Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kurti, Wien, Wednesday, 26.10.2011, 16:56 (vor 5174 Tagen) @ Reingucker

Das Land der Dichter und Denker hat abgedankt

Der anerkannte israelische Militärhistoriker Martin van Crefeld sollte in diesem Semester als Gastprofessor an der Universität Trier eine Vortragsreihe abhalten. Nach der Antrittsvorlesung wurde der Vertrag aufgrund „beiderseitiger Vorbehalte“ aufgelöst.

Was war geschehen? Wieder einmal hatten linke Studentengruppen gegen einen Professor mobil gemacht, der „frauenfeindlich, militaristisch, antiisraelisch, vulgärwissenschaftlich und methodisch primitiv“ sei. Unterzeichnet hatten die Anklage die Juso-Hochschulgruppe (SPD), die Linke Liste Hochschulgruppe, Hochschulgruppe Die Linke/SDS, die Hochschulgruppe der GEW, die Hochschulgruppe des DGB und der AStA der Universität Trier.

Nichts Ungewöhnliches also, Denunziation as usual. Wie schrieb der Quoten-Konservative unter den linken „Spiegel“-Autoren, Jan Fleischhauer, aus eigener Erfahrung in seiner Kolumne diese Woche so treffend: „Es gibt einiges, was die Anhänger der linken Glaubenswelt für sich beanspruchen können, Gelassenheit gehört nicht dazu. Tatsächlich reagieren viele ausgesprochen ungehalten auf Widerspruch. Das mag damit zusammenhängen, dass sich auch die meisten Linken am liebsten unter ihresgleichen aufhalten, allen Beschwörungen des Multikultilarismus zum Trotz.“

Der „Spiegel“ hält trotz von Fleischhauer namhaft gemachter Drohbriefe und Pöbelattacken an seinem Autor fest. Anders die Leitung der altehrwürdigen Trierer Universität. Nicht einmal zum üblichen „beiderseitigen Einvernehmen“ von Calmund und Co. im Umgang mit Fußballtrainern bei der Vertragsauflösung wollte man sich herablassen. Das gütliche „Einvernehmen“ wurde zum giftigen „Vorbehalt“ gegenüber dem Andersdenkenden an einer deutschen Universität anno 2011.
http://ef-magazin.de/2011/10/26/3238-jude-martin-van-crefeld-von-der-uni-trier-entfernt-disputation-an-der-hochschule...

Wie es in dem Artikel heißt: Business as usal im Großgenderonischen Reich.

Und hier die Schmähschrift:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir protestieren vehement gegen die Einladung von Prof. Dr. Martin van Creveld als Visiting fellow des Historisch- Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums Trier (HKFZ) und die von ihm transportierten Inhalte bei seinem Vortrag am 17.10.2011 an unserer Universität.

Wir lehnen es ab, dass ein regelmäßig in der „Jungen Freiheit“ – dem Zentralorgan der „Neuen Rechten“ – publizierender Professor an unserer Universität mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz hofiert wird und wehren uns gegen jeden Versuch, dies als Ausdruck der Meinungsfreiheit oder Darstellung kontroverser Positionen zu rechtfertigen. Stattdessen fühlen wir uns in der Pflicht, die Thesen von Martin van Creveld als das zu benennen, was sie sind: frauenfeindlich, militaristisch, latent antiisraelisch, nicht zuletzt vulgärwissenschaftlich und methodisch primitiv.

Als Studierende der Universität Trier fordern wir Sie dazu auf:

1. Herrn Prof. Dr. Martin van Creveld umgehend als Visiting Fellow des Historisch-Kulturwissenschaftliches Forschungszentrum Trier (HKFZ) zu entlassen und keinerlei weitere Veranstaltungen mit ihm zu organisieren.

2. das HKFZ und alle anderen Forschungszentren zu verpflichten, sich an den vom Senat der der Universität Trier beschlossenen Leitlinien (Perspektiven 2020) zu orientieren und hierfür geeignete Richtlinien zu erarbeiten.

Wir sind erschrocken und wütend über die Tatsache, dass Martin van Creveld die Universität als öffentlicher Raum zur Verfügung gestellt wird und fordern die Verantwortlichen dazu auf, umgehend Konsequenzen zu ziehen. Der Vorgang ist ein Hohn für alle Angehörigen der Universität, deren Kultur – gemäß ihrem Leitbild – der Freiheit von Diskriminierung und dem Ziel der Gleichberechtigung der Geschlechter verpflichtet ist.

Erst-UnterzeichnerInnen:

Für die Juso-Hochschulgruppe: Laura Adam

Für die Linke Liste Hochschulgruppe: Carolin Amlinger

Für die Hochschulgruppe Keine von Denen: Valentin Kaiser

Für die Hochschulgruppe Campus Grün/Orange: Luisa Humm

Für die Hochschulgruppe Die Linke/SDS: Guido Kießling

Für die Hochschulgruppe der Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung: Simon Stratmann

Für die Hochschulgruppe der GEW: Sarah Haßdenteufel

Für die Hochschulgruppe des DGB: Tim Lösch

Für den AStA der Universität Trier: Christian Lehberger

Als Studentische Senatorin: Rebecca Paloma Weber

Als Studentischer Senator: Florian Kaiser

Für den TheaterUmriss/Studentische Theatergruppe Universität Trier
http://www.uni-trier.de/index.php?id=21689&tx_ttnews[tt_news]=12570&tx_ttnews[backPid]=13691&cHash=8ab089...

Gruß, Kurti


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