Eichendorff in Palästina
Neulich beim Autofahren im Radio auf NDR: In einer von Deutschen geleiteten Schule meldet sich eine 11-jährige Palästinenserin und will dem Rundfunkreporter ein Lied vorsingen
http://www.ndr.de/info/audio83257.html
Ab Minute 24,30
Es ist das wunderschöne Eichendorff-Lied „In einem kühlen Grunde“, mit kindlich gerader Stimme gesungen und dabei den „fremden“ Melodieverlauf richtig getroffen.
Ich dachte, hörst du dir mal den Rest des Liedes an und gehe auf youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=PWWTSeEDUcc
Dort fällt mir ein Kommentar ins Auge, der glatt von unseren neugelben Freunden sein könnte:
„Erst wenn sie Morgens in Europa den Muezzin rufen hören, werden sie sich fragen, warum das so ist...“,…dass man solche Lieder hier, wo sie eigentlich herkommen, nicht mehr kennt.
Aber nicht des Islam hat die schönen Seiten unserer Volkskultur kaputtgemacht. Der fanatische Hass auf ihn kann nur destruktiv sein. Es hilft auch keine hysterische Revitalisierung des Katholizismus oder Geschwafel über abendländische Kultur. Dahinter steckt nur der Versuch, die Gewalt in der Gesellschaft hochzukochen.. Verloren haben die Menschen eine Vorstellung vom guten Leben außerhalb des Warenkonsums und der ihn bedingenden Geldform. Ihre Erinnerung an den „kostenlosen Reichtum“ ist verblasst.
Wie sieht gutes Leben aus, auch zwischen den Geschlechtern. Eine weitere nostalgische Erinnerung gibt Beelzebub in dem pfiffig-hintersinnig kommentierten Bild:
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=196751
Das war echt klasse!