Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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In Grenzsituationen entscheiden Tempo und Entschlossenheit des Zupackens über die nackte Existenz.

Schnuffel, Saturday, 29.10.2011, 00:38 (vor 5172 Tagen) @ Dummer Steuerzahler

Die Moral am Buffet

Und wie verhält es sich mit der Vorstellung, daß Menschen in der Anonymität des Gesellschaftslebens freiwillig darauf verzichteten, sich mehr zu nehmen, als ihnen zugedacht ist? Transferzahlungen, Zuwendungen, Subventionen … all die schönen „kostenlosen“ Angebote des Sozialstaats, soll man denn darauf verzichten? Und das freiwillig? Der gesetzliche Rahmen, der das Erlaubte abstreckt, ist sehr elastisch, wie angesichts der aktuellen Vorgänge inzwischen jedermann erfährt, der es wissen will. Wie kommt es, daß jedermann sich über jedermanns Nehmermentalität empören zu müssen glaubt? Nimmt nicht jeder von ihnen ebenfalls ohne Zögern all das an sich, was sich in Reichweite befindet – zumal bereits in der Schule vermittelt wird, daß jedermann Rechte habe?

Am „kostenlosen“ Buffet übt man keine Zurückhaltung, Hosenbund hin, Hosenbund her. Wenn dennoch ein rücksichtsvoller Zeitgenosse meint, das letzte Bratwürstchen NICHT nehmen zu sollen, weil er bereits eines vertilgt hat, und er es jemandem überlassen möchte, der bislang leer ausgegangen ist, dann tritt garantiert seitlich eine Person heran, die sich ebendiese Wurst angelt. Und man kann getrost davon ausgehen, daß diese Person bereits drei Würstchen vertilgt hat. In der horizontalen Umverteilungs- und Versorgungsgesellschaft ist solches Verhalten nicht nur normal, sondern ein Naturgesetz! Was nicht ich nehme, das nimmt sofort ein anderer. In Grenzsituationen entscheiden Tempo und Entschlossenheit des Zupackens über die nackte Existenz. Das Vorhandensein eines Vakuums ist von der Natur nicht vorgesehen. Das Gesetz spontanen Eindringens in fremde Lebensräume und rücksichtslosen Ansichreißens begehrter Mittel gilt in der zerfallenden Ordnung der Zuteilungsgesellschaft gleichermaßen für Bratwürstchen wie für frischgedruckte Geldscheine.

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