
Seit zwei Jahren steigt die Anzahl männlicher Fachkräfte in Kitas kontinuierlich an, der Steigerungswert dürfte im laufenden Jahr die 25-Prozent-Marke überschreiten. In fast sämtlichen Bundesländern werden zahlreiche Modellprojekte mit insgesamt 13 Millionen Euro in derzeit 1.300 Kitas gefördert. Flankenschutz erhält die Regierung vom Europäischen Sozialfonds, der das Projekt auch finanziell unterstützt. Info-Busse, Schüler-Praktika, Schnuppertage und Freiwilligendienste – die politische Geschlechtsumwandlung läuft auf Hochtouren.
Neues Gesellschaftsmodell
Kaum eine Option wird ausgelassen, um das neue Gesellschaftsmodell zu etablieren; inzwischen werden sogar berufliche Quereinsteiger eingebunden, und unter dem vielversprechenden Titel «Neue Wege für Jungs> wurde ein bundesweites Netzwerk von Initiativen zur Berufswahl und Lebensplanungen von Jungen gegründet («Boys‘ Day>, Mentorenprogramme, Projekte und Workshops). Die Familienpolitiker von Union und FDP wollen nichts dem Zufall überlassen. Und ihr Projekt scheint so gut durchdacht, dass es von der Presse fast vorbehaltlos abgesegnet wurde. Wie konnte das passieren?
Am Anfang war Gender
Die gegenwärtigen Entwicklungen wurden mit der Gender-Ideologie eingeleitet (siehe Link). Schon damals ging es nicht um die Gleichstellung der Geschlechter, sondern um die Dekonstruktion des Bestehenden, der Geschlechtsidentität von Mann und Frau zur Vorbereitung der Aufhebung ihrer sozialen Rollen. Denn wie jede Ideologie, so dürstet auch die Gender-Ideologie nach Möglichkeiten, aus dem Kokon wahnhafter Theorien ins Konkrete zu schlüpfen, um Torheiten in verbindliche Formen zu gießen. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen.
Eine trickreiche Kombination
Aber je verrückter eine Ideologie ist, desto wichtiger ist ihre Verwurzelung in einer aktuellen Problematik; dabei ist es unerheblich, ob die Verbindung tatsächlich oder nur scheinbar besteht; wichtig ist nur, dass Wahrheit und Unwahrheit so kombiniert werden, dass die Wahrheit die Unwahrheit trägt. So konnte sich die politische Führungsclique den Umstand zunutze machen, dass innerhalb der pädagogischen Welt tatsächlich der Wunsch nach mehr männlichem Personal besteht, denn die Antimännlichkeitserziehung, welche unsere Lebenswirklichkeit inzwischen bestimmt, schadet nicht nur den Jungen, sie schadet der ganzen Gesellschaft. Gefordert werden schon seit Jahren Männer mit Lebenserfahrung und autoritären Zügen, einer starken Biographie, an der man sich orientieren kann, nachdem die Heimsuchung militanter feministischer Strömungen, die sich der Maxime verpflichtet fühlten, Jungen so zu behandeln, wie man sie gerne hätte und nicht so, wie sie sind, die Jungen in eine schwere Krise gestürzt hatten (siehe Link).
Die Forderung nach männlichen Instanzen bezog sich allerdings auf das Verschwinden männlicher Bezugspersonen aus der Schullandschaft und diente dem Ziel, Männlichkeit zu stärken. Dieser Zusammenhang wurde von der Politik jedoch aufgelöst, so dass der Appell isoliert für sich stand; im nächsten Schritt wurde er mithilfe der Gender-Ideologie ins Gegenteil verkehrt: Anstatt Männlichkeit zu fördern, konnte die ursprüngliche Forderung nach männlichen Bezugspersonen nun dem Ziel dienstbar gemacht werden, der Antimännlichkeitserziehung eine weitere Brücke zu bauen, indem Männer in Frauenberufe gedrängt werden. So funktioniert Politik. Hauptsache der ideologische Grundakkord stimmt.
Ausnahmen werden zur Regel
Kitas sind freilich keine Orte für Männer, und diejenigen, die sich bei schlechter Bezahlung dazu verführen lassen, tun dies nicht aus Überzeugung. Allerdings gibt es Ausnahmen. Und es ist symptomatisch für unsere inzwischen weitgehend gleichgeschaltete Medienlandschaft, wo Journalistenpflicht nicht mehr zählt, dass nur solche Ausnahmen zitiert werden: Männer, die mit Kleinkindern umhertollen, und – Windeln wechselnd und Babys schaukelnd – demonstrativ lächelnd in die Kameras blicken. Ob den Journalisten bewusst ist, welchen Interessen sie hier dienen? Gilt der Satz, wonach Ausnahmen die Regel bestätigen, nicht mehr? Die geschilderten Zusammenhänge sind ein Lehrbeispiel dafür, wie Politik und Journalismus heutzutage arbeiten: Hand in Hand, an den Interessen der Bevölkerung vorbei – manipulativ, tendenziös, wertezersetzend.
Der lange Arm der Industrie
Die neue Linie des Familienministeriums ist jedoch nicht nur dem Gender-Wahn verpflichtet, sondern handfesten ökonomischen Interessen. Gäbe es Familienerziehungsgeld in angemessener Höhe, könnten mehr Mütter (und auch Väter) zu Hause bei ihren Kindern bleiben. Man bräuchte weniger Kitas und die Männer kämen normal in den Familien vor. Allein diese Kehrtwende ist nicht gewollt: Frauen sollen arbeiten und nicht zu Hause bleiben, Beruf und Familie müssen kompatibel sein. Also wird behauptet, Kitas, die stets nur eine Notlösung sind, könnten die Familie ersetzen.
Demokratieverlust
Dabei bestätigt eine Umfrage nach der anderen, was wir auch ohne solche Erhebungen wissen: Die überwältigende Mehrheit deutscher Mütter würde gerne daheim bei ihren Kindern sein oder halbtags arbeiten, aber nur ungern ganztags. «Und doch verabschieden die beiden stark geschrumpften Volksparteien ein gerade auf das Gegenteil zielendes Gesetz>, schrieb der FAZ-Redakteur Volker Zastrow im Jahr 2006 (siehe Link). Auch wenn die politischen Konstellationen divergieren, in der Sache sind seine Worte noch dringlicher als damals: «Abgeordnete mit einem herkömmlichen Familienbild (Vater, Mutter und Kinder) fragen sich fast verzweifelt, woher das alles kommt und warum es, obwohl kaum jemand dafür zu sein scheint, gleich unwiderstehlich über die Politik hereinbricht.> Auch wir stellen diese Frage. Und noch ein paar Fragen mehr. Fragen, die wir in der Serie «Propaganda und Wirklichkeit>, die bald fortgesetzt wird, beantworten wollen.
http://www.erziehungstrends.de/Umerziehungsprogramm-fuer-ganz-Deutschland