Harte Fächer sind den Deutschen viel zu anstrengend
Die WELT stößt eine neue Debatte an:
Wer den Fachkräftemangel beklagt, darf über Schule und Hochschule nicht schweigen. Unser Bildungssystem ist leistungs- und technikfeindlich.
Mängel werden aufgezeigt:
Die Wirtschaft beklagt einen dramatischen Mangel bei qualifizierten Fachkräften, insbesondere bei Ingenieuren und Facharbeitern in der Industrie.
Bei den Hochschulabsolventen ist der Anteil der Ingenieure im Zeitraum von 1992 bis 2008 von 22 auf 18 Prozent gesunken. Der ganze sogenannte MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften) hat, trotz Informatik-Boom, an Gewicht verloren. Es gibt also nicht zu wenig Bildung, sondern offenbar die falsche Bildung.
So geht die abnehmende Beliebtheit bestimmter anstrengender Fächer einher mit der Entwertung der Zensuren und mit der Einebnung der Schulstufen. Wo klare Leistungsmaßstäbe verloren gehen, gehört naturgemäß derjenige Bildungszweig zu den Verlierern, bei dem exaktes Messen eine große Rolle spielt – der Zweig der technisch-naturwissenschaftlichen Fächer.
Wenn das Gründe für für den Fachkräftemangel sind, wäre es nicht notwendig, nun auch nach den Gründen für die Bildungsmisere zu forschen? Hier ist die WELT-Weisheit am Ende. Denn dann wäre auch zwingend die Frage zu klären, welchen Anteil daran die Feminisierung des Bildungswesens mit all ihren Facetten hat. Müßte die Überschrift nicht richtiger
Harte Fächer sind den Mädchen viel zu anstrengend lauten?