Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten?
gut ihr eigenes Geld. Die Krönung daran! Das Schlimme daran, man konnte es
überhaupt nicht sehen, wohin sie ihr Geld verschleudert hatte. Am Ende
bereute ich es geradezu, dass sie nicht viel von Schmuck hielt, denn dann
wäre ein Wert da gewesen!
Das ist noch nicht mal die Hauptursache der Verschwendung. Oft ist es schon die Haushaltsführung. Da wird bei Lebensmitteln nur das beste Zeugs gekauft, sprich, alles, was teuer daherkommt, wird in den Einkaufswagen gelegt. Und gekauft wird sowieso nur bei den teuren Supermärkten. So fließen jeden Tag, jede Woche, jeden Monat Summen vom Konto ab, die im Jahr locker ein oder zwei Monatsgehälter ausmachen können. Wird von der Tussie Geld vom Konto abgehoben, dann bei einer Fremdbank und für 50 oder 100 Euro laufen jeweils Bankgebühren von 5,90 € (was ein Zinssatz!) und mehr an. Essen gehen mit Kolleginnen und Kollegen ist Trendsportart (wofür arbeitet man denn so hart und networking muss sein) und tägliches Training des sozialen Muskels beim Italiener der gehobenen Preisklasse festes Ritual in der Mittagspause.
Erst dann, nach Feierabend oder am Wochenende kommt noch der sonstige Lebenswandel hinzu, der ein weiteres zur Haushalts- und Kontenruinierung beiträgt, aber fast schon nicht mehr ausschlaggebend ist. Vielmehr sind es die Fixkosten zu teurer Wohnungen, Autos, Handyverträge (beispielsweise auch die Mitgliedschaft im Fitness-Club, der nur im ersten Monat zweimal besucht wird, aber in der Folge Kosten von 80 € monatlich produziert), welche kaum noch finanziellen Spielraum lassen, dann die Grundversorgung mit Lebensmitteln, die in Übermengen (1/3 bis 1/2) verderben.
Ursache für die Verschwendungssucht ist nicht die pure Blödheit, wie sich als erste Erklärung anbietet, sondern oft, dass schon die Jungstudentin den aus dem Elternhaus gewohnten Lebensstandard nahtlos in die Beziehung herüberretten will (Gründungsphase des Haushalts) und dafür über (Beziehungs-)Leichen geht. Ist der Topf erst mal leer, die Überschuldungsfalle zugeklappt, dann muss in der Folge der Haushalt mit Fremdhilfe konsolidiert oder abgewickelt werden und die Party ist vorbei. Schulden (zwangs-)abbezahlen und einen neuen Stecher finden, der zumindest teilweise die Goodies liefert, weil der alte Stecher nun um die wahren Qualitäten der Tussie weiß, was ohne Frage bei dieser mit der Angst vor Gesichtsverlust einhergeht.
Dieses ungefähre Verhaltens-Muster wohnt inzwischen den meisten gescheiterten Ehen und Beziehungen inne. In der Folge ermöglichen die Scheidungsgesetze, dass sich die wirtschaftlich schwächere Partei - in der Regel die Frau - noch am Restvermögen des Partners bereichern kann, weil so viele Ehen als Vermögensgemeinschaft (Blödheit der Männer und unter aktiver Mithilfe des Gesetzgebers) gegründet werden. Sind noch gemeinsame Kinder im Spiel, läuft die Ex mit mindestens drei Jahren, der Kindesunterhalt mit idR 10 - 15 Jahren und die restlichen Verbindlichkeiten mit ungefähr 4 - 6 Jahren Schuldendienst auf. Die wirtschaftliche Erholungsphase ein 30-jährigen, der sich scheiden lässt, beginnt dann erst wieder, wenn er kurz vor dem 50. Lebensjahr steht.
Eine in dieser Zeit begonnene neue Beziehung oder geschlossene Ehe mindert die wirtschaftliche Belastung selten, da die Altlasten bestehen bleiben, um neue Lasten gemeinsamer Aktivitäten erweitert werden oder aber neue Schulden entstehen, weil auch der Urlaub nicht billiger wird. Genau das meint der Satz, man müsse sich eine Scheidung leisten können. Bis hinauf in die obere Mittelschicht ist Scheidung (weit häufiger für den Mann) immer ein desaströses Minusgeschäft mit Langzeitfolgen; gerade wenn man von Ausbildung und Beruf her fest in die gesellschaftlichen Mechanismen eingebunden ist. Was besonders auf alle zutrifft, die sehr viel Energie in ihre Ausbildung gesteckt haben, wie Akademiker, Meister; oder auch per se Selbständige, die ihr Geld aus dem Geschäft abziehen müssen, um nicht Mitarbeiter, sondern die Ex für Nichts zu bezahlen. Denn deren Rechnung sieht so aus, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % geschieden werden und 10 - 20 Jahre die Altbeziehung abbezahlen. Das bedeutet, dass finanziell ungefähr ein Drittel des Erwachsenenlebens durch den Kamin rauscht.
Und eben dies sollte jeder Vater seinem Sohn schon deutlich machen (Vorrechnen wäre ein Weg, denn das ist einfache "Mathematik" - Jungs mögen Zahlen und "Was-wäre-wenn"-Spiele) machen, bevor diese hormondurchtränkt oder idealistisch verblendet an die ewige Liebe glauben oder träumen, freie Menschen könnte faire Verträge untereinander aushandeln, weil das Gute dem Menschen eingeboren wäre und dieses Gute nur nach Rahmenbedingungen verlangte, um sich zu entfalten. Man erklärt dem Sohn besser, dass die Ehe grob gesprochen nach BGB geschlossen wird, zuerst einen Wirtschaftscharakter hat, dann einen Personenstandscharakter und historisch gewachsen als Versorgungsinstitut den Frauen dient.
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- Frauen und Verschwendung -
MC Henrich,
13.09.2011, 00:42
- Frauen und Verschwendung -
Rainer,
13.09.2011, 01:32
- Frauen und Verschwendung - Garfield, 13.09.2011, 15:19
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten? -
Torsten,
13.09.2011, 01:41
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten? -
Kalle,
13.09.2011, 07:48
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten? - Oliver, 13.09.2011, 08:08
- Warst Du mit meiner Ex zusammen ;-D
-
Torsten,
13.09.2011, 09:04
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten? - Torsten, 14.09.2011, 00:40
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten? -
Kalle,
13.09.2011, 07:48
- Frauen und Verschwendung -
Rainer,
13.09.2011, 01:32