England, Allerinerziehende und Heinersohn
Heinersohn duerfte hier vielen ein Begriff sein. Diesmal spricht er ueber dir Ursachen der Revolten in England:
Es ist das Ergebnis einer sehr wohl gemeinten Sozialpolitik, die in England ihre extremste Ausprägung gefunden hat: junge, meist alleinerziehende Frauen, die wenig qualifiziert sind, nicht arbeiten, keine Steuern zahlen können – und für jedes Kind von den Mitbürgern versorgt werden.
Sie wollen aber nicht sagen, alleinerziehende Mütter sind für die Krawalle verantwortlich?
Nein, die Verantwortung liegt nicht bei den Müttern oder Jugendlichen, sondern beim System, das bestimmt, dass jedes Baby vom Bürger bezahlt wird. England hat die höchste Rate alleinerziehender Mütter, die von den Mitbürgern bezahlt werden.
[...]
Bisher hat sich diese sehr grosse Gruppe der alleinerziehenden Mütter – und an diese sind die perspektivlosen Jugendlichen ja gekoppelt – darauf verlassen können, Geld zu bekommen.
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Das-ist-kein-englisches-Problem/story/25336107
Es gibt kein Weg zurück!
Auch bei uns in Deutschland nicht. Die haben das Familienbild zerschlagen und kein Mann wird nach 50 Jahren Abzocke so doof sein und bei Strafe seines Ruins noch auf eine Heiratsschwindlerin und Unterhaltsabzockerin reinzufallen.
Familien sind Folklore. Schlampen und Alleinverwaltende sind das Nonplusultra. Aus, das wars! Wir haben die Kante zum Abgrund bereits überschritten. Das ist nicht umkehrbar.
Eure
Bina von Bamb
Heinsohn, mein Sohn kT
- kein Text -
Die Leute feiern das wie eine Party
„Die Leute feiern das wie eine Party“
Was erleben unzufriedene junge Männer, wenn sie Häuser in Brand stecken?
Der Jugendsoziologe Joachim Kersten über die Gewaltausbrüche in England
11.08.2011 / HAZ Seite 3 Ressort: BLIZ szmtag
Schockiert beobachtet die Welt den Ausbruch der Gewalt in Großbritannien. Haben wir es hier eigentlich mit politischen Unruhen zu tun?
Das waren sie vielleicht zu Beginn, nachdem Mark Duggan von der Polizei getötet wurde. ..........
Was zeichnet diese Wohngebiete aus? Sind das Hochhausgegenden?
Das müssen nicht unbedingt Hochhausgegenden sein. Es sind Wohngebiete, die von Menschen aus den ehemaligen Kolonien bewohnt werden. .........
Wo sind denn die Väter?
Die zeugen die Kinder und verschwinden dann. Die Mütter sind allein für den Nachwuchs zuständig. Und sie sind natürlich überfordert. Im besten Fall gehören sie zu den „Working Poor“, das heißt, sie haben vier oder fünf Jobs, mit denen man aber auch kein anständiges Leben finanzieren kann. Für die Ernährung des Nachwuchses ist der Staat zuständig. Er versorgt die Familien mit einer Sozialhilfe, die mal gerade so eben eine minimale Existenz ermöglicht. Alles andere, was Statusgewinn verschaffen könnte, wie Schule, Bildung oder Nachbarschaftaktivitäten und Jugendarbeit, findet nicht statt oder wirkt sich nicht aus.
Oft heißt es, dass Jugendgewalt Jungengewalt sei. Das scheint hier doch auch zuzutreffen. Sind die Ausschreitungen testosterongesteuert?
Dieser These hänge ich nicht besonders an. In den vaterlosen Familien bleiben die Jungen meist sich selbst – und das heißt der Straßenecke – überlassen. Während die Mädchen die Mütter bei der Hausarbeit oder der Kindererziehung unterstützen müssen und so in häusliche Abläufe eingebunden sind, finden die Jungen ihre Orientierungsmuster auf der Straße. Das sind die Gangs oder die älteren Jungen, die die tollen Autos fahren, den Goldschmuck tragen und cool sind. Da können die Mütter nicht dagegenhalten.
Kann man überhaupt dagegenhalten? Wie kann man den Jungen andere Perspektiven anbieten?
Das ist schon oft gesagt worden: Sozialpolitik. Eine gute Sozialpolitik ist die beste Kriminalpolitik.
Welche Rolle spielt die Trennung der Ethnien bei den Konflikten?
Eine entscheidende. Wie in Frankreich haben wir es auch in Großbritannien mit einer Klassengesellschaft zu tun. .......
Sie stellen die Verbindung zwischen den britischen Ausschreitungen und den Protesten in Frankreich her. Sind Ihrer Meinung nach die Proteste in Griechenland, Spanien etwas ganz anderes?
Ja, in Griechenland und Spanien handelt es sich um massive Proteste gegen den Staat, ......
Was ist der Reiz für die Randalierer?
So ein Gewaltausbruch öffnet ein Fenster in eine besondere Realität. ......
Aber jede Party währt nur eine gewisse Zeit. Legt sich die Gewalt automatisch?
Es ist eine Ausnahmesituation, und sie ist irgendwann zu Ende. Aus der Gewaltforschung weiß man, dass die Beteiligten danach kein schlechtes Gewissen haben.
Hat die britische Polizei versagt?
Das glaube ich nicht. Die Polizei in Großbritannien sollte für uns Vorbild sein. .....
Was sollte die britische Politik jetzt tun?
Es ist einiges zu tun. Kurzfristig und konkret könnte man überlegen, ob man bei den Olympischen Spielen in London den kommerziellen Sport stärker in sozialpolitische Verantwortung einbindet. Man kann den Sport nutzen, um zu einer gewissen Befriedung zu gelangen. Sport kann helfen, zivilgesellschaftliche Verhältnisse zu stärken. Mit diesem Anliegen müssten sich vor allem diejenigen beschäftigen, die von Olympia profitieren.
Joachim Kersten lehrt Soziologie an der Hochschule der Polizei in Münster.
Sein Forschungsschwerpunkt ist Gewalt und ihre Kontrolle.
Interview: Ronald Meyer-Arlt
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung 11.08.2011
Gruß
Flohgast