Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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michael-klonovsky Wie Linkspopulisten aus den Anschlägen von Oslo politisches Kapital.....

Cardillac, Sunday, 21.08.2011, 01:56 (vor 5242 Tagen) @ MC Henrich

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Männerbewegung besonders
rechtskonservativ ist. Die Mehrheit der Leute dabei (und gerade die
bekanntesten - Arne Hoffmann, Manndat, Agens) sind doch eher für volle
Gleichberechtigung, nicht eine Rückkehr zu alten Werten.

Das sehe ich auch so. Nichts gegen diese Personen oder Vereine. Ich habe da zwei Dinge vermischt: Erstmal meine Ablehnung des Rechtskonservatismus als ideologische Grundlage für Männerbefreiung. Der Rechtskonservatismus hat hier viele Fürsprecher und im neugelben forum ist er allein unter sich.

Es ging mir zweitens um was anderes. Es sah ja beinahe so aus, als ob die Männer vor einem Durchbruch stehen und zur gesellschaftlich akzeptierten, machtvollen Bewegung werden. Dann kam die Serie von Niederlagen: Ausgrenzungen, organisatorisches Versagen, Nichtbeachtung. Der Feminismus war dem neoliberalen Projekt dienlich und konnte so als Trittbrettfahrer in alle relevanten Positionen. Die Männerbewegung hat keine Modernisierungsfunktion anzubieten. Sie nützt dem Kapitalismus nicht und deshalb stößt sie überall an "gläserne Decken", trotz ihrer moralischen Berechtigung. Den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Vorwärtsbewegung und Emanzipation des Mannes kann der Rechtskonservatismus nicht herstellen. Das ist Aufgabe der Linken.

Abgesehen davon solltest du dir ein paar Fakten anschauen:
1. Praktisch alle linken Parteien sind profeministisch. Kennst du eine
Ausnahme?

Nein, nur Einzelpersonen innerhalb dieser Parteien. Das gilt aber auch für CDU und FDP.

2. Marx und Engels haben die sogenannte Emanzipation der Frauen gefordert.

Unberechtigt? Von Marxens Schwiegersohn (Lafargue oder so) ist ein Buch über "das Recht auf Faulheit" geschrieben worden. Dort zeigt er schon die verheerenden Wirkungen der Fabrikarbeit auf Gesundheit und sexuelle Leidenschaft der Frauen auf. Marx wollte die Arbeiter befreien. Der Kapitalismus will alle rund um die Uhr arbeiten lassen. Das ist ein Unterschied.


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