Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein Rechtsanwalt ist ...

Rainer ⌂, Tuesday, 18.10.2011, 01:03 (vor 5183 Tagen)

Ein Rechtsanwalt ist ein Mensch der geschriebenen Text ließt und herauszufinden versucht, was der Schreiber gemeint haben könnte. Wenn man dazu ein Studium braucht, sollte man sich kritisch über den Geisteszustand der Leute auseinandersetzen, die diese Texte schreiben. In der Folge wird natürlich auch eine kritische Betrachtung der Personen angebracht sein, die "Rechtsanwalt" studieren.

Ein Richter ist etwas ähnliches wie ein Rechtsanwalt. Neben der Interpretation von Texten soll er genau diese, seine Interpretation von Texten als Maß nehmen, um über Menschen ein Urteil zu fällen.

In so einer Umgebung ist dem Machtmissbrauch Tür und Tor geöffnet. Jeder Mensch weiß das, und akzeptiert es dennoch als Alternativlos. Dabei gäbe es einfache Regelungen. Wer Mist baut, den trifft das eigene Urteil!

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

.... nichts erstrebenswertes!

Helmut Zirndl, Tuesday, 18.10.2011, 01:10 (vor 5183 Tagen) @ Rainer

Der Begriff "Rechtsanwalt" ist ja schon Verwirrung an sich. "Recht" können die gar nicht vertreten, weil keiner weiß, was "Recht" ist. Versucht´s mal rauszufinden!

Man spricht ja deswegen auch von der "herrschenden Meinung" und die kann jeden Tag anders aussehen. Recht sollte sich an dem moralischen und ethischen Werten eines Volkes orientieren, wer jemals mit dem Familien- oder Baurecht konfrontiert war, fällt da ab vom Glauben.

Letztens habe ich in einem Forum den Begriff "Jurahure" gelesen. Ich glaube der trifft als Definition für einen Anwalt wohl am ehesten zu. Für Geld lügen diese Leute den Mond blau, was wiederum mit der Moral absolut kollidiert.

.. motiviert, Streitwerte heran zu züchten

Leserabundzu, Tuesday, 18.10.2011, 01:22 (vor 5183 Tagen) @ Rainer

Denn er provoziert, manipuliert seine Mandanten und lebt vom Leid anderer Menschen
-> er ist ein Schmarotzer der provoziert (selbst erlebt).

Die beste Anwaltsgeschichte des Jahres...

Flint ⌂, Tuesday, 18.10.2011, 04:18 (vor 5183 Tagen) @ Rainer

Folgende Geschichte kursiert seit Jahren:

So was gibts nur in den USA

Das ist wohl die beste Anwaltsgeschichte des Jahres und wohl auch des Jahrzehnts!
Sie ist wahr und hat den ersten Platz im amerikanischen Wettbewerb der Strafverteidiger (Criminal Lawyer Award Contest) gewonnen:
In Charlotte, NC, kaufte ein Rechtsanwalt eine Kiste mit sehr seltenen und sehr teuren Zigarren und versicherte diese dann, unter anderem, gegen Feuerschaden. Über die nächsten Monate rauchte er die Zigarren vollständig auf und forderte dann die Versicherung auf (die erste Prämienzahlung war noch nicht einmal erbracht), den Schaden zu ersetzen.

In seinem Anspruchsschreiben führte der Anwalt auf, daß die Zigarren durch eine Serie kleiner Feuerschäden vernichtet worden seien. Die Versicherung weigerte sich zu bezahlen mit der einleuchtenden Argumentation, daß er die Zigarren bestimmungsgemäß ver(b)raucht habe.

Der Rechtsanwalt klagte… und gewann!

Das Gericht stimmte mit der Versicherung überein, daß der Anspruch unverschämt sei, doch ergab sich aus der Versicherungspolice, daß die Zigarren gegen jede Art von Feuer versichert seien und Haftungsausschlüsse nicht bestünden.Folglich müsse die Versicherung bezahlen, was sie selbst vereinbart und unterschrieben habe.

Statt ein langes und teueres Berufungsverfahren anzustrengen, akzeptierte die Versicherung das Urteil und bezahlte 15.000 US-Dollar an den Rechtsanwalt, der seine Zigarren in den zahlreichen “Feuerschäden” verloren hatte.

Jetzt kommt’s!
Nachdem der Anwalt den Scheck der Versicherung eingelöst hatte, wurde er auf deren Antrag in 24 Fällen von Brandstiftung verhaftet.

Unter Hinweis auf seine zivilrechtliche Klage und seine Angaben vor Gericht, wurde er wegen vorsätzlicher Inbrandsetzung seines versicherten Eigentums zu 24 Monaten Freiheitsstrafe (ohne Bewährung) und 24.000 US-Dollar Geldstrafe verurteilt.

Und jetzt soll noch einer sagen, daß die Amis keinen an der Klatsche haben!

Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Verfall des Rechtswesens in vollem Gange

Kuchlbauer, München, Tuesday, 18.10.2011, 11:20 (vor 5183 Tagen) @ Rainer

Die juristische Ausbildung ist starr, reduziert sich komplett auf das Auswendiglernen von Gesetzestexten und enthält wesentliche Komponenten, die für die Beurteilung von Sachverhalten nötig sind, wie z.B. wirtschaftliche bzw. psychologische Kenntnisse, nicht. Ich habe persönlich eine Richterin am Landgericht, Kammer für Wirtschaftssachen kennengelernt, die hat mir offen erzählt, dass sie bei der Beurteilung des Sachverhaltes sich alleinig auf den Vortrag der Anwälte verlässt, weil sie von Wirtschaft keinerlei Ahnung hat. Wer sich mal in ein Familiengericht hineinsetzen würde, könnte ähnliche Zustände erleben. Da von Einzelfällen, wie immer angeführt zu reden, ist sicherlich nicht angebracht.

Ich hatte vor Jahren den Beruf des Anwaltes mit einer gewissen Ethik verbunden. Nämlich vermittelnd zu wirken und letztendlich so zwischen den Parteien Streit zu schlichten, aber auch den eigenen Mandant im Rahmen der Gesetze zu unterstützen. Von diesem Glauben bin ich abgefallen, habe ich doch erleben müssen, dass Anwälte im Kampf um die knappen Mandate mittlerweile bereit sind, nicht nur die Grenzen der Moral weit hinter sich zu lassen, sondern auch Gesetze bewusst ignorieren, um den Erfolg für ihre Mandantschaft zu garantieren.

Analysiert man den Fall Kachelmann und den Fall Horst H. dann offenbart sich, dass auch die andere Seite im Gerichtssaal erhebliche Probleme mit der eigentlich durch sie zu vertretenden Gesetzgebung hat. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass Richter bewusst Fehlurteile fällen, weil sie sich ihrer Macht, der einhergehenden Nichtverantwortbarkeit für entstandene Schäden vollends bewusst sind und ihnen der Angeklagte persönlich nicht symphatisch ist.

Auf diese Art und Weise haben in den letzten Jahrzehnten Zustände in diesem Rechtswesen Einzug gehalten, die dem Anspruch an Moral, Ethik, Recht und Gerechtigkeit nicht mehr gerecht werden, so sie es denn jemals überhaupt wurden.

Aber auch auf ministerieller Ebene ist zu bemerken, dass Recht förmlich verhindert, mindestens aber gebeugt wird, in dem man Auflagen des EuGH regelrecht liegen lässt und offensichtlich nicht bearbeitet. Erinnert sein an das gemeinsame Sorgerecht für nichtverheiratete Eltern.

Lese ich den Kommentar aus der LVZ, der hier in einem Vorkommentar abgebildet wurde, dann scheint es so zu sein, dass sich in dieser Ausbildungsrichtung an den Hochschulen besonders viele Bewerber wiederfinden. Offensichtlich hält sich bei den jungen Leuten der Glaube, sich mittels Rechtskenntnissen gegen und über alles hinwegsetzen zu können, wobei das durchaus nicht von so weit hergeholt ist. Vermeintlich locken auch die möglichen Verdienstmöglichkeiten, denn man muss sich bewusst darüber sein, dass 50-60% der Anwaltschaft im Familienrecht tätig sind.

Ich bewerte diese Entwicklung, also die sich stetig erhöhende Anwaltsdichte und den Verfall des gesamten Rechtswesens, als ein sehr bedenkliches Signal, was sich letztlich auch und vor allem durch die ständig neuen Falschbeschuldigungsvorfälle widerspiegelt.

Wolle man in der Rechtslehre wahrhaft etwas ändern, dann wäre es grundsätzlich notwendig, an jedweder Stelle Logik zu integrieren. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem hat ein Richter beschlossen, dass Wasser von unten nach oben fliesen kann. Solche Richter gehören direkt nach einer solchen Verhandlung ihres Amtes enthoben und zum Schadenersatz verpflichtet. Wenn in der ganzen Welt, die mathematische Gleichung 3+3=6 ergibt, dann kann nicht in der juristischen Ebene 5 oder 7 daraus gemacht werden. Wenn man dies hier über Nacht würde umsetzen wollen, dann gäbe es mit hoher Wahrscheinlichkeit kein handlungsfähiges Gericht mehr in diesem Land.

Wichtig aus meiner Sicht wäre auch ein Bewertungssystem für Richter, welches man zwingend mit der Vergütung koppeln sollte. Wenn ein Richter einen Fall nicht fachlich sauber und abschließend klärt und aus diesem Pfusch heraus eine weitere Kette von Verfahren resultiert, dann muss sein Honorar deutlich gesenkt werden. Die Gewährung von Verfahrenskostenhilfe gehört nicht in die Hände eines Richters der damit als Jobmotor für die Anwaltschaft fungiert, sondern an eine neutrale Stelle. So würde man ganz sicher die "Amigo-Wirtschaft" unter den Juristen deutlich eingrenzen.

Verfall des Rechtswesens in vollem Gange

Kritiker, Tuesday, 18.10.2011, 12:40 (vor 5183 Tagen) @ Kuchlbauer

Grundsätzlich kann man sagen, das Urteil steht meist schon vorher fest, die Richterschaft überlegt dann hinterher bloß, wie sie es haltbar begründen kann..

Ich halte beide Urteile für gerecht

Chato, Tuesday, 18.10.2011, 13:44 (vor 5183 Tagen) @ Flint

Und jetzt soll noch einer sagen, daß die Amis keinen an der Klatsche haben!

Jede der beiden Seiten wird exakt für das verurteilt, was sie zu verantworten hat.

Fahrlässig formulierte Police versus Prellerei der Versicherung. Das ist weise.
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Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

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