Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministinnen und Geschichte, die sich wiederholt

MC Henrich ⌂, Saturday, 24.09.2011, 03:10 (vor 5208 Tagen)

Vor einiger Zeit hatte ich einen Artikel über die verschiedenen "Wellen" des Feminismus geschrieben: Die erste Welle (Suffragetten), die das Frauenwahlrecht wollten, vor dem ersten Weltkrieg; die zweite Welle, die das Recht auf Abtreibung und gleiche Bezahlung forderten, wie Alice Schwarzer; und die dritte Welle, die "riot grrrls" und "sexuell empowerten" Schlampen a la Charlotte Roach und die Blödchenmannschaft.

Ich habe nochmal drüber nachgedacht und finde jetzt, dass man noch eine Gruppe von Feministinnen dazwischen unterscheiden kann. "Dazwischen" heißt: Zwischen den Weltkriegen. Nennen wir sie einmal "Welle Nr. 1,5".

Wer gehörte dazu? - Viele bekannte Künstlerinnen. Gertrude Stein, Djuna Barnes, Dorothy Parker.

Hatten sie (als Gruppe) einen Namen? - Damals redete man meistens von den "Flappern". Was zugegeben ein blöder Name ist.

Woran erkennt man sie? - Die "Flapper" trugen (relativ) kurze Haare ("Bubikopf" nannte man das), keine Korsetts wie damals üblich, dafür banden sie sich den Busen flach, weil sie sowenig damenhaft wie möglich sein wollten.

Was ist der Punkt? - Die ältere Generation der Feministinnen (also die Suffragetten) waren ziemlich humorlos, gegen Abtreibung, und oft mit kirchlichen Gruppen verbunden. Speziell mit der Heilsarmee, die seit ihrer Gründung 1878(!) darauf bestand, dass Männer und Frauen gleiche Rollen haben sollen. Die Flapper dagegen wollten von der Religion nicht viel wissen, waren sogar für Abtreibung (weil sie Treue auch "doof" fanden), und wollten dauernd Party feiern, rauchen und trinken.

Erkennt ihr die Parallele?

Und was folgt sonst noch daraus? Setzen wir mal die historische Entwicklung von damals und heute nebeneinander und schauen, ob sich da was wiederholt.

1850-1890 erlebte Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung (mit einer Unterbrechung). Nach dem 2. Weltkrieg wieder, etwa bis 1968 ungebrochen.

Aber so ab der zweiten Hälfte dieser Zeit kamen die feministischen Bewegungen auf. Vor 1900 die Suffragetten, vor 1968 die Emanzen um Alice Schwarzer.

Leider haben die Männer damals zuwenig dagegen getan. Das erste Mal kam um die Zeit die "Dekadenzdichtung" auf, das zweite Mal wurde groß über Marxismus diskutiert, statt sich darum zu kümmern, reale Probleme zu lösen.

Dann kam der erste Weltkrieg. Kurz danach bekamen die Frauen das Wahlrecht, und damit war das wichtigste Ziel der Suffragetten erreicht.

Nach 1968 gab es zwar keinen Weltkrieg, aber eine andere Veränderung, die genauso groß war: Das Ende der Sowjetunion und des Kommunismus in Osteuropa. Der Höhepunkt war bekanntlich 1989.

Die SPD führte ein paar Jahre davor ihre Frauenquote (wichtigstes Ziel der Emanzen) ein, die CDU ihr Frauenquorum ein paar Jahre danach.

Aber dann... die Feministinnen hatten zwar einmal hoch gewonnen, aber dafür merkten sie dann, dass die jungen, "emanzipierten" Frauen nicht dasselbe wollten wie sie. Wie schon weiter oben gesagt.

Dann kam beidesmal eine große Wirtschaftskrise: 1929, bzw. 2008.

Und wie ging es (oder: geht es) dann weiter?

Damals kam Hitler, und für die "Flapper" war Schluss mit Party-feiern. Manche sind im Exil oder im KZ gestorben.

Und heute? Nun, das letzte Blatt der Geschichte ist noch nicht geschrieben. Aber mal sehen. Zieht eure eigenen Schlüsse daraus.

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