Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministische Fallstudie: Es geht nur um Gleichberechtigung

Oberkellner, Saturday, 03.09.2011, 19:32 (vor 5228 Tagen)

An dieser Stelle sollen feministische Fallstudien vorgestellt werden, also von feministischer Seite häufig vorgebrachte Denkmuster, die Feminismus legitimieren bzw. Maskulismus diskreditieren sollen. Den folgenden Wortschwall von Feministin Eva Ricarda Lautsch, einer Jura-Studentin, kann man auf eine Kernaussage zusammenstreichen: Es nur um Gleichberechtigung. Wie kann Mann da dagegen sein? Aber lest selbst und beachtet, dass alles auf Gleichstellung sprich Gleichverteilung hinausläuft und eben nicht auf Gleichberechtigung sprich gleiche Startbedingungen. Die Autorin stellt das Anprangern der Gleichstellung von Seiten der Maskulisten auf den Kopf, unterstellt ihnen Angst vor wahrer Gleichberechtigung. Ein Musterbeispiel eben, das uns immer wieder begegnet.

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Es muss schlimm sein, schweißgebadet aus einem Traum aufzuwachen, in dem man auf dem Boden liegend zu einem zarten Wesen mit roten Lippen aufblickt, das einem seinen High Heel in die Brust rammt. Furchtbarer noch, wenn die Anzeichen aus dem Traum über den Frühstückstisch kriechen, weil eine Studie in der Zeitung den nächsten vermeintlichen Beweis für eine neue Mädchenelite vermeldet. Vor diesem Szenario scheinen geschlechterpolitische Fragen aus einer dem Feminismus entgegengesetzten Richtung an Relevanz zu gewinnen und zur verführerischen Fluchtperspektive vor überhandnehmender Weiblichkeit zu werden.
Der Maskulismus, die Betrachtung des Geschlechterverhältnisses mit dem Ziel der Beseitigung von männlicher Diskriminierung, ist in den 80er Jahren als Antonym zur Frauenbewegung entstanden. Die zugrunde liegende These ist in erster Linie, dass Männer von Frauen unterdrückt werden. Was nach verkehrter Welt aussieht, meinen die Protagonisten ernst. Dabei treten sie meist unter dem Deckmantel der digitalen Anonymität in Internetforen auf, wo sie sich gegenseitig in ihrer Wut auf starke Frauen bestätigen. Manche kommentieren auf feministischen Blogs, deren Autorinnen sie – die Killerphrase – Frigidität unterstellen.
Verkehrte Welt
Wenn die Debatte nicht schon so voller Vorurteile und von Niveaulosigkeit geprägt wäre, würde man die Männer gern bei der Hand nehmen und einiges klarstellen. Der Mangel an Verständnis der Situation, aus dem sich Maskulismus nährt, setzt dort ein, wo eine Frau mit rotem Kussmund und High Heels als Bedrohung empfunden wird. Sie ist eine mediale Inszenierung, von Werbeagenturen ins Leben gerufen, um Produkte abzusetzen. Nicht mithilfe eines qualifizierten Statements zu Rollenbildern, sondern durch die Darstellung einer Frau als Objekt. Der Mangel an Verständnis gipfelt in der Auffassung von Feminismus, nach der das Weib nur im Sinn hat, grausam die Herrschaft über das männliche Geschlecht an sich zu reißen.

Klingt nach 19. Jahrhundert. Liebe Maskulisten, würde man gerne sagen, habt keine Angst! – Wenn man als Frau nicht selbst in einer Position wäre, die keine generösen Gesten erlaubt. Vor dem Strom von Meldungen in konservativen Medien über benachteiligte Schuljungen und Abiturientinnenquoten treten Aufstiegshindernisse von Frauen in den Hintergrund. Untermalt wird die Geschichte von benachteiligten Jungs durch das spezifische Förderungsprogramm unter Federführung von Kristina Schröder. Dabei ist es noch nicht an der Zeit, dass die Frauenförderung abgelöst werden könnte. Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht, wenn ein paar Prozent mehr Mädchen für hochschulreif befunden werden und später diejenigen sind, die maßgeblich Verantwortung für Küche und Kinder tragen. Und es geht genau darum: um Gleichberechtigung. Welche intelligente Frau träumt allen Ernstes davon, einen Mann vor sich im Staub liegen zu sehen? Wahre Größe von Männern wird auch aus weiblicher Sicht eher dort zu verorten sein, wo Frauen als stark, aber nicht als stärker oder schwächer wahrgenommen und akzeptiert werden. Augenhöhe eben – nicht mehr, aber auch kein Stück weniger.

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Feministische Fallstudie: Es geht nur um Gleichberechtigung

Roslin, Saturday, 03.09.2011, 22:05 (vor 5228 Tagen) @ Oberkellner
bearbeitet von Roslin, Saturday, 03.09.2011, 22:11

Das heißt im Klartext:

Dass unser femiisiert-femizentrisches Schulsystem Jungen = männliche Kinder benachteiligt, ist nicht so schlimm. Regt Euch darüber doch bitte nicht auf.

Viel schlimmer ist, dass WIR ALPHAMÄDCHEN immer noch nicht so erfolgreich Karriere machen wie wir wollen, als ERWACHSENE FRAUEN, selbstverantwortlich.

Im Gegensatz zu den männlichen Kindern, die nicht dafür verantwortlich sind, dass sie in einem auf Mädchen fokussierten Schulsystem, das auf sie keine Rücksicht nimmt, nicht reüssieren.

Wir aber werden aufgefordert, uns bitte nur über die Erfolglosigkeit erwachsener Frauen aufzuregen, NUR DARÜBER.

Der übliche, widerwärtige, selbstgefällige Narzissmus, Kennzeichen der feministischen Pauerwumme: ICH, ICH, ICH, Spatzenhirne, die über den Durchmesser des eigenen Bauchnabels nicht hinauszudenken vermögen, keinen einzigen Millimeter, wobei die Selbstgefälligkeit direkt proportional ist zur sich gönnerhaft gebenden Dummheit.

Und so was wird später Richterin oder Justiz- oder Bildungsministerin.
Unglaublich.

Feministische Fallstudie: Es geht nur um Gleichberechtigung

Roslin, Saturday, 03.09.2011, 22:17 (vor 5228 Tagen) @ Oberkellner

Na ja, die Frau Lautsch hat ja schon passende Kommentare zu ihrer strunzdummen Selbstgefälligkeitsübung geerntet.

http://www.freitag.de/kultur/1051-blog-eva

Feministische Fallstudie: Es geht nur um Gleichberechtigung

Oliver, Saturday, 03.09.2011, 22:58 (vor 5228 Tagen) @ Roslin

Roslin,

brate ihr auch noch eine drüber!
;-)

--

Liebe Grüße
Oliver


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Feministische Fallstudie: Es geht nur um Gleichberechtigung

Robert ⌂, München, Monday, 05.09.2011, 17:38 (vor 5226 Tagen) @ Oberkellner

Tja, immer wieder das Gleiche: Gleichberechtigung mit Gleichstellung zu verwechseln. Man soll zwar nie von böser Absicht ausgehen, wenn Dummheit es genauso erklären kann, aber das fällt mir bei diesem Thema zunehmend schwerer.

Wann ist denn "Gleichberechtigung" erreicht, z.B. in folgendem Beispiel:

für irgendeine Aufgabe/Stellung bewerben sich y Männer und x Frauen. Davon werden Y Männer und X Frauen tatsächlich genommen. Bei welchen Zahlen für x, y, X, Y herrscht denn nun "Gleichberechtigung"?

z.B. y = 90, x = 10, X = 10, Y = 10? ("Gleichstellung" je 50% Männer und Frauen)
oder doch bei
y = 90, x = 10, X = 2, Y = 18? (also proportional zu den Bewerberzahlen)?

Achtung, diese Frage ist eine Falle ;)

Gleichberechtigung herrscht nämlich dann, wenn diese y Männer und x Frauen auch tatsächlich alle sind, die sich für die Aufgabe interessieren, und wenn die tatsächlich genommenen Y Männer und X Frauen auch tatsächlich die X+Y Besten/Bestgeeigneten für die Aufgabe sind! An den bloßen Zahlen kann man das nicht erkennen!
Wenn also niemand daran gehindert wird, sich zu bewerben, und die Ermittlung des Besten ohne Ansehen von irgendwelchen Äusserlichkeiten (wie Geschlecht) erfolgt.

Robert

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Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."

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