"Männer kämpfen mit unfairen Mitteln"
Sie vermitteln den Eindruck, es brauche Gnadenakte der Männer, damit Frauen vorankommen. Das entspricht nicht gerade einem emanzipatorischen Feminismusbegriff.
Rauch-Kallat: "Das nicht. Aber Frauen gehen nicht gern in Konflikte. Und wenn doch, dann meistens für andere, nicht für sich selbst.
Wulz: Da geht es auch um tradierte Frauenbilder. Jeder kennt die Situation, etwa bei einer Familienfeier: Wenn ein Bub auf einen Baum klettert, wird er bewundert. Das Mädchen darf nicht hinauf, um sich das Kleid nicht kaputt zu machen.
Rauch-Kallat: Wir müssen von den Frauen noch mehr Kampfbereitschaft einfordern. Die Männer geben nichts freiwillig her. Wovor ich vor allem Angst habe, ist, dass unsere Errungenschaften noch nicht abgesichert sind. Ich sage nur: Das Imperium schlägt zurück. Sobald Männer merken, dass mehr Plätze für Frauen gleichzeitig weniger Plätze für Männer bedeuten, beginnen sie zu kämpfen. Und das auch mit unfairen Mitteln.
Wulz: Unser Kampf muss laut sein, sonst werden wir nicht gehört. Niemand gibt freiwillig Privilegien her."
Unser Kampf wird noch lauter werden (müssen), damit ihr Geschlechter- Kampf - Zicken in die Schranken gewiesen werdet.

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