Kinderhandel in Afrika

Jürgen, Berlin, Thursday, 20.10.2011, 13:02 (vor 5181 Tagen)

Ich habe gestern einen Filmbeitrag über Kinderhandel in Afrika gesehen. Ein einheimischer Mitarbeiter erzählte dem Kamerateam u. a. die Geschlechterverteilung von Kindern die verkauft werden sollten. Es waren immer deutlich mehr Jungen als Mädchen betroffen. Deswegen habe ich mal etwas recherchiert, aber nichts verwertbares gefunden. Sucht man bei sogenannten Hilfsorganisationen, tauchen Jungen nur recht selten in den Berichten auch, dafür aber solche Aufstellungen:

- Die jungen Mädchen in den ländlichen Regionen sind besser über die Risiken einer Abwanderung in die Stadt informiert. Zusammen werden Lösungsvorschläge erarbeitet, um den Mädchen, die es wünschen, Alternativen aufzuzeigen sowie bessere Lebensbedingungen auf dem Land zu ermöglichen (z. B. Anfertigung von Erdnuss-Pesto als Erwerbstätigkeit in N’Gassola).

- Junge Mädchen in Not oder Opfer sexueller Ausbeutung können sich an eine Kontaktstelle wenden, wo sie Unterstützung durch qualifizierte Sozialarbeiter/innen erhalten.

- Junge schwangere Mädchen fühlen sich nicht mehr völlig auf sich allein gestellt und zum Äußersten genötigt. Sie können ihre Schwangerschaft unter guten Bedingungen im Mütterzentrum >Ein Dach, ein Leben« zu Ende bringen. Sie erhalten eine Grundbildung und werden geschult in verschiedenen Berufstätigkeiten (Schneiderei, Bäckerei, Seifenherstellung, Kleingewerbe, …), die sie später in ihrem Heimatort ausüben können.

- Ausgebeutete Mädchen und junge Frauen werden rehabilitiert und wiedereingegliedert. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit kleinen Erwerbstätigkeiten und tragen zum Überleben der Familie bei.

Und so zieht sich das durch das gesamte Dokument. Es scheint wohl so zu sein, dass Hilfsprojekte in der 3. Welt ausschließlich auf Mädchen focussiert sind. Jungen scheint es da nicht mehr zu geben. Da irgendetwas zu spenden fällt einen unter diesem Aspekt sehr schwer bzw. ich nehme generell davon Abstand.