Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen bei Renten-Neuregelung massiv benachteiligt

Christine ⌂, Tuesday, 30.05.2006, 23:38 (vor 6593 Tagen)

Koalitionsvertrag: Verlängerte Lebensarbeitszeit benachteiligt berufstätige Frauen
Berufstätige Frauen werden bei der Renten-Neuregelung im Koalitionsvertrag massiv benachteiligt. Darauf machen jetzt die Expertinnen des bundesweiten Verbundes der FinanzFachFrauen aufmerksam. Heide Härtel-Herrmann, Finanzexpertin aus Köln, sagt dazu:
"Es sieht zunächst einmal gerecht aus: Wer 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, darf auch in Zukunft mit 65 Jahren in Rente gehen, ohne dass Abschläge fällig werden. Ein Beitragsjahr wird dabei voll angerechnet, wenn der Durchschnittsverdienst all deren, die in einem Jahr in die Rentenkasse einzahlen, vom Beitragszahler erreicht wird. Wer die Voraussetzungen für diese Sonderregelung nicht mitbringt, schaut in die Röhre. Nach einer Übergangszeit muss bis zum Alter von 67 Jahren gearbeitet werden, andernfalls stehen Rentenkürzungen ins Haus."

45 Pflichtbeitragsjahre zu leisten und ein sogenannter "Eckrentner" im Sinne des Rentenrechts zu werden, das erfüllen heute nur sieben Prozent aller Frauen. Teilzeitbeschäftigung, Unterbrechungszeiten aber auch geringere Gehälter - Frauen verdienen immer noch etwa 80 Prozent von dem, was Männern bezahlt wird - sind der Grund dafür, dass sie künftig fast in jedem Fall mit Rentenkürzungen zu rechnen haben.

Ein Beispiel: Verdienen Frauen 45 Jahre lang 80 Prozent vom Durchschnitt aller Beitragszahler, brauchen sie 56 Jahre, um ohne Abschläge mit 65 in Rente gehen zu können.
Dazu kommt: Wenn im Koalitionsvertrag ausdrücklich neben den Beschäftigungszeiten auch Kindererziehung und Pflegeleistung als Voraussetzung für diese Sonderregelung festgehalten werden, ist dies Augenwischerei. Denn für Kindererziehung werden sowieso für alle nach 1992 geborenen Kinder drei Pflichtbeitragsjahre anerkannt.
Aber: Eine Frau mit drei Kindern, die zwei Jahre ihre kranke Mutter gepflegt hat, und die deshalb lediglich zehn Jahre Vollzeitbeschäftigung und 30 Jahre Teilzeitarbeit nachweisen kann, fehlen neun volle Pflichtbeitragsjahre, um schon mit 65 Jahren die abschlagsfreie Rente beziehen zu können.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Frauen bei Renten-Neuregelung massiv benachteiligt

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Wednesday, 31.05.2006, 00:07 (vor 6593 Tagen) @ Christine

'...- Frauen verdienen immer noch etwa 80 Prozent von dem, was Männern bezahlt wird - ...'

Das finde ich immer wieder erstaunlich.
Wenn Frauen die gleiche Leistung so enorm viel billiger erbringen als Männer, warum stellen Arbeitgeber dann nicht ausschließlich Frauen ein und feuern die viel teureren Männer?

Und so weit ich die Tarifverträge kenne, ist in denen keine unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen vorgesehen.

Wenn aber die Frauen nur deshalb statistisch 80% eines Männergehaltes verdienen, weil sie auch nur 80% arbeiten, vermag ich die Benachteiligung bei der Rente nicht recht nachzuvollziehen.

Viele Grüße
Wolfgang

Frauen bei Renten-Neuregelung massiv benachteiligt

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 31.05.2006, 01:21 (vor 6593 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Wenn aber die Frauen nur deshalb statistisch 80% eines Männergehaltes
verdienen, weil sie auch nur 80% arbeiten, vermag ich die Benachteiligung
bei der Rente nicht recht nachzuvollziehen.

Die Wahrheit ist, daß Frauen durchschnittlich 23% weniger verdienen als Männer, aber nach Zeit 36% weniger arbeiten (Quelle: IAB-Forschungsbericht, Stand 2004). Mir will fast scheinen, es müßte eher etwas gegen Lohndiskriminierung von Männern getan werden.

Das mit der Benachteiligung ist wie bei jeder Frauenbenachteiligung: es ist eine gefühlte. Frauen erzielen schon heute weit bessere "Renditen" in der staatlichen Rentenversicherung. Verheerend, daß auf solcher Basis Politik gemacht wird.


Gruß
nihi

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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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die alte Leier

Antwortenschreiber, Wednesday, 31.05.2006, 00:09 (vor 6593 Tagen) @ Christine

Das dieser Verein:

Darauf machen jetzt die Expertinnen des bundesweiten
Verbundes der FinanzFachFrauen aufmerksam. Heide Härtel-Herrmann,
Finanzexpertin aus Köln, sagt dazu:

das wieder als Beispiel anführt

Ein Beispiel: ...

Aber: Eine Frau mit drei Kindern, die zwei Jahre ihre kranke Mutter
gepflegt
hat, und die deshalb lediglich zehn Jahre Vollzeitbeschäftigung
und 30 Jahre Teilzeitarbeit nachweisen kann, fehlen neun volle
Pflichtbeitragsjahre, um schon mit 65 Jahren die abschlagsfreie Rente
beziehen zu können.

Wenn das so wäre sind sicher Männer die letzten die derlei Frauen im Regen stehen lassen würden.

die alte Leier

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 31.05.2006, 01:31 (vor 6593 Tagen) @ Antwortenschreiber

Aber: Eine Frau mit drei Kindern, die zwei Jahre ihre kranke Mutter
gepflegt
hat, und die deshalb lediglich zehn Jahre

Vollzeitbeschäftigung

und 30 Jahre Teilzeitarbeit nachweisen kann, fehlen neun volle
Pflichtbeitragsjahre, um schon mit 65 Jahren die abschlagsfreie Rente
beziehen zu können.

Das ist ja so gemein und frauenbenachteiligend! Ich bin sicher, ein Mann, der aus Pflegegründen seinen Job ein paar Jahre ruhen läßt, büßt nichts bei der Rente ein. Oder?

Ich sehe einen relativ neuen Trend in den Publikationen des Femi-Gesockses: ging es in den vergangenen Jahren darum, in Jobs hereinzukommen möglichst ohne adäquate Qualifikation oder Gegenleistung (z.B. per Quote), dreht es sich heute darum, Geld ganz ohne Arbeit zu bekommen. Das Pack will auch noch bezahlt werden für das Zuhause-vor-der-Glotze-rumlungern, und zwar mindestens so wie der durchschnittliche Arbeitnehmer (überhaupt ist Kindererziehung ja allenfalls dem Management eines Weltkonzerns annähernd vergleichbar).
Nichts da, sage ich! Eine Hausfrau erhält gebührende Rentenanwartschaften, zum einen vom Ehemann, zum anderen für Kindererziehung (3 Jahre entsprechen über 17.000 Euro Beiträgen) von der Versichertengemeinschaft. Wer mehr will, muß etwas (Nutzbringendes) dafür tun!


Gruß,
nihi

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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Bevorzugung und Privilegierung = Benachteiligung! n/t

Christian, Wednesday, 31.05.2006, 14:44 (vor 6592 Tagen) @ Christine

Koalitionsvertrag: Verlängerte Lebensarbeitszeit benachteiligt berufstätige
Frauen
Berufstätige Frauen werden bei der Renten-Neuregelung im Koalitionsvertrag

Ja, ja und ein Nilpferd kann fliegen ... (nT)

Swen, Wednesday, 31.05.2006, 17:06 (vor 6592 Tagen) @ Christine

- kein Text -

Eine Bitte...

Christine ⌂, Wednesday, 31.05.2006, 19:52 (vor 6592 Tagen) @ Swen

Hallo Swen,

wir haben mit Sicherheit nichts dagegen, wenn Du nur in der Betreffzeile einen Satz schreibst. Da wir dieses Forum auf unserem eigenen Server laufen lassen, möchte ich Dich bitten, den gequoteten Text zu löschen, zumal es nur eines Klicks bedarf. Einfach nur auf den blauen Text: --> Text löschen drücken und noch einen Punkt reinmachen.
Vielen Dank für das Verständnis.

Gruß - Christine

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