...die Angst der Kirche vor der Glaubensfreiheit

Beelzebub, Monday, 15.08.2011, 18:12 (vor 5248 Tagen) @ Narrowitsch

Bedauerlicherweise sind Besucher im interkulturellen Andachtsraum
selten. Mann bemerkt während der Debatten im Hohen Hause, wie sehr
Nachsinnen, Nachdenken, Überlegen den Rednern abhanden gekommen sind. Oder
auch nie geübt wurden. Insofern wäre eifriger Besuch am besagten Ort
wünschenswerter als der Blick in den Kaffeesatz. Oder?

Mag sein. Aber bei ca. 99,9% unserer "Volksvertreter" wäre bereits ein Blick in den Kaffesatz ein gewaltiger Fortschritt. Derzeit sind sie für gewöhnlich darauf abgerichtet, auf den Fraktionsvorsitzenden zu blicken, und es ihm beim Heben des Arms (bzw. beim Untenlassen desselben) gleichzutun.

Die gründen Tarotkartenlegrinnen sind immerhin einen Schritt weiter als die allermeisten ihrer Kollegen, die mit einer Tätigkeit bereits ausgelastet sind, die genau so gut (aber viel preiswerter) auch von dressierten Affen ausgeübt werden könnte.

Wurde hohe Zeit es von Dir einmal mehr zu erfahren.

Mach dich locker. Bei den Pfaffen stört's dich doch auch nicht, wenn die denselben Schmonzes immer wieder durchkauen, der ziemlich unverändert seit Jahrhunderten die Menschheit langweilt.

Da ist gewiss viel Wahres dran. Nur: das Studium der Schriften der
"Klassiker" erbringt auch keine besseren Ergebnisse.

Wie wär's mit nachdenken, nachsinnen, überlegen? Das bringt garantiert bessere Ergebnisse als Kaffesatzlesen und Reaktionen wie eine aufgescheuchte Büffelherde in Panik.

Kreuzzüge gegen das Kreuz sind halt ein Kreuz. Vor allem, wenn sie Blinde
propagieren.

Es ist bezeichnend und läßt sehr tief blicken, dass die Kirche bereits das Eintreten für Glaubensfreiheit als Bedrohung und Angriff auf ihre geheiligte Einrichtung ansieht. Man fürchtet, insbesondere in katholisch-orthodoxen Pfaffenkreisen, offenbar nichts mehr, als Menschen, die den Mut haben, sich ihres Verstandes zu bedienen (Kant).

"Es ist gut, Zweifel zu haben. Glaubt nicht an etwas, weil die Menschen viel darüber reden, oder weil es schon immer so war, oder weil es so in den Schriften steht... Achtet darauf, ob es eurem Urteil widerspricht, ob es schädlich sein kann, ob es durch weise Menschen verurteilt wird, und vor alledem, ob es in der Praxis Zerstörung und Schmerz verursacht... Alles, was ihr als schön betrachtet, was mit eurem Urteil übereinstimmt, was durch weise Menschen anerkannt wird und was im praktischen Leben Freude und Glück bringt, könnt ihr akzeptieren und ausüben." (Buddha)

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"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)