Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frankreich adé

Narrowitsch, Berlin, Sunday, 04.09.2011, 08:33 (vor 5228 Tagen) @ jens_

In Frankreich ist ein Streit über Sexualkunde entbrannt: In neuen
Schulbüchern sollen Kinder lernen, dass nicht nur Gene bestimmen, ob man
sich als Mann oder Frau fühlt - sondern auch die Gesellschaft. Die
Theorie gilt als schlüssig
, doch konservative Politiker gehen auf die
Barrikaden.

Wem gilt diese Theorie als schlüssig?

Wenn de Beauvoir das doch bloss noch miterleben duerfte!

Oh ja! Was für ein Aufstieg einer schriftstellernden Emanze, die Geld und Ruhm aus ihrer Konstellation zur Sonne Satre destillierte, ansonsten Schriften verfasste, die sich vorzüglich um sie selbst und ihrer Art hemmungslosen Egoismus drehten und längst im Staub der Bibliotheken dämmerten! Bis Weiber, die nichts vernünftiges zu tun hatten, sie wieder hervorholten. Nun erstrahlt Beauvoir post mortem als neuer Star eines neuen "wissenschaftlich begründeten" Weltbildes. Das nenne ich erfolgreiche Ideenalchimie, die den Vorteil mit sich bringt, nach der Vermischung verschiedener Ingredienzien, weder Gold noch Porzellan vorweisen zu müssen, sondern nichts als glitzernden Tand, der sich gewinnbringend schlichten Gemütern andrehen lässt. Beachtlich!

Und typisch fuer den Spiegel: die einseitig feministische
Berichterstattung.

Der Spiegel macht es wie Frau Simone de B., er spiegelt sich selbst und hält das für die Welt.

Die oppositionelle Sozialistische Partei ließ durchblicken, dass auch
sie den Streit für weit hergeholt hält. Es sei nicht Aufgabe von
Politikern, über den Inhalt von Schulbüchern zu entscheiden. Dafür seien
Wissenschaftler zuständig, ließ die Partei mitteilen.

Aber nur, das versteht sich von selbst, wenn sich Wissenschaftler oder Ideenalchimisten den Ideen oppositioneller sozialistischer Parteien verbunden fühlen. Im Falle traditionell Wissen Schaffender gilt das freilich nicht, dafür sind bildungsministriale Bürokratien zuständig und auf der Hut.

Wäre es anders, hätten Leugner darwinscher Erkenntnisse alles Recht der Welt ihre wissenschaftlichen Überlegungen in französische Schulbücher zu setzen. Oder auch Denker des Islam, die verfügen garantiert für die franco-algerischen Jungen viel allgemein akzeptiertes.

Wahrscheinlich Wissenschftler, die in Gender Studies taetig sind. Sonst
haetten sie merken muessen, dass eine soziologische These bestenfalls
problematisierend in ein Soziologiebuch gehoert.

Grand Nation war mal, denn heute ist vielfältige Einfalt der ewig gleiche Brei für ganz Europa und morgen für die ganzen Welt...

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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